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Destiny

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UnknownD
Administrator

Beiträge: 164
Ort: Münster (Westfalen)

Geburtsort: Esônas
Rasse: Mensch / Schwarzmagier
Mag: Kämpfen & sein Schwert, seinen Golddrachen Ryu, Essen, (insgeheim, aber offensichtlich) Raja
Hasst: Maridia I und II, Hunger, andere Schwarzmagier


New PostErstellt: 02.07.05, 20:57  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

UnknownD hatte ziemlich unruhig geschlafen. Es war ihm gar nicht bewusst, dass das Herz so schnell rasen kann, obwohl er nichts Anstrengendes getan hatte. Er hatte etwas Angst, dass Raja das Pochen seines Herzens mitbekommen würde und sie ihn fragt, was los sei. Vermutlich hätte er gesagt, dass nichts sei und sie hätte sich mit der Antwort, mehr oder weniger, zufrieden gegeben, da sie alles nur im Halbschlaf mitbekommen würde. So wachte sie aber doch nicht auf und er musste sich keine Lüge einfallen lassen. Es war schon irgendwie seltsam. All die Zeit, die er mit ihr zusammen gereist war, war er, seiner Meinung nach, nie nahe genug an ihr, und jetzt war er schon das zweite Mal so dicht zu ihr gerückt. Am Liebsten hätte er ihr über ihre Wangen gestreichelt, vielleicht mal mit einer Hand durch ihre Haare. Er hatte Angst, sie würde aufwachen. Er wollte ihr keinen Grund geben, wütend auf ihn zu sein. Trotz der Dunkelheit, das Feuer war bereits erloschen, erkannte er ihr schönes Gesicht. Sie sieht ziemlich süß aus, wenn sie schläft, dachte er sich. Er war ziemlich aufgeregt, schlief aber nach einer ganzen Weile, mit Raja's Kopf auf seiner Brust, ein.

Es kam selten vor, doch dieses Mal wachte UnknownD zu erst auf. Raja hatte sich in der Nacht schon längst von ihm weggedreht. Sicher hatte sie sich nicht absichtlich weggedreht, sondern sich nur im Schlaf bewegt. Das war ihm eigentlich unrecht, aber so blieb ihm zumindest Rajas Geschimpfe erspart. Er grinste innerlich bei dem Gedanken, Rajas wütenes Gesicht zu sehen und die Anschuldigungen, er sei ein perverser Mensch, der nachts schlafende Frauen anfällt, über sich ergehen zu lassen, bis er schließlich sagen würde, dass sie sich freiwillig von selbst zu ihm gedreht hätte. So war es aber dann auch nicht. UnknownD drehte sich leise zur Seite. Die Sonne konnte man noch nicht sehen, aber es war bereits hell genug, um Raja zu sehen. Es war noch recht kühl am Morgen, aber irgendwie war es ein schöner Morgen, was nicht zuletzt daran lag, dass er direkt neben Raja aufwachte.
"Dieses Mädchen" dachte UnknownD "ist viel zu unwirklich."
Dabei spielte er auf ihre äußere Erscheinung an. Sie sah nun mal einfach süß aus, und wenn es nicht die Gefahr gäbe, dass sie jeden Moment aufwacht, er würde sich über sie beugen und ihr auf ihre Wange küssen. Er würde es tun, aber dann wäre sie wirklich aufgewacht und er hätte sich wieder eine Ausrede einfallen lassen. Aber wie sollte man sich rausreden, dass man ein schlafendes Mädchen geküsst hat? Das würde sicherlich Ärger geben, und so ließ er sie einfach weiterschlafen, sah sie aber lange Zeit noch sehr verzaubert an.

In letzter Zeit kam es häufiger vor, dass UnknownD sich Gedanken über Raja machte. Er fasste sich verlegen an den Kopf.
"Junge, du hast dich schwerstens in Raja verliebt." dachte er und versuchte diesen Gedanken irgendwie zu vergessen.
Was sollte sie mit einem einfachen Bauernjungen? Sie hat schließlich alles, was sie möchte. UnknownD fasste sich an den Bauch, da er dieses Gefühl von Verliebtheit irgendwie unangenehm empfand. Er hatte schon einiges davon gehört, aber selber hatte er dieses Gefühl noch nie vorher gehabt. Es war aber nicht das Gefühl von Verliebtheit, welches ihn so schmerzte, sondern der Gedanke, dass niemals etwas zwischen Raja und ihm passieren würde.
"Jetzt machst du dich aber selber verrückt." sprach UnknownD in Gedanken mit sich selbst.
"Denke lieber mal an etwas anderes."
Dies versuchte er, allerdings musste er, als ob ihn irgendetwas dazuzwingen würde, zu Raja sehen. Er fragte sich, was wohl nun weiter passieren würde und wie lang der Weg bis Eidere wohl noch ist. Allerdings kam er auf keinen richtigen Gedanken, so erhob er sich leise, um ein stilles Örtchen aufzusuchen.

Im etwas tieferen Wald blickte er den Weg zurück, den sie bisher geritten sind. Er sah aus der Ferne Raja, wie sie immer noch tief und fest schlief, das Lager, wo ebenfalls noch keiner wach war und den Sumpf, den sie nun schon hinter sich hatten. Der Weg kam ihm vor wie eine halbe Weltreise. Eigentlich müssen sie doch schon fast da sein. Sicherlich war es der letzte Teil ihres langen Weges und bald sind sie in Eidere. "Es ist kühl." bemerkte UnknownD erneut, während er beobachtete, wie der frische Morgentau von einem Blatt tropfte. Er gähnte und überlegte, ob er sich nicht vielleicht doch noch ein wenig hinlegen sollte. Schließlich schlief die ganze Truppe noch.

Als er gerade wieder zurück gehen wollte, erschrak er, als er den Hilferuf eines der Soldaten hörte. Im nächsten Moment verstummte dieser wieder. Etwas verwirrt ging er geradewegs auf das Lager zu.
Wenige Minuten später, als er wieder im Lager war, waren schon viele der Soldaten wach. Der Hilfeschrei hatte sie geweckt. Auch Raja war von der Aufruhe aufgewacht.
"Was ist passiert?" fragte UnknownD Raja. Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es nicht."
Sie gingen zusammen zu dem Zelt, wo sie den Schrei vermuteten. Die anderen Männer versammelten sich bereits um das Zelt. UnknownD und Raja drängten sich durch die Menge, um in das Zelt zu gelangen. Irgendetwas musste passiert sein. Und als sie endlich im Zelt waren, sahen sie einen leblosen Körper am Boden liegen. Die Augen des Toten waren weit aufgerissen, ebenso wie sein Mund. Er hatte die Augen verdreht. Seine Haut war völlig verschrumpelt. Der gesamte Körper war abgemagert.
"Was ist geschehen?" fragte UnknownD entsetzt, während Raja sich den Toten genauer anschaute.
"Er wurde getötet." schlussfolgerte Raja.
"Aber wie?" bemerkte UnknownD.
"Siehst du dieses Loch in seinem Magen? Es sieht aus, als ob man ihn ausgesaugt hätte."
Inzwischen war auch Kyknos eingetroffen, der keine Miene verzog, als er die Leiche sah.
"Wieder einer weniger. Das Schicksal meint es nicht gut mit uns."
"Ist es das Einzige, was du zu sagen hast?" fragte UnknownD rasend vor Wut.
"Nein, noch etwas: Räumt die Leiche aus dem Zelt und baut das Lager ab. In wenigen Minuten geht es weiter." befahl Kyknos, bevor er aus dem Zelt verschwand.
Die anderen Männer waren schockiert von dem Anblick der Leiche. Raja scheuchte sie weg mit der Begründung, dass der Anblick nichts für schwache Gemüter sei. UnknownD trug den toten Körper aus dem Zelt. Der Körper war sehr leicht. Wie Raja sagte, er scheint ausgesaugt worden zu sein.

"Was ist nur passiert?" fragte sich UnknownD immer wieder, während er ein Loch, fernab des Lagers, grub. Er musste darüber nachdenken, dass der für ihn namenlose Mann nicht das erste Opfer ist, den er begrub, und er wusste, es würden noch viele Menschen sterben. Sie sollten so schnell wie möglich verschwinden.
"Iih!" schrie eine weibliche Stimme hinter UnknownD. Es war Nadana, die sich nun auch aus ihrem Zelt traute.
"Was ist das?" schrie sie mit einem entsetzten Gesicht und zeigte mit dem Finger auf die Leiche.
"Einer von denen, die dich ursprünglich in deinem Zelt besuchen wollten." antwortete UnknownD genervt und schaufelte noch etwas Erde zur Seite.
"Aber der ist völlig hässlich!"
Das war also ihre einzige Sorge, dachte UnknownD und antwortete nicht. Sie könnte vielleicht besser mal mithelfen, das Loch zu graben oder das Lager abzubauen. Stattdessen informierte sie ihn, dass sie sich noch ein wenig 'frisch' machen wollte, ehe es weitergeht. Das war UnknownD aber nur recht, denn irgendwie fand er sie nach und nach immer nerviger. Er wunderte sich allerdings noch, dass sie überhaupt zu ihm kam. Schließlich hatte er sich doch vom Lager entfernt.

Das Lager war inzwischen fast komplett abgebaut. Selbst das Zelt von Nadana war schon abgebaut. Sie hatte protestiert, da sie noch Zeit für ihre Haare bräuchte, aber Kyknos befahl ihr, sich mal nicht 'perfekt' zu machen, da er von dem Ort verschwinden wollte.
UnknownD näherte sich der Gruppe. Er hatte den Toten bereits beerdigt.
"Wirst du das jetzt immer machen?" fragte Raja und lächelte UnknownD an. Ihm war allerdings nicht nach Lächeln, doch er wusste, dass Raja ihn einfach nur aufmuntern wollte. Er lächelte leicht.
"Ich hoffe, es war das letzte Mal, dass ich das machen musste." antwortete er und seufzte.
"Wir müssen von hier verschwinden." flüsterte ihm Raja zu.
"Wieso?" fragte UnknownD leise. "Und wieso flüsterst du?"
"Um keine Panik zu verursachen. Als ich mir die Leiche angeschaut habe, ist mir etwas eingefallen."
UnknownD sah sie mit großen Augen an. Er ahnte schon, was Raja ihm erklären würde. Vermutlich hatte sie diese Symptome an der Leiche schon einmal gesehen, und würde dann von einem starken Dämonen erzählen, der hier in der Gegend lebt und seine Gegner durch das Aussaugen tötet.
"Ich habe einmal von diesen Symptomen gelesen..." fing sie an zu erzählen, als Nadana plötzlich schrie. UnknownD drehte sich mit dem Gedanken 'Hat sie sich jetzt einen Fingernagel abgebrochen?' um, um zu sehen, wieso sie nun schreit.
"Genau davon wollte ich erzählen." murmelte Raja.

Vor den Augen der Anwesenden ist eine Kreatur aufgetaucht, die etwa doppelt so groß war, wie ein Mensch. Sie sah aus wie ein riesiges Insekt. Die Beine waren lang, dürr und sahen zerbrechlich aus. Sicher war der Panzer über den Beinen sehr hart. Diese Kreatur kroch auf allen vier Beinen. Sie hatte einen sehr langen Schwanz. Am Ende des Schwanzes ragte ein langer, scharfer Stachel heraus. Die Kreatur beobachtete mit ihren Facettenaugen die Soldaten, die wie vor Angst gelähmt waren.
"Ist das dieses Viech?" fragte UnknownD.
"Ja, das ist es. Sie wurde als 'Sting' bezeichnet." erklärte Raja.
"Passender Name."
"Woher kommt dieses Ding auf einmal?" schrie einer der Soldaten vor Angst.
"Es kann sich unter der Erde verstecken." bemerkte UnknownD, als er ein großes Loch unter dem Sting bemerkte.
Nadana hatte sich von ihrem Schock erholt und begann in Panik davon zu rennen. Die anderen Soldaten taten es ihr gleich und rannten davon.
"Verdammte Feiglinge." brüllte Kyknos, der noch bei Raja und UnknownD stand und bereits sein Schwert in Händen hielt.
"Feige sind sie, aber es ist sicherlich klüger zu rennen." sagte UnknownD, als er bemerkte, dass der Sting seinen Schwanz bewegte.
"Von so einem Insekt lasse ich mich nicht aufhalten. Ich brauche meine Männer nicht."
Raja hielt ihr Messer fest in der Hand und beobachtete den Sting.
"Raja, du solltest besser gehen." sagte UnknownD. "Ich glaube nicht, dass du mit einem Messer viel ausrichten kannst. Lass das lieber Kyknos und mich machen."
Raja passte es überhaupt nicht, dass UnknownD sie nun auch noch für schwach hielt, doch andererseits wusste sie, dass er sich nur Sorgen um sie machte.
"Genau, kleines Mädchen. Geh lieber zu den anderen Männern und beruhige sie irgendwie. Wir könnten sie noch gebrauchen." stimmte Kyknos zu. Raja war dies überhaupt nicht recht, aber sicher war es besser, wenn jemand die Anderen wieder beruhigt.
"Na gut." resignierte sie. "Seid vorsichtig."
"Klar." nickte UnknownD ihr lächelnd zu. Sie lächelte ebenfalls, aber nur kurz und rannte den Anderen hinterher.
Der Sting beobachtete genau, wie Raja floh, doch als er die Verfolgung aufnehmen wollte, stellten sich UnknownD und Kyknos in den Weg.
"Bleib stehen, oder wir töten dich." befahl UnknownD.
"Wir töten es so oder so." murmelte Kyknos.
"Muss dieses Ding doch nicht wissen."
Ermüdet von dem Gespräch holt der Sting mit seinem Schwanz aus und schlägt Kyknos damit zur einen Seite und UnknownD in die andere Richtung. Damit hatte der Sting freie Bahn und rannte Raja hinterher.
"Na toll." keuchte UnknownD, während er versuchte vom Boden aufzustehen. Kyknos war wieder auf den Beinen und rannte dem Sting hinterher.
"Bleib stehen, du Kakerlake!" rief Kyknos und bekam den Stachel zu fassen. UnknownD war bereits wieder auf den Beinen und humpelte dem Sting hinterher.
"Verdammt, ich kann nicht schneller laufen. Dieser Sting..." Er fasste sich an die Rippen.
Kyknos hielt sich immer noch am Stachel fest. Der Sting blieb stehen und versuchte ihn abzuschütteln, doch Kyknos blieb wie eine Klette an ihn kleben. Kyknos musste aufpassen, dass ihn der Stachel nicht erwischt und aus diesem Grund musste er plötzlich loslassen, landete beim Fall aber sicher auf seinen Füßen. Der Sting suchte noch nach Raja. Er wusste scheinbar, dass sie zu den Anderen rennen würde, wo er ganz viel Beute finden würde. Doch Raja war zum Glück schon außer Sichtweite.
"Pech für dich." sagte Kyknos. Der Sting stellte sich zu Kyknos. Obwohl er keinerlei Mimiken zeigen konnte, schien er sehr wütend auf Kyknos zu sein. Blitzschnell schoß der Schwanz des Stings auf Kyknos zu, doch Kyknos wehrte diesen mit seinem Schwert ab. Der Sting setzte gleich zum zweiten Angriff, frontal mit seinem Stachel, an. Kyknos hielt schützend sein Schwert vor sich. Der Schwanz knickte ein und schlug Kyknos das Schwert aus der Hand. Das Schwert flog hoch in die Luft und landete, einige Meter von Kyknos entfernt, zu Boden. Kyknos musste nun den Angriffen des Stings ausweichen, was er auch geschickt tat, bis er schließlich ungeschickt über einen Ast stolperte.
"Verdammt." fluchte Kyknos und drehte sich auf den Rücken, wo er sehen konnte, dass der Stachel sich schnell seinem Gesicht näherte. Doch plötzlich sprang UnknownD von der Seite auf den Schwanz zu und schlug diesen mit seinem Schwert zur Seite. Der Schwanz wurde abgelenkt und rammte sich in den Boden.
"Ich hätte nicht gedacht, dass der Panzer von dem Ding so hart sein würde." wunderte sich UnknownD, als der Sting seinen Schwanz wieder aus dem Boden zog.
"Kannst du aufstehen?" fragte UnknownD schließlich Kyknos, der sich vom Boden erhob.
"Erwarte keinen Dank von mir." sagte Kyknos, während er sich die Erde von der Kleidung klopfte.
"Tue ich nicht." lächelte UnknownD.
"Wo warst du solange?" fluchte Kyknos.
"Ich kann nicht kämpfen. Ich glaube, dieses Ding hat mir eine Rippe gebrochen."
"Weichei!"
Kyknos rannte zu seinem Schwert und hob es auf. Der Sting jedoch beachtete ihn nicht mehr, sondern sah nur noch UnknownD an.
"Vergiss es, Sting! Ich bin dein Gegner!" rief Kyknos, was dem Sting jedoch egal war. Er versuchte UnknownD mit seinem Stachel zu erwischen, doch UnknownD schlug den Stachel zur Seite.
"Kyknos, übernimm du ihn!" bat UnknownD.
"Mit dem größten Vergnügen."
Kyknos rannte auf den Sting zu. UnknownD wusste, was Kyknos plante, also spielte er noch ein wenig das Ablenkungsmanöver für den Sting. Der Sting versuchte wieder mit seinem Stachel UnknownD zu treffen, doch UnknownD sprang zur Seite, wo er jedoch am Boden liegen blieb und leise vor sich herfluchte, dass die gebrochene Rippe ein Problem sei. Der Sting zog seinen Schwanz wieder aus der Erde. In dem Moment sprang Kyknos auf seinen Rücken und versuchte ihm sein Schwert in den Rücken zu rammen, doch der Panzer des Stings war viel zu hart für sein Schwert.
"Mist, ich komme nicht durch seinen Panzer." fluchte Kyknos.
"Was jetzt?" fragte UnknownD, der am Boden kniete.
Kyknos stieß noch einige Male, ohne Erfolg, mit seinem Schwert zu, bis der Sting ihn schließlich mit seinem Schwanz von seinem Rücken schlug und Kyknos hart auf den Boden prallte. UnknownD schlenderte zu Kyknos.
"Alles in Ordnung?" fragte UnknownD besorgt. Kyknos versuchte wieder auf die Beine zu kommen.
"Nichts ist in Ordnung. Wir haben keine Möglichkeit dieses Ding zu besiegen."
UnknownD hob eine Hand in die Luft. "Eine Möglichkeit haben wir noch." Über seine Hand bildete sich eine Feuerkugel. "Ihr habt mich schließlich wegen meinen Fähigkeiten als Magier bei euch, nicht wahr?" Er lehnte seinen Arm nach hinten und schleuderte ihn wieder nach vorne, um den Feuerball direkt auf den Sting zu werfen.

"Jetzt kommt endlich wieder zu Sinnen!" schrie Raja die letzten Soldaten an, die noch völlig verstört waren. Sie war bereits bei den Anderen angekommen. Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
"Wie sollen wir denn mit solchen Leuten überhaupt einen Auftrag erfüllen können, wenn ihr alle nichts könnt, außer feige wegrennen?"
Nadana lachte. Sie hatte sich inzwischen wieder eingekriegt und lachte jetzt über die Versuche von Raja, den letzten Soldaten zu beruhigen.
"Raja, das wird nichts. Du musst sie anders überreden." lachte sie. Raja hasste die Art, wie Nadana die anderen Männer überreden wollte. Nadana wandte sich zu den verstörten Soldaten.
"Hey, ihr, wenn ihr euch jetzt beruhigt, dann könnt ihr heute Nacht..." Raja unterbrach sie.
"Sei ruhig! Als du das letzte Mal dieses Angebot gemacht hast, sind sie völlig gezielt ins offene Messer gelaufen."
"Du bist doch bloß eifersüchtig auf mein Aussehen und meine Fähigkeiten." gab Nadana an. Raja zuckte nur mit den Schultern und ließ Nadana in Ruhe. Soll sie doch glauben, was sie möchte. Mit so einer Eingebildeten wollte Raja nichts zu tun haben. Nadana hingegen glaubte, dass sie recht mit dem hatte, was sie sagte, da Raja nichts mehr erwiderte und lachte.
Raja blickte den Weg zurück, den sie gerannt sind. Sie machte sich Sorgen um UnknownD und Kyknos.

"Der Feuerball ist einfach abgeprallt!" schrie UnknownD. Dem Sting schien seinem Feuerball nichts ausgemacht zu haben.
"Jetzt haben wir wohl doch ein Problem." sagte Kyknos ruhig. "Wenn dies das Ende sein soll, dann..."
"Nein," unterbrach UnknownD ihn. "das wird sicher nicht das Ende, jedenfalls nicht unser."
UnknownD hob wieder eine Hand in die Luft. Es bildete sich eine Eiskugel über seiner Handfläche.
"Ach, du kannst auch Eiszauber." staunte Kyknos.
UnknownD warf den Eisball auf den Sting, der den Eisball mit seinem Schwanz abwehren wollte, doch bei Berührung des Eisballs gefror der Schwanz des Stings.
"Das ist die Gelegenheit!" rief UnknownD, zog sein Schwert und rannte unter Schmerzen auf den Sting zu, sprang in die Luft und schlug gezielt mit dem Schwert auf die eingefrorene Stelle des Schwanzes, woraufhin der Sting die Spitze des Schwanzes und damit auch den Stachel verlor. UnknownD prallte unsanft auf den Boden. Der Sting wand sich unter den Schmerzen des Verlustes seines Schwanzes. UnknownD beobachtete, wie grünes Blut aus dem Schwanzstummel floss.
"Gut gemacht." sagte Kyknos.
"Ein Lob von Kyknos, hört, hört." alberte UnknownD herum.
"Wir sollten jetzt versuchen, dieses Ding zu töten, egal, wie."
"Und wie?"
"Lass dir was einfallen."
UnknownD sah sich den Sting an. Er konnte keine Stelle finden, an der er ihn verletzten könnte. Und wenn er noch einige Eisbälle auf den Sting schleudert? UnknownD steckte sein Schwert weg und hob beide Hände an. Über seinen Händen entstand eine blauleuchtene, durchsichtige Wolke. UnknownD streckte seine Hände nach vorn. Die Wolke wanderte auf den Sting zu, der nicht bemerkte, was passierte.
"Was wird das?" fragte Kyknos.
"Sieh zu und staune."
Als die Wolke den Sting komplett umhüllte, zog UnknownD seine Hände an seinen Körper und streckte sie blitzartig wieder nach vorne. In diesem Augenblick wurde die Wolke steinhart und verwandelte sich in einen riesigen Eisblock. Der Sting gefror und konnte sich nicht mehr bewegen.
"Ich sah und staunte." sagte Kyknos.
"Jetzt müssen wir nur noch den Block zerstören, und zwar so, dass der Sting dabei auch in seine Einzelteile zusammen bricht."
UnknownD stellte sich vor den Block und zog sein Schwert. Kyknos humpelte nun auch auf den Sting zu und zog ebenfalls sein Schwert. Sie machten sich beide bereit für einen gezielten Stich, doch plötzlich zersprang der Eisblock und der Sting schrie laut. Riesige Eisblöcke flogen durch die Gegend und trafen UnknownD und Kyknos. Sie lagen nun schwerverletzt am Boden.
"Das war eine schlechte Idee." röchelte Kyknos.
"Du hättest ja auch was machen können." keuchte UnknownD.
Der an einen Stellen noch vereiste Sting bewegte sich auf die beiden immer noch am Boden liegenen Kämpfer zu und stellte sich vor ihnen auf seine Hinterbeine.
"Es wird uns mit seinen Vorderbeinen zerquetschen!" jammerte UnknownD.
"Weichei!" beschimpfte ihn Kyknos. "Wenn dies unser Ende sein soll, dann ist es das. Das ist Schicksal."
UnknownD sagte nichts dazu. Er wollte sich nicht streiten, sondern überlegte, ob er nicht noch etwas machen könnte, um sich zu retten, doch er war absolut handlungsunfähig.
Der Sting stand immer noch auf seinen Hinterbeinen und schrie siegessicher und versuchte mit seinen Vorderbeinen Kyknos und UnknownD zu zerquetschen. Seine Beine näherten sich den Boden. UnknownD schossen in den Sekunden viele Gedanken durch den Kopf. So sollte es nun wirklich alles gewesen sein. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, aber eines ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er konnte an nichts anderes mehr denken, so dass er, bevor die Beine des Stings den Boden erreichten, die Augen zu kniff und laut schrie: "RAJA!"
Die Beine krachten laut auf den Boden. Es war mit einem Mal völlig ruhig. UnknownD öffnete langsam seine Augen und bemerkte, dass der Sting ihn und Kyknos verfehlte.
"Du hast nach mir gerufen?" fragte eine weibliche Stimme. Es war Raja, die auf dem Kopf des Stings stand und ihr Messer in das Auge des Stings gerammt hatte. Der Sting konnte sein Ziel nicht mehr treffen. Raja zog ihm das Messer aus den Facettenaugen und sprang vom Sting, der noch gelähmt vor Schreck war.
"Alles in Ordnung mit euch?" fragte Raja. Sie betrachtete die vielen Wunden an den Beiden.
"Sehen wir so aus?" fragte Kyknos genervt.
"Es könnte uns schlimmer gehen." sagte UnknownD und verweiste auf die Vorderbeine des Stings, die sie um ein Haar verfehlten.
Der Sting bewegte sich wieder und ging einige Schritte zurück.
"Raja, renn lieber. Du kannst ihn nicht alleine stoppen." sagte UnknownD. "Kyknos und ich sind schließlich auch gescheitert."
"Das heißt nichts. Ich bin auch stark." sagte Raja und schaute sich den Sting an.
"Aber wir sind Männer. Du schaffst es nicht, kleines Mädchen." sagte Kyknos. Raja drehte sich zu Kyknos.
"Ich bin kein 'kleines Mädchen', klar?" Daraufhin drehte sich Raja wieder um und schaute sich noch weiter den Sting an.
"Ich empfehle dir aber trotzdem zu rennen." sprach Kyknos.
"Nein, Kyknos." mischte sich UnknownD ein.
"Was?"
"Wenn sie sagt, sie ist ihm gewachsen, dann ist sie es auch. Ich vertraue Raja. Sie schafft es."
Raja lächelte, was die Beiden jedoch nicht sehen konnten. In Gedanken bedankte sie sich bei UnknownD und wollte ihn nicht enttäuschen.
"Viel Glück, großes Mädchen." sagte Kyknos scherzhaft.
Raja rannte auf den Sting zu, der versuchte, Raja mit seinen Vorderbeinen zu erschlagen, doch Raja wich seinen Angriffen geschickt aus. Sie rannte unter dem Sting her und stand nun hinter ihm. Der Sting drehte sich wieder um und schlug mit seinen Vorderbeinen zu. Diesen Angriffen konnte Raja entgehen, doch plötzlich trat der Sting auch mit seinen Hinterbeinen zu, was Raja nicht kommen sah. Sie wurde getroffen, landete aber sicher auf den Boden.
"Sie schafft es nicht." sagte Kyknos pessimistisch.
"Jetzt sei endlich mal ruhig!" befahl UnknownD. "Sie schafft es. Sie weiß schon, wo sie den Sting treffen muss."
"Ach ja?"
Raja rannte wieder auf den Sting zu und wich wieder seinen Beinen aus, diesmal auch seinen Hinterbeinen. Sie stand nun direkt unter dem Sting.
"Genau da." sagte UnknownD.
"Was?"
"Dort ist der Sting verletzbar."
Raja hielt ihr Messer fest in den Händen und sprang dem Körper des Stings entgegen.
"Unter dem Körper scheint der Panzer nicht so hart zu sein." erklärte UnknownD.
Raja rammte dem Sting mit aller Kraft ihr Messer in den Magen des Stings.
"Der Magen des Körpers braucht Platz, um sich auszudehnen, daher befindet sich unter dem Körper nicht dieser harte Panzer."
"Ach, das hättest du mir aber auch vorher sagen können." beschwerte sich Kyknos.
"Mir ist es erst gerade aufgefallen." verteidigte sich UnknownD.
Der Sting schrie vor Schmerzen. Raja zog ihr Messer aus dem Magen des Stings und rannte vor dem Sting davon, der noch lange laut brüllte, bevor er schließlich in die Knie ging und starb.
Raja ging langsam auf UnknownD und Kyknos zu. Sie lagen immer noch am Boden.
"Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte UnknownD besorgt.
"Ja, alles in Ordnung." antwortete Raja. "Aber das Blut des Stings ist ekelhaft." Dabei schaute sie sich ihre Sachen an, die zum Teil völlig grün geworden sind.
"Und wie geht es euch nun? Könnt ihr aufstehen?"
UnknownD und Kyknos bewegten sich schwerfällig, standen aber nun langsam auf.
"Da sind sie!" rief einer der Soldaten. Die gesamte Truppe kam nun wieder zurück. Kyknos befahl seinen Männern das Lager wieder aufzubauen.
"Sehr paradox." bemerkte UnknownD.
"Das ist meine Sache." sagte Kyknos und ging mit seinen Männern zurück zu dem alten Lagerplatz. UnknownD und Raja gingen hinterher.

Das Lager war nach einiger Zeit wieder aufgebaut. Kyknos war in seinem Zelt und ruhte sich aus. Dass er einmal Pause verlangen würde, das hätte UnknownD nie erwartet. Aber ihm kam die Pause ganz recht, zu mal Raja bei ihm saß.
"Los, runter mit dem Hemd." sagte Raja lachend.
"Wie?" fragte UnknownD erstaunt.
"Na, du sagtest doch, ich sollte mir mal deine Wunden anschauen."
UnknownD tat, was Raja ihm sagte. Während sie sich die Wunden anschaute, fragte UnknownD: "Wieso bist du zurück gekommen?"
"Ich habe mir Sorgen gemacht." antwortete Raja ehrlich.
"Wirklich?"
"Ja, wenn ich es doch sage." Raja lächelte. Raja tauchte einen Lappen in eine Schüssel Wasser, die sie bereitgelegt hatte und wischte damit UnknownDs Blut von seinem Körper.
"Mir ist das irgendwie peinlich." murmelte UnknownD verlegen.
"Ach, ich kümmere mich nur um deine Wunden. Das ist doch nichts Schlimmes."
Als Raja schließlich fertig war, packte sie den Verband aus.
"Du hast einige wirklich böse Wunden abgekriegt. Tut das eigentlich weh?" als sie das sagte, haute sie UnknownD in die Seite, da wo UnknownD eine gebrochene Rippe vermutete. UnknownD schrie kurz auf und fasste sie an die Seite.
"Verdammt, Raja, was soll das?" fragte er wütend.
"Von wegen 'gebrochene Rippe', höchstens angeknackst, aber am Schlimmsten ist wohl der blaue Fleck an der Seite. So einen blauen Fleck habe ich noch nie gesehen."
UnknownD schaute sich die Stelle genau an. Es war wohl doch keine gebrochene Rippe, sondern wirklich ein bösartiger blauer Fleck.
"Es ist trotzdem kein Grund, mich zu hauen." jammerte UnknownD.
"Hach, stell dich nicht so an." sagte Raja und schaute ihn an. Sie wusste scheinbar, dass er ihr nicht böse sein kann, wenn sie ihn so anschaute.
"Ja, schon gut. Ich lebe ja noch, das ist die Hauptsache."
Raja wickelte den Verband um UnknownD.
"Ich bin fertig." kündigte Raja an.
"Schon? Schade." murmelte UnknownD.
"Wieso 'schade'?"
"Äh? Habe ich gerade 'schade' gesagt? Ich meinte eigentlich 'Gut, gut!'"
"Achso."
UnknownD zog sich wieder an. Beide schwiegen einige Zeit lang.
"Ich wollte dir übrigens danken, dafür, dass du dich um mich gekümmert hast und auch dafür, dass du zurück gekommen bist, um uns zu helfen." sagte UnknownD.
"Du brauchst dich nicht bedanken. Ich habe beides gerne getan."
"Wie geht es dir eigentlich? Hast du auch irgendwelche Wunden, um die ich mich kümmern kann?" fragte UnknownD. Plötzlich bemerkte er, was er überhaupt Doppeldeutiges gesagt hatte. "Ah, ich meinte das nicht so, wie du das jetzt denkst." wehrte UnknownD sich schnell.
"Ja, schon klar." lachte Raja.

Im Laufe des Tages kündigte Kyknos an, dass sie erst am nächsten Tag weiterreiten werden.
"Bis dahin denken alle Feiglinge über ihr heutiges Verhalten nach. Ihr sollt uns unterstützen, nicht behindern!" schrie Kyknos seine Männer an. Nadana lachte natürlich, doch Kyknos schaute sie giftig an. "Und DU solltest eigentlich auch eine Unterstützung sein und kein Vergnügungsobjekt!"
Nadana verzog sich beleidigt in ihr Zelt, während Raja und UnknownD über die Beleidigung von Kyknos lachten.
Jetzt hatte die Gruppe noch einen ganzen Tag, ehe es weiter nach Eidere geht.


[editiert: 08.07.05, 00:53 von UnknownD]
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Raja
Enyo Ker
Administrator

Beiträge: 168



New PostErstellt: 08.09.05, 23:14  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Raja drehte sich um und wandte sich zum Gehen, wobei sie laut sagte: "Gute Idee, dann könnte man mal wieder Zeit zu Essen finden."
Nadana hatte sie gehört und sagte daraufhin: "Ich kann uns ja was hübsches zaubern."
Raja sah sie an und sagte: "Nicht für mich, ich hab echt keinen Bock auf widerlichen Sting in ekelhafter Stingsauce und zum Nachtisch gute Stinghaut gefüllt mit Innereien."
Nun ging Raja in Richtung ihrer Pferde davon und Unky folgte ihr.
Er sa grinsend zu ihr: "Hübsche Beschreibung, wirklich."
"Ja, nicht? Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich sie damit nicht auf eine Idee gebracht hab."
"Ach das trau ich nicht mal ihr zu."
"Na ich weis nicht. Machst du mal Feuer? Ich hol was von unseren Vorräten aus den Satteltaschen."
"Aber klar."
Kurz darauf brannte ein hübsches kleines Feuerchen, als Raja wieder kam. Auf zwei Stöcke spießte sie das Dörrfleisch, was sie so im Feuer brieten und aßen jeder einen Kanten Brot.
Als sie gerade ihre verführerisch duftende Mahlzeit verspeisen wollten, sahen sie wie sich eine Gestalt näherte. Als diese ihnen zurief: "Ist es erlaubt sich zu nähern?", erkannten sie, dass es sich um Kyknos handeln musste.
"Aber sicher.", antwortete Raja...
Als er nahe genug war, fragte er müde: “Kann ich mich hier eine Weile niederlassen? Ich ertrage dieses Weib nicht mehr. Sie hat wirklich angefangen dieses... dieses... Ding zu kochen."
Raja sah Unky an und meinte amüsiert: "Siehst du, was hab ich dir gesagt?"
Er erwidert im gleichen Ton: "Jaja, hast ja Recht. Wie immer..."
"Ich möchte aufgrund unserer... nun ja Differenzen in der Vergangenheit eigentlich gar nicht fragen, aber habt ihr noch was zu Essen übrig, nur bis zum nächsten Ort?"
Raja sprang auf und gab ihm ihr Brot und Fleisch: "Hier nimm das, ich hol mir was Neues."
Unky sah sie an: "Willst du nicht eine Hälfte von mir und du holst dir dann hinterher deine Portion?"
"Ach das geht schon, ich bin gar nicht so hungrig." Doch just in diesem Moment wurde sie von ihrem eigenen Magenknurren verraten. Unky zog eine Augenbraue hoch und sie sagte lachend, während sie sich auch wieder setzte: "Ok, ok, diesmal hast du gewonnen."

Nachdem auch die zweite Portion dann verspeist war, saßen sie noch eine Weile schweigend am Feuer, während der Lärm vom Lager zu ihnen hinüber drang.
Kyknos starrte vor sich hin ins Feuer und sagte irgendwann ganz plötzlich:
"Hab ich euch jemals gesagt, dass ihr beiden die einzigen noch Vernünftigen mit in der Gruppe seid?" Raja und Unky sahen ihn ungläubig an und Raja wollte gerade etwas sagen, als er schon weiter sprach: "Ohne euch wäre ich wohl ganz auf mich gestellt in dieser Mission, dabei dachte ich gerade ihr seid am nun ja nutzlosesten, gut mal abgesehen von diesem kochenden Flittchen." Er schlug die Hände vors Gesicht: "Warum hab ich diesen Auftrag bloß angenommen? Ich hab immer noch nicht die leiseste Ahnung, wie ich einen amoklaufenden Engel finden, geschweige denn aufhalten soll."
Raja dachte an den Auftrag ihres Vaters zu prüfen, ob Kyknos ein geeigneter Heerführer wäre. Das war er wohl anscheinend nicht, aber dieser Kyknos gefiel ihr schon wesentlich besser als der arrogante Schnösel vom Anfang.
"Warum hast du den Auftrag überhaupt angenommen?"
Er sah Unky und Raja lange zögernd an, bevor er antwortet: "Es ist mein Schicksal, mein Auftrag. Er entstand aus einer Weissagung, die meiner Mutter bei meiner Geburt gemacht wurde. Ich lebe nur dafür, `einen Menschen zu finden, der mir ähnlicher wäre, als jeder andere lebende Mensch`, so sagte es der Seher damals. Ich dachte, dass könnte ich am ehesten auf so einer Kampfmission, denn bis jetzt gab es nichts in meinem Leben, was mich mehr interessiert hätte, als das Gefecht. "
Raja sah ihn an: "Glaubst du an die Existenz von Schicksal?"
"Ja."
"Das heißt aber noch nicht, dass alles vorbestimmt ist und man es einfach laufen lassen kann. Auch hier hast du eine Aufgabe zu erfüllen und du hast dir Morgen einen ganzen Tag organisiert, um aus dem Haufen dort drüben eine kampffähige Truppe zu machen, falls du nicht versagen willst." Bei den letzten Sätzen hatte sie ihn angelächelt und ihm zugezwinkert.
Er sah sie mit großen Augen an, dann grinste er und antwortete:” Du hast wohl recht, dann werd ich mal zurück zum Lager gehen und mir beim Einschlafen noch was für Morgen einfallen lassen. Gute Nacht euch beiden."

Als er schon ein paar Schritte wag war, drehte er sich noch einmal um und rief: "Unky."
Dieser antwortete erstaunt, hatte man ihn doch das ganze Gespräch über fast ignoriert. Allerdings brauchte er eine Weile dafür, da er gerade seinen eifersüchtigen Gedanken nachhing. Raja und Kyknos schienen sich ja eben äußerst gut verstanden zu haben. "Ja?"
"Ich hoffe du weist, wie gut du es mit einem Mädchen wie Raja hast. Gib ihr bloß keinen Grund sich einen anderen zu suchen." Die Sätze kamen ganz ehrlich und ohne jeden drohenden oder ironischen Unterton und trafen Unky deswegen noch unerwarteter. Die nun eintretende Stille wurde schnell, aber irgendwie einen Moment zu spät von Rajas hellem Lachen gebrochen. Prustend und sich den Bauch haltend, brachte Raja hervor: "Und wie alle anderen denkt er noch wir hätten was miteinander."
Unky sah sie durch ihr Lachen gekränkt und meinte scharf: "Ja wie lächerlich, nicht? Dass ich als Bauerntölpel was mit dir haben könnte."
Er stand auf und ging in den stockdunklen Wald. Raja sah ihm entgeistert nach, bevor sie ihm hinterher rannte, um ihn zu finden. Allerdings gestaltete sich das in dem finsteren Wald gar nicht so einfach.
Unky hingegen hatte sich derweilen gesetzt und seinen Oberkörper an einen Baum gelehnt.
Dicke Tränen liefen ihm übers Gesicht. Nach all der Zeit zusammen hätte er nicht gedacht, dass Raja so geringschätzig über ihn denken würde. Dass sie wohl nicht mit ihm zusammen sein wollte, konnte er verstehen. Immerhin war er wirklich nichts weiter als ein einfacher kleiner Schwarzmagier und sie immerhin von adliger Herkunft und das hier jetzt wohl nur eins der Abenteuer zwischendurch, bis es zurück in die Normalität geht.
Aber trotzdem, es tat so weh sie so darüber lachen zu sehen, bei allem was er fühlte.

Raja biss sich vor Ärger selbst auf die Lippe während sie durch den Wald stolperte. So war das Lachen nun sicher nicht gemeint, sie wollte nur überspielen, was sie sich doch so sehr wünschte. Aber wie sollte sie? Sie hatte keine Ahnung, ob sie nicht in ein paar Jahren würde regieren müssen oder was noch aus jemandem wie ihr werden sollte, sie die schon im Kleinkindalter ihre Stiefgeschwister getötet hatte. Es ging einfach nicht, aber jetzt musste sie erstmal Unky wieder finden und die Sache in Ordnung bringen.

Unky hörte, dass sich jemand näherte und wischte sich schnellstens die Tränen aus dem Gesicht. Raja ging schnurstracks auf ihn zu und kniete sich vor ihm hin, dabei war es doch vorhin noch stockdunkel, aber um ihn schien es wirklich jetzt heller oder narrten ihn da seine Augen?
Raja sprach ihn an: “Hey Unky, es tut mir leid. Es war wirklich nicht so gemeint."
Sie setzte sich auf seine Oberschenkel, umarmte ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht damit ausdrücken wie lächerlich es wäre etwas mit jemandem wie dir zu haben, ich fand es nur komisch dass das alle denken. Bitte verzeih mir."
Unky brauchte eine ganze Weile bis er antwortete. Es war lange her, dass Raja ihm so nah gewesen war. Das letzte Mal war soweit er sich erinnern konnte, direkt nachdem sie die Maridia besiegt hatten. Warum nur musste es immer in Situationen sein, in denen er es nicht genießen konnte?
"Schon gut. Ich hab wohl auch etwas überreagiert."
Raja stand auf und reichte Unky die Hand, um ihm hoch zu helfen. Er nahm sie, obwohl er sie beim Aufstehen dann gar nicht brauchte, aber es war in diesem Moment eine Geste, dass sie sich wieder vertragen hatten.
Als sie zurück gingen, fragte dann Unky: "Aber sag mal wie hast du mich dann eigentlich in dem stockfinsteren Wald so schnell gefunden."
Raja lachte auf: "War ganz einfach, wenn du wütend bist, sprühst du kleine Funken. Sieht lustig aus."
Unky lachte auch und kratzte sich am Kopf: "Ich sollte aufpassen, was ich noch so alles unbewusst tue."
Raja grinste zurück: "Na gehen wir pennen?"
"Wenn ich vorher noch was fragen darf... Nein sieh mich nicht so an, ist nur was harmloses."
"Ja?"
"Meinst du Kyknos macht was aus den Männern?"
"Hm gute Frage, ihm würd ichs zutrauen, aber der Haufen ist wirklich schwierig.
"Woher wusstest du überhaupt, was du sagen solltest? Ich hätte gar keine Antwort auf seine Probleme gewusst."
"Ach stimmt, das hab ich dir nie wirklich gesagt. Ich hab früher, so mit 14 oder so, selbst hier in Eidere ein Heer geführt. Wir sollten so in den nächsten Tagen über das größte Schlachtfeld reiten."
Er sah sie ungläubig an: "Du hast schon mit 14 ein Heer geführt?"
"Frag mich bitte nicht, wie. Damals kam es mir ganz normal vor, als sei ich dafür geboren. So als wäre mein Schicksal. Ich erinnere mich aber komischerweise an die Schlachten selbst so gut wie nicht mehr. Obwohl so viele waren es ach nicht, Eidere war besetzt von Truppen aus Grasatura. Jetzt ist es fast autonom und wir wurden von der Bevölkerung wie Befreier behandelt. So mussten wir lediglich die Truppen von Grasatura vertreiben."
"Und jetzt gehört es mit deinem Vater?"
"Nein, Eidere blieb mein Eigentum. Solange ich nicht da bin herrscht hier ein Verwalter."
"Ah ja. Muss ich jetzt hier auf die Füße vor dir fallen?", fragte er nun wieder vielleicht grinsend.
Sie sah ihn an und sagte spöttisch: "Aber natürlich."
Da sie wieder am Lager angekommen waren, ließ er sich auch prompt fallen, griff sich seine Decke und legte sich einfach vor ihren Füßen nieder.
Er sah wieder hoch: "Und du musst jetzt die ganze Zeit hier vor mir stehen bleiben?"
"Na warte du bist ganz schön frech für einen einfachen Diener."
Sie stürzte sich auf Unky und begann ihn zu kitzeln.
Er wehrte sich ein wenig und drückte sie letztendlich auf den Boden, hielt sie dort mit seinem Körpergewicht fest und sagte: "Von wegen einfacher Diener. Wenn dann heißt das hoch verehrter Herr Erzschwarzmagier."
"Höchstverehrtesterter, schönster, bester, klügster, - sagte ich schon bester?- Herr Erzerzschwärzester Magier würdest du bitte von mir runter gehen, damit wir uns zur Ruhe begeben können?"
"Ich hab das Gefühl du veralberst mich."
"Ach iwo. Sagte ich schon größter?"
"Ich könnte auch die ganze Nacht hier so auf dir sitzen bleiben."
Schließlich stand aber Unky, wenn auch nicht gerne, freiwillig auf und sie legten sich beide schlafen.
Beim Einschlafen dachten wohl beide darüber nach, ob der Andere wohl jemals die Wahrheit erfahren würde.


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