Mrs. Mallard
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Erstellt: 19.04.09, 15:40 Betreff: Re: Ein Wintermärchen |
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Gibbs
Hollis Wärme gab dem Chefermittler Ruhe und Kraft, und er schlief tief und traumlos bis zum nächsten Morgen. Er erwachte erst, als ein Sonnenstrahl sich zwischen den Vorhängen durchschob und seine Nase kitzelte. Hollis schlief noch immer zusammengerollt in seinem Arm. Sie hatte die Hände fest auf ihren Bauch gepresst, und Jethro schob seine Hand sanft über ihre und massierte sie so lange, bis sie nachgab.
Er fragte sich, was in ihrer Vergangenheit geschehen sein mochte, dass sie keine Kinder bekommen konnte und unter welchen Umständen sie ihr Ungeborenes verloren hatte. Sie hatte das Thema bisher geschickt umgangen, doch es war offensichtlich, dass sie einen tiefen Schmerz mit sich herumtrug. Sie hatte auch nie darüber gesprochen, wer für diesen Schmerz verantwortlich war - doch Jethro konnte nur hoffen, das der Betreffende entweder tot oder verdammt unauffindbar war. Und dass er ihm nie begegnen würde, denn dann würde er für nicht und niemanden garantieren.
Leise stand der Agent auf und humpelte in die Küche. Er war den Rollstuhl bereits jetzt leid und vefluchte Ethan einmal mehr für seine Tat. Dunkel erinnerte er sich an die Worte von Dr. Brentwood, dass er sich gegen Mittag zur Kontrolle im Krankenhaus einfinden sollte. Vielleicht würde der Kerl ja doch Erbarmen mit ihm haben und ihn wieder auf die Krücken umsteigen lassen. Allerdings ahnte Jethro, dass das wohl nur ein frommer Wunsch bleiben würde. Er setzte einen kräftigen Kaffee auf, der auch Tote zum Leben erweckt hätte, und humpelte erneut ins Wohnzimmer. Vom Fenster aus hatte man einen guten Blick auf das Camp, und JEthro versank erneut in Erinnerungen. Doch diesmal galten seine Gedanken nicht seiner Familie und den Ermittlungen. Er erinnerte sich an die Zeit, die er im Camp verbracht hatte, an die militärischen Übungen und die Abende mit den Kameraden. An seinen Vorgesetzten, den er manches Mal verflucht hatte. Und daran, dass auch seine Entscheidung, zu den Marines zu gehen, in diesem Camp auf eine harte Probe gestellt worden war.
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