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Hollis Mann
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Beiträge: 262


New PostErstellt: 18.04.09, 14:33     Betreff: Re: Ein Wintermärchen

X-Men Origins - Wolverin...

Hollis

Mit Tränen verschleiertem Blick war Hollis nicht in der Lage ihren Freund anzusehen, geschweige etwas zu erwidern. Das Ganze ging ihr ebenso nahe wie ihm und sie fühlte sich kaum in der Lage ihn zu trösten. Doch letztendlich riss sie sich zusammen, legte die Arme um ihn und hielt ihn fest, einfach nur schweigend fest. Sie hatte keine Ahnung wie lange sie so saßen. Aneinander geschmiegt, Zeit und Raum vergessend. Als sie merkte, dass Gibbs´ Zittern nachgelassen hatte und er sich allmählich wieder zu beruhigen begann, bat sie ihn leise mit zu kommen. Es war spät, verdammt spät und längst Zeit schlafen zu gehen. Sie hatte keine Ahnung, ob sie nach diesen aufwühlenden Ereignissen überhaupt in den Schlaf fanden, aber sie sollten es wenigstens versuchen.

Schwer fällig, mehr mechanisch als bewusst, ließ Gibbs sich in seinen Rollstuhl gleiten und widerstandslos von Hollis in Richtung Schlafzimmer bringen. Er entledigte sich stumm seiner Sachen, bemerkte kaum dass Hollis ihm seine Thromboseprophylaxe verabreichte und drehte sich schweigend auf die Seite.

Ich komme gleich wieder“, gab Hollis ihm leise zu verstehen und ließ den trauernden Mann allein. Viel mehr als ihn halten, trösten und für ihn da sein, konnte sie im Augenblick nicht tun. Vielleicht war es gut ihn nun allein zu lassen. Ihm die Möglichkeit zu geben, all das Gelesene und Gesehene zu verdauen und um letztendlich endlich Ruhe zu finden.

Sie selber brauchte dringend eine kalte Dusche, um all die vielen, unschönen Dinge verarbeiten zu können. Diese Art der Ernüchterung hatte ihr schon während der aktiven Dienstzeit geholfen einen klaren Kopf zu bekommen. Fröstelnd, nur mit einem Handtuch bekleidet, tappte sie danach zurück ins Wohnzimmer und ließ sich nochmals auf das Sofa sinken ließ. Die Akte lag noch immer an der Stelle, wo Gibbs sie hatte liegen lassen. Zögernd zog Hollis den Berg Papier zu sich heran und schlug die hinteren Seite mit den Bildern der Autopsie auf. Da waren noch einmal die Fotos von Shannon, deren Gesicht bleich und blass, aber doch friedlich aussah. Ihre roten Haare schmiegten sich um das gleichmäßig geschnittene Gesicht und Holllis erkannte, dass sie zu Lebzeiten eine attraktive Frau gewesen war. Ohne Frage hatten Jethro und sie ein wundervolles Paar abgegeben. Für die nächsten Bilder fehlten ihr zunächst der Mut und sie zögerte lange, bevor sie die nächste Seite aufschlug. Einen Moment lang schloss sie die Augen und biss sich schmerzlich auf die Unterlippe. Die Bilder ihrer eigenen Erinnerungen vermischten sich mit den Fotos vor ihr. Sie sah ein schmieriges Bündel mit einem süßen, zerknitterten Gesicht auf ihrem Bauch liegen. Ein kleiner Mund, der sich nie zum Schrei öffnete und winzige, leblose Augen, die nie die Möglichkeit bekamen neugierig in die Welt zu blicken. Schluchzend riss Hollis sich aus dieser Erinnerung los und betrachtete die Bilder Kellys. Sie war ein hübsches, kleines Mädchen mit weichen Gesichtszügen gewesen. Hollis konnte nicht deuten mit wem sie mehr Ähnlichkeit hatte. Sie hatte Jethros markantes Kinn und die Form von Shannons Augen. Man sah ihr nicht an, dass sie an Genickbruch gestorben war. Bilder, die zu Hollis´ Erleichterung weniger grausam waren als angenommen. Bilder, die ein kleines Dornröschen im hundertjährigen Schlaf, zeigten.



[editiert: 18.04.09, 14:33 von Hollis Mann]
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