Mrs. Mallard
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Erstellt: 14.03.09, 00:19 Betreff: Re: Ein Wintermärchen |
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Gibbs
Selbst durch die Trauer, die seine Sinne betäubte, war dem Silberfuchs klar, dass Hollis log. Sie log genau wie er selbst, verweigerte sich den schmerzhaften Erinnerungen. Ruhig zog er sie noch ein Stück näher an sich. Ich bin bei dir, signalisierte seine Hand auf ihrem Bauch. Was auch immer geschieht.
Doch er fragte nicht weiter nach. Er wusste mittlerweile, dass es manchmal hilfreich war, in alten Wunden zu bohren, doch noch war nicht die Zeit dazu. Sie würde es ihm eines Tages erzählen, wenn sie so weit war. Oder er würde fragen, wenn die Umstände anders waren. Sie hatten schließlich alle Zeit der Welt...
"Was hälst du davon, schlafen zu gehen?" fragte er nach einer Weile vorsichtig. "Ich meine... so richtig?" Er war noch immer hundemüde, eigentlich war er nur wachgeworden, weil die Kanüle geschmerzt hatte. Er hatte vermutlich noch immer eine ganze Menge Schlaf nachzuholen, und er sehnte sich nach seinem breiten, bequemen Bett und Hollis an seiner Seite. Und er hatte ungewöhnlich viel Durst, so dass er nach der Tasse griff und in einem Zug leerte - und sich gleich wieder nachschenkte. Seinem Rücken half das allerdings auch nicht viel weiter, und er seufzte leise.
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