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Mrs. Mallard
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Beiträge: 279


New PostErstellt: 11.01.09, 19:31     Betreff: Re: Ein Wintermärchen

Ich bin dann mal weg. 6 ...
Gibbs

Lachend trat der Silberfuchs hinter ihr her auf die Terrasse. Der am Haus gelegene Teil war tatsächlich schneefrei geblieben, so dass er nicht um seinen Gips fürchten musste. Schmunzelnd verfolgte sein Blick das ausgelassene Mädchen, dass quietschend vor Freude vor Hollis die Flucht ergriff. Was für ein Unterschied es war zu dem verängstigten Mädchen an Ethans Seite! Sein Gesicht verfinsterte sich für einen Augenblick, als er an seinen Feind dachte. Doch im nächsten Moment waren alle Gedanken an Ethan verschwunden, als ihn ein Schneeball mit voller Wucht ins Gesicht traf. "Hey, langsam!!" rief er lachend und griff nach einem Schneerest auf der Mauer neben sich. Hollis lachendes Gesicht verriet ihm auf der Stelle, wer die Übeltäterin war, und ein gezielter Wurf landete dicht über ihrer unverletzten Schulter, so dass der Schnee in ihre Jacke rieselte. Doch die blonde Frau bekam keine Gelegenheit, sich zu rächen, da Shania bereits zum nächsten Wurf angesetzt hatte. Jethro nutzte die Zeit, etwas Schnee zusammen zu kratzen, da er sich weder vernünftig danach bücken konnte noch mit dem Gipsfuß in den nassen Schnee treten konnte. Das machte eine gleichberechtigte Teilnahme an einer Schneeballschlacht ziemlich schwierig. Dennoch hatte er nach einer Weile genug "Munition" für einige gut gezielte Würfe, und sowohl Shania als auch Hollis gaben es bald auf, ihn zu bombardieren. Denn Jethros Antworten darauf trafen mit der geballten Präzision eines Scharfschützen ihr Ziel.

Schließlich hatte Shania sich ausgetobt und begann, gemeinsam mit Hollis einen prächtigen Schneemann zu bauen. Jethro holte sich einen Stuhl und eine alte Decke aus der Küche und sah ihnen zu. Das Lachen der Kleinen erinnerte ihn an Kelly, als sie zum ersten Mal im Schnee gespielt hatte. An ihre leuchtenden Augen, als sie ihren ersten Schneemann gebaut hatte - Jethro erinnerte sich noch genau, dass Kelly darauf bestanden hatte, ihm einen alten Kochtopf als Helm aufzusetzten. Er musste schmunzeln, als er an Kellys Bitte dachte, dem kalten Kerl die Rangabzeichen eines Gunnery Sergeants auf die Schultern zu zeichnen. Kelly... seine kleine Kelly. Gedankenverloren blickte der Agent in den Garten und bemerkte kaum, dass ihm erneut Tränen über die Wangen liefen. Die emotionale Nähe zu Hollis und die Anspannung der letzten Stunden hatten seine üblichen Schutzmechanismen auf Briefmarkengröße zusammenschmelzen lassen. Er fühlte sich verletzlich wie selten zuvor, doch die vertraute Anwesenheit von Hollis gab ihm gleichzeitig Sicherheit.

Schließlich war der Schneemann fertig, und genau wie Kelly bestand auch Shania darauf, ihm etwas Leben einzuhauchen. Die weiße Gestalt bekam die Reste einer zerfransten schwarzes Folie um den Kopf, weil Shania fand, sie müsse die Haare ihrer Mama bekommen. Anschließend folgte Porthos Leine, von der die Kleine behauptete, sie hätte Ähnlichkeit mit Hollis' Schal. Zum Schluss schleppte das Mädchen noch einen dicken Ast neben den Schneemann und lehnte ihn an dessen "Schulter". "So, fertig!!" strahlte sie die beiden Erwachsenen an. "Klasse," lobte Gibbs. "Der ist euch richtig gut gelungen. Wofür braucht er denn den Stock?" wollte er neugierig wissen. "Na, damit er gut laufen kann," erklärte Shania. "Du brauchst doch auch diesen Stock!" Sie zeigte auf die Krücke, und Jethro brach in schallendes Gelächter aus.

Er hätte das vertraute Klingeln beinahe überhört, doch Hollis trat überrascht einen Schritt zurück und zog das Mobiltelefon aus ihrer Hosentasche. Jethro registrierte ihren Gesichtsausruck, als sie den Namen auf dem Display las. Sie war freudig überrascht und entsetzt zugleich. Der Text einer SMS schlich sich in seine Gedanken. "Ich warte und freu mich auf Dich. Dein Nick." Gleichzeitig erinnerte er sich an Hollis' angespanntes Gesicht, vor wenigen Minuten im Türrahmen. "Ich habe nicht geantwortet, weil..." Nun, vielleicht sollte er sie noch einmal nach der Antwort fragen.


Ethan

Der Drogenschmuggler hatte lange gebraucht, bis er das Haus von Dr. Kody erreicht hatte. Eigentlich hatte ihn nur der Zufall hier hergeführt, er hatte die beiden Polizisten belauscht, die einen heruntergefallenen Ast von der Straße gezogen hatten. Anschließend war er den Reifenspuren gefolgt, und nun hatte er sie endlich gefunden. Es dämmerte, und er drückte sich in den schützenden Schatten des Waldrandes. Der Kerl, bei dem sie untergekommen waren, war fort gefahren, Ethan hatte sein Auto unter sich vorbeifahren sehen. Und nun tobten sie im Garten herum und bauten einen Schneemann. Ethans Gesicht verzog sich zu einer hassverzerrten Fratze. Wie eine glückliche Familie sahen sie aus, und er konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, ihnen ein paar Eiszapfen um die Ohren zu schleudern. Doch das hätte sein Versteck auf der Stelle verraten, noch ahnten sie nichts von seiner Anwesenheit.

Ethan wusste, dass er besser das Weite suchen sollte. Seit der grauhaarige Idiot sich als Bundesagent ausgewiesen hatte, war alles anders geworden. Er wusste, dass er von Glück reden konnte, wenn er für Körperverletzung in den Bau ging, falls sie ihn schnappen sollten. Ein schlecht gelaunter Richter würde es vermutlich versuchten Mord an einem Bundesagenten nennen, und das war ein ganz anderes Kaliber. Doch Ethan hatte keine Wahl. Sein Auftraggeber wartete auf den Stoff, und der war noch immer in diesem verdammten Teddybären - vorausgesetzt, der Idiot hatte ihn noch nicht entdeckt. Als das helle Kinderlachen erneut zu ihm herüberschallte, zog sich der frierende Mann knurrend ein Stück weiter in den Wald zurück.




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