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Lomax
Vielschreiber

Beiträge: 68


New PostErstellt: 16.02.07, 19:06     Betreff: Re: Pro & Contra bekannte Fantasy-Settings und -Archetypen

Ich bin dann mal weg. 6 ...
    Zitat: Seblon
    Mein Problem mit diesen Werken ist, dass sie den Markt beherrschen und es dadurch für anspruchsvollere Autoren, die neue Wege beschreiten wollen schwer ist, überhaupt einen Verlag zu finden.
Da würde ich Ursache und Wirkung eher andersrum sehen ...
    Zitat: Seblon
    Ein Autor, der einen phantastischen Roman schreibt, bei dem er das klassische Fantasy-Mittelalter mit den klassischen Fantasy-Archetypen und Klischees benutzt, muss mir als Leser sehr deutlich machen, warum er gerade diese für meinen Geschmack ausgebluteten Versatzstücke nutzt, um eine Geschichte zu erzählen. Nur passiert dies zu 90% eben nicht. Zurück bleibt meist ein triviales kommerzielles Produkt, dass weder mehr kann oder im schlimmsten Fall mehr will, als Popcorn-Literatur für jugendliche Leser zu sein.
Das ist wohl so. Aber es muss nicht in jedem Einzelfall so sein.
Als Beispiel dafür habe ich ja Geraldine Harris angeführt: Da habe ich tatsächlich erst mal den viertel Zyklus lesen müssen, um zu erkennen, dass diese Geschichte anders ist - man sieht es also nicht, wenn man nur auf die gängigen Marker schaut. Und der Grund, warum ich dieses Buch so lange nicht angerührt habe, war derjenige, dass vorher einige maßgebliche Leute aus meinem Bekanntenkreis über die "klischeehafte Story" gelästert haben - und später, als ich mich bei ihnen über den schlechten Rat beschwert habe, zugeben mussten, dass sie das Buch gar nicht gelesen haben, sondern nur nach dem Klappentext beurteilt.
Diese persönliche Erfahrung mag auch ein Grund sein, warum mich jetzt im Brustton der Überzeugung vorgetragene Wertungen stören, die sich nur auf eine Handvoll Äußerlichkeiten stützen.
    Zitat: Seblon
    Ich halte es nur für problematisch, dass gerade diese Autoren enorm erfolgreich sind und damit das Genre für Phantastik-ferne Literaturfreunde ein zu tiefst triviales und eskapistisches Stigma geben.
Ich möchte das Argument gerne andersrum wieder ins Rennen schicken: Gerade weil es zu viele Leute gibt, die das Phantastik-Genre nur nach Äußerlichkeiten beurteilen - und zwar sowohl innerhalb wie außerhalb des Genres - gibt es in dem Genre kaum eine Selektion nach "innerer" Qualität, sondern nur durch den Markt. Und das ist im Zweifel der kleinste gemeinsame Nenner.


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Endlich bin ich auch dabei: Lomax' Weblog lockt ins Lohmannsland - www.lohmannsland.de
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