Hollis
Erschöpft lehnte Hollis an die kalte Wand des Fahrstuhls. Ihre Augen funkelten wütend und sie war noch immer aufgebracht. „Jethro, verdammt! Wir hätten uns eher nach den beiden erkundigen sollen. Das hätte nie passieren dürfen.“
Fahrig fuhr sie sich mit der Hand in den Nacken. Das Ganze nahm sie sehr mit und sie kämpfte sichtlich mit den Tränen. Der Gedanke, dass man Shania in einem Kinderheim untergebracht hatte und zurück schicken wollte, nach alledem was das Mädchen durchmachen musste, zehrte an ihren Nerven. Darüber hinaus, wollte die Agentin sich gar nicht erst ausmalen, was geschehen konnte, wenn Ethan sie fand.
Hollis hatte die Kleine ins Herz geschlossen und sie fühlte sich in gewisser Weise noch immer für sie verantwortlich. Alles in allem hatte das Kind schon auf dem Flughafen Emotionen in ihr freigesetzt, die sie verdrängt und vergessen glaubte. Gefühle und Erinnerungen, die sie vor langer Zeit, tausende Kilometer von Amerika entfernt, begraben hatte. Entschlossen wischte sie sich einen Augenblick später die Tränen aus den Augen und sah Gibbs fragend an. „Denkst du, dass wir die Kleine ohne weiteres hierher holen können? Ich meine, überschreitet das nicht selbst deine Befugnis?“ Die Frage, ob sie das ohne Wenn und Aber beide überhaupt wollten, stellte sich ihr nicht. Gibbs´ Reaktion im Büro war dafür Antwort genug gewesen. Ob ihre noch frische Beziehung allerdings darauf vorbereitet war, stand auf einem ganz anderen Blatt.