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UnknownD
Administrator

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New PostErstellt: 26.04.05, 20:58     Betreff: Re: Destiny Antwort mit Zitat  

Der helle Sonnenschein hätte UnknownD am nächsten Morgen geweckt, wenn er in der Nacht ein Auge zu gemacht hätte. Er lag zusammen mit zwei Männern in einem Zelt, die ihn nach dem Kampf des vergangenen Abends nicht mal mehr angesehen haben. UnknownD vermutete, dass er sich auf der einen Seite durch das Beweisen seiner Fähigkeiten Neid und Hass in den anderen Männern hervorgerufen hatte. Es war nicht seine Schuld, dass die anderen nicht einmal einen Finger krumm gemacht haben. UnknownD schüttelte den Kopf. „Ich kämpfe selten vor den Augen anderer, die ich nicht als meine Feinde erachte. Ich war häufig alleine.“ murmelte er. Die anderen beiden Männer schliefen noch. UnknownD dachte noch ein wenig über den Abend nach. Er konnte sich sein Verhalten Raja gegenüber nicht erklären.

Nadana ging gestern Abend auf Raja zu. „Für uns hat man ein eigenes Zelt aufgestellt, nur für uns Frauen.“ Raja konnte diesen hassenden Unterton nicht überhören, daher antwortete sie in dem selben Ton: „Wunderbar. Dann können wir uns ja wie echte Frauen über diverse Dinge unterhalten. Ich freue mich drauf.“ UnknownD stand noch in unmittelbarer Nähe und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das war Raja, wie sie wohl lange vor der Begegnung mit ihm gewesen sein musste: stolz und arrogant. Nadana bemerkte UnknownD`s Lächeln. „Was soll denn das? Findest du es lustig, was diese Pute gesagt hat?“ UnknownD konnte es sich nicht verkneifen, eine Antwort auf diese Frage zu geben. „Nein, ich fand es nicht lustig, was du, sondern, was Raja gesagt hat.“ Dabei grinste er noch mehr. Nadana zischte kurz irgendein Wort unverständlich durch ihre Zähne durch und verschwand in einem Zelt. UnknownD zuckte mit den Schultern und sah Raja an. Raja lächelte. „Du kannst wirklich nicht mit Frauen umgehen.“ UnknownD lachte. „Sag ich ja. Ich sollte mich vielleicht bei ihr entschuldigen.“ Raja würde es nie zugeben, aber sie wollte nicht, dass UnknownD jetzt alleine in das Zelt geht. Doch sie sagte nur: „Mach das, was du für richtig hältst.“ UnknownD nickte und folgte Nadana, während er Raja zurück ließ. Sie war wütend, dass er nun doch Nadana hinterher ging, doch sie beruhigte sich mit dem Satz: „Er möchte sich nur entschuldigen.“ Sie schlenderte noch ein wenig durch das Lager. Vielleicht findet sie noch ein Zelt, welches sie nicht mit dieser Magierin teilen müsste.

UnknownD stellte sich vor das Zelt. „Nadana? Kann ich kurz mit dir reden?“ Die Antwort Nadanas war von irgendeinem seltsamen Unterton geschmückt, als sie sagte: „Ja, du kannst jeder Zeit zu mir kommen.“ UnknownD kümmerte sich nicht weiter darum und ging ins Zelt.
Nadana lag auf ihrem Schlafsack, setzte sich dann aber auf. „Was möchtest du?“ UnknownD räusperte sich. „Ähm, hör mal... wegen vorhin, das tut mir Leid.“ Nadana neigte ihren Kopf leicht zur Seite. „Ich wollte dich nicht als Pute bezeichnen.“ setzte er fort. Nadana lächelte. „Ist schon gut. Ich verzeihe dir. Wie könnte ich dir jemals böse sein?“ UnknownD war erleichtert. Er drehte sich wieder zum Ausgang, doch Nadana hielt ihn auf. „Warte kurz, Unky.“ UnknownD wandte sich wieder zu ihr. „Was ist denn? Es ist schon spät und ich weiß noch nicht einmal, wo mein Zelt ist.“ Nadana konnte diese Frage einfach nicht lassen. „Du kannst ja bei mir schlafen und Raja schläft in deinem Zelt. Was hältst du von dieser Idee?“ UnknownD schüttelte den Kopf. „Gemischtzelte? Was für eine absurde Idee.“ Dabei kratzte er sich am Kopf und lachte. Andererseits fand er diese Idee gar nicht so absurd, wie er vorgab. Wenn bloß Nadana nicht wäre... „Gut, dann kannst du wieder gehen. Gute Nacht, Unky.“ „Nacht, Nadana.“ Er verließ das Zelt.

Raja stand bei Kyknos. Sie unterhielt sich kurz mit ihm. „Nein, es ist leider kein Platz mehr frei. Hätte ich Dandario nicht getötet, dann wäre die Zeltverteilung sowieso etwas anders.“ Dandario war wohl der Mann, den Kyknos kaltblütig umgebracht hat. „Jetzt gibt es wenigstens für dich und Nadana ein eigenes Zelt.“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Ihr werdet euch noch gut verstehen. Alle Mädchen tun das.“ Dann wandte er sich von Raja ab und ging. Raja ballte ihre Hand zur Faust. „‘Mädchen‘? Ich bin kein Mädchen.“ murmelte sie. Sie hätte ihn anspringen und umbringen können, aber das wäre jetzt wohl nicht der passende Zeitpunkt gewesen.

UnknownD sah aus der Ferne Raja und Kyknos miteinander reden. „Wieso legt der Typ seine Hand auf ihre Schulter?“ Er schüttelte den Kopf. „Ruhe bewahren. Es war nichts, es war nichts.“ UnknownD musste noch zu Kyknos und nach seinem Zelt fragen. Er würde direkt an Raja vorbeilaufen. Ebenso müsste Raja an UnknownD vorbei, um in ihr Zelt zu gelangen. So geschah es auch. „Na, hast du Nadana beruhigen können?“ fragte Raja, wobei sie versuchte ihre Gereiztheit zu unterdrücken. UnknownD fasste dies als neutrale Frage auf, antwortete aber selber in dem selben Ton: „Ja, sie hat die Entschuldigung angenommen. Hat Kyknos dir verraten, ob er noch Platz in seinem Zelt hat?“ Raja sah ihn verwundert an. „Bitte, was ist los?“ UnknownD ging an ihr vorbei. „Nichts. Ist schon gut.“ Raja drehte sich nicht um. „Was ist los, Unky?“ UnknownD wollte gerade gehen, doch er antwortete: „Nichts, was mich betrifft.“ Mit diesen Worten ließ er Raja erneut zurück. Nach einigen Sekunden lief sie schließlich in ihr Zelt.

„Kyknos?“ Kyknos drehte sich um. Es war UnknownD, der ihn mit einem tötenden Blick ansah. Kyknos erschrak. „W-was? Was ist denn?“ UnknownD verzog nicht eine Miene. „Wo ist mein Zelt?“ Kyknos beruhigte sich wieder. Er wusste nicht, dass UnknownD dermaßen wütend gucken konnte. Er zeigte auf ein Zelt, welches dem von Raja etwa gegenüber stand. „Dort wirst du die Nacht verbringen, zusammen mit zwei weiteren Männern. Normalerweise hätte Dandario dort übernachtet, aber das Schicksal wollte ihn nicht mehr auf dieser Welt lassen.“ UnknownD`s Blick blieb starr, aber durchlöchernd. „Du hast ihn kaltblütig ermordet.“ UnknownD drehte sich um und ging in sein Zelt. Kyknos rief noch hinterher: „Gute Nacht, Unky!“ Doch er ignorierte es.

Im Zelt sah Nadana Raja lange Zeit an. Raja spürte ihren Blick selbst in dieser Dunkelheit. „Warum siehst du mich die ganze Zeit an?“ Nadana kicherte. „Meinst du, du hast irgendeine Chance?“ Raja wusste nicht, worauf sie hinaus wollte, beziehungsweise sie ahnte es, versuchte aber ein Gespräch dieser Art zu vermeiden. „Wobei?“ fragte sie schließlich. „Ich sehe doch, dass du unseren Schwarzmagier magst.“ Raja drehte sich von Nadana weg. „Ich wüsste nicht, ob dich das etwas anginge.“ Nadana kicherte wieder. „Dass du es leugnest beweist, dass ich Recht habe. Aber vergiss es: Er wird mir gehören.“ Raja konnte sich das Geschwafel von Nadana nicht mehr anhören. „Dann nimm ihn und lass mich in Frieden.“ Nadana kicherte wieder. Sie hatte ihre eigene Art zu kichern. Es war schrill und sehr zynisch. Raja konnte es nicht mehr hören. „Und hör auf zu kichern!“ schrie sie Nadana schließlich an, woraufhin Nadana erschrak und auf der Stelle schwieg.

UnknownD betrat sein Zelt. Die beiden Anderen, von den Kyknos sprach, waren bereits im Zelt. Sie blickten kurz auf, drehten sich dann aber wieder weg. UnknownD wollte sie wenigstens noch freundlich begrüßen, aber sie schienen eine Abneigung gegen ihn zu haben. So legte sich UnknownD also wortlos auf seinen Platz.

Und nun ist es der nächste Morgen. Er konnte es nicht fassen, dass er solche miesen Dinge zu Raja sagte. Es ist nun aber geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Er stand auf und verließ das Zelt. Die andern Beiden schliefen noch. Was war das für eine Truppe, die bei Sonnenaufgang noch faul in ihren Zelten lag. Im gesamten Lager herrschte eine bedrückende Stille. Er nutzte die Zeit, um ein wenig im Lager umherzulaufen. Wenn sie heute noch weit kommen wollen, sollten sich bald alle erheben. Das Abbauen des Lagers, das Frühstück und die weitere Vorbereitung würde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Kyknos würde aber wohl wissen, was er macht. UnknownD ging also durch das Lager, stoppte aber dann. Er roch etwas Gebratenes in der Luft. Natürlich ging er direkt zur Quelle des Geruches. „‘Mit Speck fängt man Mäuse‘, oder wie heißt es doch?“ Ein schrilles Kichern durchbrach die Stille. „Ich wusste, dass ich irgendjemanden anlocken würde, aber dass es gerade du sein würdest hätte ich nicht gedacht.“ sprach Nadana. „Na, dann komm her. Ich habe etwas zu essen.“ UnknownD konnte schlecht dieses Angebot ablehnen. „Danke.“ sagte er und setzte sich an das kleine Feuer. Nadana stand von ihrem Platz auf, um sich an UnknownD zu setzen. Gierig steckte er sich etwas von dem Fleisch in den Mund. „Was ist das? Hase?“ Nadana schüttelte den Kopf. „Pferd.“ UnknownD spuckte reflexartig das Fleisch aus. „Pferd?“ wiederholt er. „Pferd!“ antwortete Nadana noch einmal. „Stimmt etwas nicht damit?“ UnknownD sah sie entsetzt an. „Man kann doch kein Pferd essen.“ „Doch, kann man.“ UnknownD wunderte sich von Anfang an über die große Menge Fleisch. „Wir sollen doch auch alle satt werden.“ UnknownD stand auf. „Ich esse kein Pferd. Abgesehen davon: Woher hast du das?“ Nadana zeigte auf einige andere Pferde. „Ich habe mir von denen eins ausgesucht. Dandario wird wohl kein Pferd mehr brauchen.“ UnknownD verließ die Feuerstelle. Nadana blieb wortlos zurück.

Raja lag schon lange wach in ihrem Zelt. Sie war froh, dass Nadana bereits weg ist. So hatte sie endlich ein wenig Zeit für sich. Auch sie hatte in der Nacht wenig geschlafen. Die Worte von UnknownD und Nadana gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Was wäre, wenn sie UnknownD nun wirklich an Nadana verlieren würde? Nach einigen Minuten voller Gedankenlosigkeit schüttelte sie den Kopf. „Ach, wenn es so passiert, passiert es eben. Mich kümmerte es nicht.“ versuchte sie sich einzureden. Es hatte keinen Sinn mehr länger im Zelt zu bleiben. Der Geruch von Nadana widerte Raja an. Sie verließ das Zelt.

Sie atmete tief durch. Die frische Luft tat ihr gut. „Ach, guten Morgen, kleinen Mädchen.“ hörte sie. Kyknos war nun auch aus seinem Zelt gekommen. Er stellte sich vor sie auf und strich ihr durch das Haar. „Du siehst schrecklich aus.“ Raja verzog keine Miene und antwortete in einem emotionslosen Ton: „Danke, aber du siehst auch nicht aus wie mein Traummann.“ Kyknos nahm seine Hand aus ihrem Haar. „Ich meinte nicht dich allgemein, sondern deine Frisur. Du musst unruhig gelegen haben. Mach dich lieber mal frisch. Wir wollen doch in Eidere einen guten Eindruck hinterlassen.“ Daraufhin ging Kyknos wieder. „Dieser eingebildete Schnösel!“ murmelte Raja.

UnknownD beobachtete Raja und Kyknos vom Weiten. „Inzwischen streicht er ihr sogar durch ihre Haare. Was läuft zwischen den Beiden?“ fragte sich UnknownD, rasend vor Eifersucht und rasend vor Wut. Am Liebsten hätte er Raja zur Rede gestellt, aber ihn geht so etwas ja nicht an. Abgesehen davon ist sie bei einem Typen wie Kyknos besser aufgehoben, als bei einem Typen ohne Besitztümer. Für Raja ist es wohl besser so. Mit dem Gedanken abfindend verlässt er das Lager, um ein wenig alleine zu sein.

„Wirklich kein schöner Anblick.“ sprach Raja, als sie in einen Krug voll Wasser hinein sah. Das Wasser spiegelte ihr Bild wieder. Tatsächlich waren ihre Haare ziemlich wüst, doch das ließe sich leicht beheben. Sie beugte sich nach vorne und kippte das Wasser über ihre Haare, die sie danach kämmte. „Wieso verschüttest du unser kostbares Trinkwasser?“ fragte eine Stimme von hinten. Ohne sich umzudrehen antwortete Raja: „Ich muss mich zwar vor dir nicht rechtfertigen, aber ich habe das Wasser aus einem nahegelegenen Bach geholt. Außerdem möchte ich eine halbwegs anständige Frisur haben, die du dir wohl nicht leisten kannst, Nadana.“ Nadana`s Haare waren wirklich zerzaust. Zwar war es nicht so schlimm, wie bei Raja, dennoch konnte man erkennen, dass auch sie einen unruhigen Schlaf hatte. „Ich verschwende meine Zeit nicht, um mich um mein Aussehen zu kümmern. Unky mag mich so wie ich bin.“ Raja richtete sich wieder auf. Ihre Haare waren nun glatt gekämmt. „Dann hat er dich bestimmt noch nicht kichern gehört.“ Mit diesen Worten ging Raja fort. Sie wollte möglichst jede Konfrontation mit Nadana meiden.

Er hätte sich vielleicht doch entschließen sollen, etwas Fleisch zu essen. Jetzt schlendert UnknownD durch die Gegend und sucht etwas zu essen. „Am Liebsten wäre mir ein frischer Apfel, oder ein Hase. Von mir aus auch einige Beeren. Ich wäre auch mit Fliegenpilzen zufrieden.“ Mit diesen Worten suchte er den Boden nach etwas Essbaren ab. „Jetzt wanderst du schon seit Jahren heimatlos durch die Gegend und weisst nicht mehr, wo du wie was zu essen bekommst.“ Schließlich fand er einige rote Pilze mit weißen Punkten. „Juchu! Fliegenpilze!“ freute sich UnknownD und trat wütend auf diese drauf. „Verdammt, das war ein schlechter Witz von mir. Die sind doch giftig!“
Plötzlich drehte er sich um. Er hörte, wie Kyknos seine Männer befahl aufzustehen. Vielleicht gäbe es jetzt etwas zu essen.

Nach und nach krochen die Männer aus ihren Zelten. Einige sahen noch recht verschlafen aus, während andere schon munter lachten. „Nadana hat zum Frühstück ein wenig Fleisch gebraten. Es ist noch warm. Langt ordentlich zu.“ sagte Kyknos und genoss sein Essen. UnknownD blieb fassungslos vor der essenden Truppe stehen. „Wie könnt ihr nur ein Pferd essen?“ Kyknos wandte sich zu ihm. „Wieso kommst du mir eigentlich immer in die Quere? Du isst doch auch Schwein oder Rind, Hase oder Huhn. Ob du nun ein Pferd isst oder nicht, ist deine Sache, aber isst du kein Pferd, dann halte ich es für paradox.“ Kyknos kehrte zu seinem Platz zurück und aß weiter. Auch die anderen ließen sich nicht stören. UnknownD schüttelte den Kopf. „Dann esst mal schön. Ich werde Dandario begraben und später die Reste seines Pferdes, wenn ihr nicht wie Tiere auch die Knochen fresst.“ Mit diesen Worten kehrte er den Männern den Rücken und suchte die Leiche Dandarios auf.

Es war ein schrecklicher Anblick. Die Krähen machten sich schon an ihm zu schaffen. Unberührt von Menschen Hand lag die Leiche auf den Boden. UnknownD kniete vor Dandario, legte seine Hand auf die Augen und schloss diese. Er konnte den Anblick des Toten nicht mehr sehen, doch er ließ sich Zeit beim Graben eines Lochs. Mit einer Schaufel ginge es sicher einfacher, aber es musste nun auch so gehen. Hand und Schwert sollten reichen.
Die Zeit verging. Die Männer bauten bereits das Lager ab, aber UnknownD ließ sich nicht davon beirren. Das Loch war nun groß genug. Er legte Dandario in die Grube und stellte sich vor ihm. „Es tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen konnte. Ich werde die Handlung von Kyknos niemals verstehen. Selten sah ich eine herzlose Person wie ihn. Ich kannte dich nicht, aber vielleicht hätten wir so etwas wie Freunde werden können.“ Er lächelte dabei, schüttelte dann aber den Kopf. „Aber wenn du genauso bist, wie die anderen 19... emotionslos, wie ein Tier... dann wohl eher nicht. Ich wünsche dir alles Gute im Jenseits.“ Mit diesen Worten verbeugte UnknownD sich leicht vor dem Toten und begann, die Erde auf den leblosen Körper zu schütten.

Als er fertig war ging er noch einmal vom Lager fort, um sich noch etwas zum Essen zu suchen. Er wollte nicht helfen, dass Lager abzubauen. Ihm war zu dem Zeitpunkt alles egal.
Es zog UnknownD in einen nahegelegenen Wald. „Seltsam. Ich bin ziemlich oft in irgendwelchen Wäldern.“ Er hörte einen Bach plätschern. „Zumindest werde ich nicht verdursten.“ Den Geräuschen folgend ging er zum Bach, wo bereits eine Person am Wasser stand und betrübt hinein blickte. „Raja?“ Sie drehte sich um. „Unky.“ Sie wollte lächeln, doch dann drehte sie sich wieder um. UnknownD stand an einem Baum und war wie gelähmt. Er wollte sich zu ihr setzen und mit ihr reden. Auch Raja wollte etwas sagen, doch wie UnknownD war es schwierig, ein Wort von sich zu geben. UnknownD wollte fragen, ob irgendwas zwischen ihr und Kyknos läuft, aber er hat Angst, dass diese Antwort tiefer trifft als alle anderen Wunden zu vor. Raja dachte genauso. Wie weit ist Nadana schon mit ihren Annäherungsversuchen gekommen? UnknownD spürte seinen rasenden Herzschlag. Er war viel zu angespannt. Was denkt Raja gerade von ihm? Raja atmete schwer. Was solle sie nun machen?

UnknownD sah aus der Ferne etwas schimmern. „Vorsicht, Raja!“ rief er und stieß sie zur Seite. „Was zum...?“ Raja fiel unsanft zu Boden. Daraufhin sah sie, wie ein Pfeil sich in UnknownD`s Arm bohrte. Genau da, war ihr Kopf vor einer Sekunde noch. UnknownD verzog sein Gesicht und zog den Pfeil aus dem Arm. „Verdammte Orks.“ Tatsächlich kam eine Gruppe von zehn Orks auf Raja und UnknownD. Einer von ihnen, offensichtlich der Anführer fing an zu reden. „Menschen beschmutzen Wald von Orks. Zerstört Wald. Zerstört Nahrung.“ UnknownD verstand nicht. „Was? Ein Mensch beschmutzt den Wald? Wer?“ Der Ork schüttelte den Kopf und schlug mit seinem Schwert einige Male in die Luft. „Das nicht wichtig. Wichtig ist: Mensch böse. Mensch muss sterben.“ UnknownD zog sein Schwert. „Kommt doch! Vielleicht hilft ein kleiner Kampf gegen meine schlechte Laune.“ Raja zog ihr Messer. „Das ist doch Wahnsinn. Das sind Orks.“ UnknownD sah Raja an. „Es ist besser, wenn du gehst. Mit einem Messer bist du nicht gewappnet gegen diese Orks.“ Er betrachtete die Waffen von ihnen. Es waren lange, teils zerbrochene, abgenutzte Schwerter. Andere besaßen Äxte oder Pfeil und Bogen. An ihnen klebte das Blut aus vielen Schlachten. Orks waren schon immer eine der gefährlichsten Kreaturen. UnknownD hatte selber noch keinen persönlich getroffen. „Nein, ich kann dich nicht alleine lassen, Unky!“ entgegnete sie ihm. Damit griff der erste Schwertkämpfer an. Er wählte UnknownD als Gegner und schlug zu. Den Schlag wehrte UnknownD mit seinem Schwert ab. Mit der linken Hand warf UnknownD einen Feuerball in die Magengrube des Orks, der daraufhin zu Boden ging. Von einer anderen Seite griff ein Axtkämpfer Raja an. Er holte aus und schlug von oben mit der Axt zu. Raja sprang zur Seite. Die Kraft der Axt sorgte dafür, dass die Axt im Boden stecken blieb. Raja sprang auf ihn und rammte ihm das Messer in den Hals. Der Ork sackte zu Boden. „Ein Messer reicht mir vollkommen.“ UnknownD lächelte Raja an und stieß einem anderen Ork sein Schwert in den Bauch. „Ich will dir mal glauben schenken.“ sagte er, als er sah, dass Raja einem Ork die Kehle mit dem Messer durchschnitt. UnknownD stellte sich vor den Anführer, der sich vor Angst nicht bewegte. „Wie Mensch so stark?“ UnknownD steckte sein Schwert in den Boden. „Verschwinde! Ich will euch nicht töten. Ich sorge schon dafür, dass die Menschen den Wald in Ruhe lassen.“ Daraufhin stellte sich ein anderer Ork in den Vordergrund. „War gelogen. War Vorwand für Lust zu töten.“ Der Anführer schubste den anderen Ork ins Wasser. „Wer sagte, du sollst petzen? Wir gehen!“ Die Orks ließen ihre gefallenen Kameraden zurück. Der andere Ork kletterte aus dem Bach und jammerte immer wieder „Ich sauber! Ich sauber!“ während er den anderen Orks hinterher rannte. UnknownD und Raja schauten den Orks noch leicht wundernd hinterher. „Sie sind weg?“ fragte UnknownD ungläubig. „Einfach so.“ fügte Raja hinzu. Dann stellte sich UnknownD triumphierend auf eine Leiche und sagte stolz: „Die haben bestimmt Angst vor meiner Kraft!“ Dabei lachte er, verlor allerdings das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Raja fing an zu kichern, brach dann aber im Gelächter aus. UnknownD fing dann auch an zu lachen.
Sie säuberten gemeinsam ihre blutverschmierten Waffen. „Raja, ich...“ fing UnknownD an. „Ich wollte mich entschuldigen.“ Raja war erstaunt. „Wofür? Nein, ich habe mich zu entschuldigen.“ UnknownD zog eine Augenbraue hoch. „Wofür denn das?“ Raja lachte bei dem Anblick einer hochgezogenen Augenbraue. „He, was ist daran denn so witzig?“ „Nichts, nichts.“ Beide lachten noch ein wenig und vergaßen ihren Streit.
UnknownD und Raja erhoben sich und steckten ihre sauberen Waffen weg. Raja drehte ihren Kopf zur Seite. „Danke, dass du mich beschützt hast.“ UnknownD lächelte. „Du bist stark genug, um dich selbst zu beschützen, aber...“ Er wusste nicht, wie er es formulieren sollte, doch dann sagte er das, was ihm auch als erstes eingefallen war. „...aber ich bin immer für dich da, wenn du meine Hilfe brauchst.“ Diese Worte munterten Raja auf. UnknownD hielt eine Hand vor Raja. „Freunde?“ Raja war etwas verdutzt, doch sie nahm seine Hand und antwortete: „Freunde.“ Dabei lächelte sie UnknownD an. Sie gingen gemeinsam zum inzwischen abgebauten Lager zurück. „Und du sagst, du weißt nicht, wie man mit einem Mädchen umgehen muss.“ sagte Raja weiterhin lächelnd. UnknownD kratzte sich am Kopf. „Ich gebe mir Mühe.“ All die Aufregung hatte dafür gesorgt, dass UnknownD seinen Hunger vergaß, aber ihm war momentan wichtiger, dass er sich wieder mit Raja gut verstand.
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