Tony + Hollis
Der junge Agent schluckte heftig und wusste vor lauter Schreck nicht wo er hinschauen sollte. Wieso hatte ihm niemand gesagt, dass Gibbs zurück war und seine Ex- Freundin im Schlepptau hatte? Peinlicher, wenn nicht sogar schlimmer, konnte die Situation kaum werden. Stotternd versuchte er zu retten was zu retten war und und manövrierte sich noch mehr ins Chaos. Der Anblick der blonden Frau hatte ihn mehr durcheinander gebracht als ihm lieb war. Nicht, dass er – Anthony DiNozzo – noch keine unbekleidete Frau gesehen hätte, aber damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Woher sollte er auch wissen, dass eine halbnackte, attraktive und vor allem lebendige Frau auf einem von Duckys Untersuchungstischen saß? Von der Tatsache, wer sie war, ganz abgesehen.
„OH H-hallo Boss. Hallo Colonel … uhm... Ma´am uhm Mann... Mrs. Mann. Sie sehen schlecht... uhm... ich meine gut aus. Egal..., schön Sie zu sehen“, bemerkte er verlegen grinsend und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Das Loch dafür, brannte Gibbs schon mit einem einzigen Blick direkt vor seinen Füßen ein. Bevor das Ganze jedoch zu eskalieren drohte, ergriff zu seinem Glück der Doktor das Worte und schob sich in sein Sichtfeld. „Tony, was führt Sie zu mir?“
Mittlerweile hatte DiNozzo sich wieder gefasst und atmete erleichtert aus, als der Doktor ihm Schützenhilfe gab. Trotzdem beschloss er aber, schnell das Weite zu suchen, bevor Gibbs ihn zur Schnecke machen konnte. „Ich... nun... ich wollte die Unterlagen von Lt. Kentler abholen. Direktor Vance will eine schnellstmögliche Zusammenstellung aller bisherigen Fakten.“
Hollis war in der Zwischenzeit automatisch ein Stück hinter Gibbs´ Rücken gerutscht und hoffte, dass sie bald wieder allein waren. Sie war weiß Gott nicht brüte, aber auf eine Begegnung dieser Art hätte sie dankend verzichten können. Ebenso wie darauf, überhaupt hier zu sein. Schon Abbys kühle Begrüßung hatte ihr deutlich gemacht, dass die Begeisterung über ihr Erscheinen sich in Grenzen halten würde. Womöglich lag es nur speziell an Abby, da sie, wie Hollis sehr wohl wusste, an Gibbs wie an einem Vater hing. Die offensichtliche Ablehnung hatte ihr aber weh getan und Hollis hoffte, dass die anderen nicht ebenso reagieren würden.
„Ich hoffe, der Rest der Musketiere kommt jetzt nicht auch noch“, flüsterte sie Jethro zu und zog fröstelnd die Schultern zusammen.