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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 16.02.06, 12:42     Betreff:  Re: Mörder und Gangster hetzen gegen den Iran zum Krieg!




kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2006/02-15/036.php



Krieg unterm richtigen Zeichen

In deutschen Redaktionsstuben gehen Strategen und Schreibtischhelden gegen den Iran in Stellung

Von Arnold Schölzel



Bereitet die Bundesregierung wie 1999 unter Berufung auf antifaschistische Verpflichtungen einen Angriffskrieg gegen Jugoslawien vor, liefert die bundesdeusche Unisonopresse die dafür benötigte Munition: Aus einer albanischen Ganovenguerilla wird über Nacht eine Befreiungsarmee; von taz bis FAZ wird aus Hunderten Kilometer Entfernung über serbische Massaker, serbische KZ und Völkermord berichtet. Die NATO beginnt einen Luftkrieg, und sieben Jahre danach ist Kosovo auch deutsches Protektorat.

Erklärt die Bundesregierung ihre »uneingeschränkte Solidarität«, um aus der Bekämpfung von Attentätern einen »Krieg gegen den Terror« wie im Jahr 2001 gegen Afghanistan zu machen, ist ihr die mediale Unterstützung für die »Landesverteidigung am Hindukusch« sicher.

Sagt die Bundesregierung nein zur direkten und ja zur indirekten Kriegsbeteiligung wie 2003 gegen den Irak, folgt die deutsche Unisonopresse dem ohne Einschränkungen – von linken Kriegsexperten abgesehen, die als eingebettete Antifaschisten mit der US-Armee nicht nur bis Bagdad, sondern bis Teheran marschieren möchten.

Erklärt die Bundeskanzlerin 2006 unter Berufung auf die antifaschistische Verpflichtung der Bundesrepublik ihr völliges Einverständnis mit der »Präventiv«-Strategie des amtierenden US-Präsidenten im Hinblick auf den Iran, dann berichtet die deutsche Bürgerpresse zunächst nicht darüber. Zehn Tage danach ist die Botschaft angekommen und verstanden.

Am Dienstag wurde im Deutschlandfunk aus der Regionalpresse vorgelesen. Auf die ist Verlaß. Dort geht es nicht um dieses oder jenes Ornament bei der propagandistischen Kriegsvorbereitung, dort müssen Rekruten ausgehoben werden. Hier stellvertretend zwei Beispiele: »In der Landeszeitung aus Lüneburg ist zu lesen: ›Es ist die Führung in Teheran, die die militärische Kraftprobe anstrebt. Mit der Absage der Atomgespräche in Moskau stellte der Iran seinen letzten verbliebenen Partner bloß. Appeasementdiplomatie wäre jetzt fatal. Der machthungrige Antisemit Ahmadinedschad sieht in den Europäern ›kläffende Hunde, die bei einem Fußtritt davonlaufen‹. Gerade weil die Europäer lange und vergeblich auf Verhandlungen mit den Mullahs setzten, sind sie jetzt in der Pflicht, die Zähne zu zeigen.‹

Die Neue Osnabrücker Zeitung notiert: ›Statt auf Angebote und Vorhaltungen der Völkergemeinschaft einzugehen, spielt Teheran auf Zeit. In dieses Bild paßt leider die überraschende Absage der Gespräche mit Rußland über eine gemeinsame Urananreicherung. Der Iran läßt damit gezielt die Gelegenheit verstreichen, kurzfristig einen Ausweg aus der Krise zu finden. Offenkundig ist das Mullah-Regime derzeit überhaupt nicht an einer solchen Lösung interessiert. Es will stattdessen Fakten – sprich Atombomben – schaffen, die ihm ein qualitativ anderes Droh- und Aggressionspotential verleihen würden.‹«

Zwar sollen die Gespräche zwischen Iran und Rußland nun am Montag stattfinden, aber das ändert nichts. Die Neue Osnabrücker Zeitung schafft sich statt dessen Fakten selbst. Denn sie hat begriffen: »... einen deutschen Sonderweg wie im Irak-Krieg darf und kann es nicht wieder geben«. Im Klartext: Der nächste Krieg mit Deutschland ist gebucht. Übrigens aus antifaschistischer Verpflichtung: »– allein schon wegen des besonderen Verhältnisses zu Israel, das Irans Präsident Ahmadinedschad von der Landkarte tilgen möchte«. Davor sind schätzungsweise einige hundert israelische Atomwaffen. Aufrufe zur Schaffung einer nuklearwaffenfreien Zone im Nahen Osten laufen daher dem offiziellen bundesdeutschen Antifaschismus zuwider. Der überwand so schon den realen Sozialismus – mit der Stationierung von atomwaffenbestückten Cruise Missiles und Pershings.

Matthias Platzeck sollte sich jedenfalls vorsehen. Wer nicht mehr von militärischen Optionen reden will, muß in der Bundesrepublik vom Antifaschismus schweigen. Deutschland will Krieg führen. Aber diesmal unter dem richtigen Zeichen.



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier


[editiert: 08.08.11, 12:20 von bjk]
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