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Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten
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Isquierda
Beiträge: 279
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Erstellt: 02.03.06, 13:59 Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur |
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Zitat: Riker
Zitat: Isquierda
Dein Eindruck täuscht dich ganz sicher. Wie sollte ich etwas verabsolutieren, dass ich überhaupt nicht zur Diskussion stelle? Nie würde ich zum Beispiel behaupten, dass jemand meiner Meinung ist, wie du es gerade getan hast: ("..das ist hier glaub schon fast jedem aufgefallen..") Ich kann nur angeben, dass ich eine andere Meinung teile. Wir sind doch hier nicht im Kindergarten! |
wie edel! |
Das ist nicht "edel", sondern vernünftig und durchaus sachdienlich.
Zitat: Riker
eine äußerung oder eine Stellungnahme zu einem politischen Sachverhalt ist eine Meinungsäußerung. |
Nicht unbedingt, man kann sich auch auf Fakten und Tatsachen beschränken und daraus logische Schlüsse ziehen, man kann sich schlicht an der Realität orientieren, ohne auch nur eine persönliche Stellungnahme zum Thema einfließen zu lassen. Am beispiel der Diskussion zur Frage, ob Arbeitszeitänderungen die Arbeitslosenzahlen beeinflussen, habe ich es doch erklärt: Die Antwort darauf, ist ein Rechenergebnis, eine Tatsache.
Zitat: Riker
du wiederum willst uns hier erklären, ... |
uns? Wer ist uns? Bist du ganz viele?
Zitat: Riker
...daß du diskutierst aber deine Meinung für dich behältst und diese nur bei erlesenen Kreisen offenbarst. also sollen wir jetzt wohl glauben, daß das was du hier kund tust, nicht deine Meinung ist oder was... |
Ich denke, man kann sehr wohl erlesen, welche Meinung ich zu welchem Thema habe, aber ich werde sie nicht zur Diskussion stellen. Aber an der Auswahl der Themen, den Fragen dazu und den ausgewählten Informationen, kann man sich schon orientieren, um herauszifinden, was ich gut und was ich weniger gut finde...Und sicher werde ich auch hier und da mal einen satz mit "Ich denke.." oder "ich meine..." beginnen, aber nie ohne diese Meinung auch zu bründen und ich bitte doch dann daraum, dass nur die vorgebrachten Argumente diskutiert werden und nicht die privatpersönliche Schlußfolgerung, die ich persönlich daraus ableite. Wir haben Meinungsfreiheit!
Zitat: Riker
wenn das was du hier insbesondere im Anarchie-was-ist-das-Thread geäußerst hast nicht deine Überzeugung ist, dann fragt man sich was das wohl dann sein soll... |
Argumente, Riker, Argumente...Das sind Argumente, die letzteendlich dazu führten, mich von der Sinnhaftigkeit einer anarchistischen Gesellschaft zu überzeugen. Mir auch nur andeutungsweise zu unterstellen, ich hätte eine andere Überzeugung als ich hier zur Schau stelle, ist ungezogen. Aber es zeigt mir, dass du nicht verstanden hast, worum es mir geht. Ich bemüh mich einfach weiter.
Zitat: Riker
in meiner Erinnerung hast du das mal so ähnlich geäußert frei aus dem gedächtnis sinngemäß zitiert. "wenn ich hier einen Standpunkt äußere verteidige ich ihn auch." |
Ja, so hätte ich das sicher ausgerückt. Und? Siehst du da irgendwo einen Widerspruch?
Zitat: Riker
Zitat: isquierda
Rufen nicht gerade die Republikaner "Aufwachen, deustcher Michel!"? Ich lach mich jedes mal schlapp, wenn ich das lese - zumal der abgebildete kasper nicht gerade politisch brisant ist - so ist auch der Slogan absolut dumm: Ja klar, politisches Engament wird als gefahr empfunden - aber sie ist es doch nicht. Ich lebe ja noch und erfreue mich bester körperlicher und geistiger Gesundheit. Auch die legitime Politikerkaste leidet weder Not, verfolgung noch Schikanen: denen geht´s dabei rosig. Ich befürchte aber, dass diese ständige Überhöhung des Politischen: wir wählen (kompetente) vertreter - sind es also selbst nicht? - verursacht, dass Politik als Qualifikation empfunden wird, der sich nur die Mutigsten und Klügsten stellen. Ich gehöre dazu, sage ich. Und du? |
warum fühle ich mich jetzt aber an das Uncle Sam plakat erinnert,
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Vielleicht weil es genau so nichtssagend ist? Ich hab immer gedacht, es wäre Rumpelstilzchen, der mit dem knochigen Finger auf mich zeigt...
Zitat: Riker
das außerparlementarische politische Engagement in Sachen Gestaltungsmöglichkeit hat so seine Grenzen. |
Welche sollten das sein? Und hat es wirklich Sinn, sich für etwas zu engagieren, das man von vornherein für begrenzt hält? Also ich würde das bestimmt nicht tun.
Zitat: riker
politisches Engagement war immer schon eine gefährliche Sache. Daß du dich bester Gesundheit und der Freiheit erfreust und die wünsche ich dir auch liegt nur daran, weil du dem System nicht bedrohlich erscheinst. |
Das wäre ja erfreulich. Hoffentlich bleibt das so. Natürlich mache ich einfach so weiter und lasse mich nicht schrecken: denen werd ich schon das denken lehren...*gg*
Zitat: Riker
würden es die deutschen bei ihren demos den franzosen nachmachen, wärste hier schneller den Rädern der Gewalten des Staates ausgeliefert, als in Frankreich. Ne der politische außerparlamentarische Widerstand läuft hier nach dem Motto Ringelpiez mit anfassen. |
Da biste wohl irgendwie fehlinformiert. Sicher gibt es da so die Problemchen, aber "Ringelpiez mit Anfassen" findet in den parlamenten statt, nicht außerhalb. Bitte das nicht verwechseln! Woher beziehst du deine Informationen über den außerparlamentarischen Widerstand?
Zitat: Riker
und wenn sich der aufschrei mal in eine demo artikuliert, dann schalten die politiker auf abwarten und tee trinken, denn man kann sicher sein, daß sobald der unmut geäußert wurde gras über die sache wachsen wird. |
Ich messe den Demos eine ganz andere Wrikung bei: man lernst, sich auszudrücken, sich zu vernetzen, Solidarität, man tut aktiv was und sei es nur, mitzulaufen. Man bekennt Farbe und lernt Leute kennen. Umstürzlerische Funtkion hat eine Demo in einem repressiven Staat nur bedingt - aber die gestalterische Lernfunktion ist enorm. Außerdem werden so auch Unbeteiligte über das maß an staatlicher gewalt informiert und es gelingt mitunter die politischen Inhalte weit effektiver zu transportieren, als durch nichtssagende Statements in fernsehshows. Und man vergißt bitte auch nicht, dass die Wende durch eine demobewegung in Gang kam: Montagsdemo 1989, DDR.
Zitat: Riker
Man ist bei den demos gegen etwas hat aber kein Konzept für etwas geschweige denn eine Strategie vorzuweisen. |
Das mag schlimmstenfalls so rüberkommen, aber so ist es nicht gedacht. Es ist aber leider wirklich wahr, dass es viel zu selten zur erfolgreichen Darstellung der politischen Ziele funktioniert: Aber gerade bei Antifa-demos haste alle menge zu tun und da ist es wohl verzeihlich, wenn der wichtige Hinweis auf den Sinn einer aktiven Antifa nicht jedes mal wieder vermittelt werden kann. Was die sozialen Demos angeht, so denke ich, ist der Sinn einer solchen selbsterklärend und wird auch erfolgreich transportiert. Also, was meinst du genau? Welche Strategie möchtest du und wie erklärt haben? Was würde dich davon überzeugen, dass man nicht aus Jux und Tollerei auf die Straße geht? (Außer vielleicht zum karneval)
Zitat: riker
hast du schon mal erlebt, daß eine Demo zu einem Gesetzgebungsverfahren geführt hat. |
Klar, zu den Notstandsgesetzen, zBsp. und zur Verschärfung von HartzIV. Bestenfalls auch zu milderen regelungen (Auszahlungzugeständnisse..) Im positiven Sinne führten die 68er Demos dazu, dass der Schwulenparagraf abgeschafft wurde und die prügelstarfe in den Schulen verboten wurde. Und ja, Demos bewirken etwas - über kurz oder lang. Es müssen nur genug mitmachen. Die Abgeordneten stehen dann am Wegesrand und zählen die mutmaßlichen Wählerstimmen durch, die ihnen zulaufen oder verloren gehen...
Zitat: riker
ne politik fängt erst im parlament an und hört an der selbigen grenze auch auf. |
Oh Gott! Du machst dich unwichtiger als du bist! Mir tut das richtig leid, weißte das: Aber ganz im Ernst, sich selbst als Stimmvieh zu betrachten, ist entwürdigend.
Zitat: Riker
wir haben mal als ein paar Widerständler eine Demo im internet veranstaltet. es dauerte nicht lange bis mir als admin warnende emails oder kurznachrichten zuflatterten. tja so ängstlich ist der internetuser, daß er es sich kaum traut mit einer partei anzulegen. |
Steht man drüber. Unter Internetdemo kann ich mir nichts vorstellen, erzähl mal, worum es ging...Bitte!
Zitat: Riker
Zitat: isquierda
Weniger pathetisch: Politik machen, kann jeder Depp. Und er tut es auch, wenn er sich über Hundescheiße am Straßenrand aufregt, über rote Ampeln und lange Schlangen an Kassen - der Umstand, dass sein Einfluß nur für ein Kreuzchen auf dem Stimmzettel reicht, ist zwar bewußt und führt dazu, dass Politk zur entfremdenen Ebene des Alltags wird - aber genau wegen dieses kreuzchen auf diesen Stimmzetteln, wird der Bürger hofiert, muß man ihm zuhören...Chance und Schande zu gleich. |
es ist in diesem System vollkommen wurscht wer an der regierung ist. schon von allein daher kann man sich das kreuzchen machen sparen. |
Ja, klar, aber viel zu wenigen gelingt es, aus dem wahlverzicht eine Art der Selbstbestimmung zu schlußfolgern und daran politische Maßgaben zu knüpfen: Warum wählst du nicht? Wenn dir als Antwort nur einfällt, weil es nichts (in deinem Sinne) ändert, dann kannst du viele sachen sein lassen. Und es ist ja auch absurd, weil du zuvor behauptest, deine Stimme würde nichts ändern - ergo ist es doch schnuppe, ob du sie abgibst oder nicht, stimmts? Aber warum kommst du trotzdem zur Entscheidung, sie bewußt nicht abzugeben? Wäre es nicht vortrefflich, wenn das Nichtwählen was ändern würde? Meines Erachtens kann es das, weil es dazu führen kann, dich als politisches und selbstbestimmtes Wesen zu begreifen!
Zitat: Riker
wann hört der Politiker dem Bürger zu. bei wahlkampferanstaltungen werden kugelschreiber oder fähnchen verteilt und irgendeiner brüllt von oben herab vom Podium herunter. ja klar man schielt vielleicht auf die Meinungsumfragen und versucht es dann so hinzubiegen, daß man wiedergewählt wird. du tust ja glatt noch so, als ob die politikerkaste die bürgernähe noch hätte oder sie gar ab und zu herbeisehnt. |
Es ist kackegal, ob die Politiker bürgernah sind oder nicht. es ist auch kackegal, ob sie lügen oder nicht. Sie wollen und brauchen DEINE Stimme, um ein Mandat zu bekommen und es es nur, um sich daran wohlig zu halten. Das ist doch eine vorzügliche Position und ein ganz nettes Druckmittel.
Zitat: Riker
kann mich mal erinnern, daß sich bei uns politischer widerstand gegen das zwischenlager formierte. natürlich kam auch ein Theo Waigel daher und versprach unterstützung. nichts davon ist mehr übrig und das lager ist im bau. widerstand wie er mal in wackersdorf möglich war scheint vorbei zu sein. die zeiten haben sich geändert. |
Natürlich ändern sich die zeiten: der kampf gegen terror ermöglicht viel mehr repression als zuvor. Der Übergang zum Kapitalismus deluxe tut sein übriges. Die bevorstehende WM wird noch mehr repressionsmechanismen bringen und es wird und MUSS neue Protestformen geben.
Zitat: Riker
keiner wollte die zwischenlager nur die politikerkaste als executiveorgan der wirtschaft. die castortransporte machten zuviel aufsehen und das schadete dem Image des Trittins. klar darf sich der Bürger über Hundescheiße oder Zwischenlager aufregen - das wars dann aber auch schon. |
Da gibt´s doch noch mehr. Mir als effektiver "Polit-scherzkeks" fallen gleich viele Möglichkeiten ein, sich zu äußern und seinen Widerstand kund zu tun. Und bei alle dem hätte ich noch gewaltig meinen Spaß. Man könnte ein Pappmaschee-zwischenlager basteln und es nach Bonn schicken (alias Loriot). Man könnte als potentielle Verstrahlungsopfer dekorativ einen Totenmarsch veranstalten. Man könnte gemeingefährliche "Castro-transporte" organisieren und unter höchster Geheimhaltungsstufe und pseudo-militanter Sicherheitsbeachung eine kubanische Zigarre gen Bonn verschicken...und und...Man kann auch seine Zipperlein auf listen (Stechen in der Brust bei Fußballländerspielen, Haarausfall ab 50, das kürbisgroße Prostataproblem den Ministern mitteilen und um Wiedergutmachung der Strahlungsschäden bitten.
DU mußt nur was machen - sonst macht es keiner und alle jammern nur rum, das keiner was tut. Du mußt probieren, auf deinen Spaß achten und dich am leben erhalten....
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