Rennradforum Leipzig
Diskussion rund ums sportliche Radfahren auf der Straße
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mal wieder Ulle

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Gebirgsrenner

Administrator

Beiträge: 2161
Ort: Halle a.d.Saale


New PostErstellt: 04.05.06, 12:34  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bejar
    12%??? Falls du damit die Anstiegsprozente meinen solltest, 12% in der Tour würde ich gern mal wieder sehen ( Mende zähl ich nicht ), außerdem wäre es ein Trugschluß zu denken, je steiler, desto größere Zeitabstände; Angliru, Zoncolan... beweisen das Gegenteil
nun gut, dann sind es eben 8 oder 10% Steigung. mag sein, dass er ein wenig spritzigkeit verloren hat beim antritt am berg. aber er kann immernoch sehr schnell hochfahren. und sollte er wirklich den giro zu ende fahren, sich keinen virus oder irgend eine andere verletzung an land ziehen - wird er wohl auch in diesem jahr in paris auf dem podest stehen.






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ThoHei
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Beiträge: 615
Ort: Leipzig


New PostErstellt: 04.05.06, 12:46  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

In einer Hinsicht muss ich bejar Recht geben.

Der Ulle wird mehr oder weniger in die Rolle gedrängt. Aber dann sollte er auch mit solch großen Reden schwingen und tönen das er es nochmal Versucht zu gewinnen. Dann sind natürlich alle Augen auf Ihn fokusiert.
Und jetzt das Knie was schmerzt.

Wenn ich mir Erik Zabel ansehe, der meiner Meinung nach nun am Zenit angekommen ist, etztes Jahr nach einer Versenbruch trotzdem voll gefahren ist. Von Ihm hat man jedoch kein jammern gehört.

Und er ist ja wohl Nummer 2 des Deutschen Radsports, oder sehe ich das falsch.



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peso
Forensuperguru


Beiträge: 3034
Ort: Leipzig


New PostErstellt: 04.05.06, 15:28  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

Ich zitiere mich mal selbst...

    Zitat:
    Mitgefühl? Daß er im Grunde das ärmste Würstchen in diesem Medienzirkus ist? Während sich Lance beim Kannibalen einquartiert und Mama Merckx' Risotto futtert, mit der Crow bei den Acadamy Awards posiert und so ganz nebenbei noch den Krebs besiegt, wenn sich er von achtstündigen Trainingsfahrten am Weihnachtsabend nach Hause schlottert...was mag Ulle da gerade denken, beim Biß in den Milka-Schokoladenblock? "Hm, Lecker..."?

    Hinzu kommt eine (im deutschen Sprachraum) etablierte Begrifflichkeit, eine Art Radsport-Pidgin, welche vom "Roten Bereich" über den "dicken Gang" nichts ausläßt, wovon Watterott schon vor 20 Jahren keine Ahnung hatte und in der Ulle wie in einem Pudding schwimmt. Überhaupt, Nahrungsmittel-Metaphern...

    Für all das, ja, hat er mein Mitgefühl. Sportlich ist er mir, nun, schnuppe.
Er hat schon was vom klassischen tragischen Helden. Tragik entsteht ja immer erst dann, wenn der Held an seinem eigenem Untergang - weitestgehend - unschuldig ist.

Und deshalb ist es auch wenig verwunderlich, daß er MItgefühl, Sympathie und auch eine ordentliche Portion Bedauern von den Rängen erhält.

Übrigens, weil das irgendwo mal kurz anklang - von wegen, man müsse jedem Fahrer, der die Tour überstehe schon Respekt zollen.... das versteht sich von selbst. Aber ich kann auch keine Brötchen backen. Trotzdem nehme ich mir die Freiheit, mir meinen Lieblingsbäcker sorgfältig auszuwählen und ihn auch zu wechseln, wenn die Backware mal nicht schmeckt.

Verdammt, schon wieder Lebensmittelanalogien...


[editiert: 04.05.06, 15:46 von peso]
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pneumo
Forenguru


Beiträge: 768
Ort: Grimma


New PostErstellt: 04.05.06, 15:33  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

...ich denke es kommt noch ein weiterer aspekt dazu: wer im sport zu den sog. leistungsträgern zählt und gutes, ja sehr gutes geld damit verdient von dem erwartet man auch den enstpr. gegenwert-sprich eine akzeptable leistung, dass ist in anderen jobs nicht anders

ich denke auch wenn ulle den giro einigermaßen gebacken kriegt hat ein zumindest eine chance bei der tdf. wie bereits gesagt: er ist vielleicht nicht soooo vieeeel schlechter dabei wie all die jahre sonst, doch die anderen haben aufgeholt; ein michael schuhmacher muss das in der f1 auch schon einige zeit akzeptieren






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[editiert: 04.05.06, 15:43 von pneumo]
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tobi
Experte


Beiträge: 227
Ort: Leipzig


New PostErstellt: 04.05.06, 16:52  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

Was soll man sagen, Jan ist seit 10 Jahren die größte deutsche Radhoffnung und hat "uns" nur einmal das gelbe Trikot geschenkt.
Das er; ich glaube; 5 mal Zweiter wurde und seit fast 10 Jahren immer mit um den Sieg gefahren ist, oder zumindest mit vorn dabei war ist seinen Kritikern wenig wert.
Natürlich sagt er dass er wieder um den Sieg fährt, denn nichts anderes wird von ihm erwartet und dafür wird er von seinem Arbeitgeber bezahlt. Das er einer der bestvedienenden Radprofis ist und in den letzten Jahren keinen wirklich "großen" Sieg eingefahren hat, wird ihm oft übel genommen. Aber nicht ihm sollte man das sagen, sondern seinen Sponsoren. Denn die sind offensichtlich der Meinung dass er werbewirksam genug ist um sein Gehalt zu rechtfertigen.
Das ist eben immernoch eine Sache von Angebot und Nachfrage.

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Frank
Forensuperguru


Beiträge: 1916
Ort: Leipzig-Zentrum/Nord


New PostErstellt: 04.05.06, 20:14  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

ja das ist schon eine schwierige Sache mit dem Jan.

Alle haben sicher irgendwie Schuld an dieser Situation, die Medien, die Zuschauer, die Sponsoren und, ja, auch Lance. Man kann nun mal nicht bestreiten, dass in seiner aktiven Zeit diese Fxierung auf die Tour ihren Höhepunkt erreicht hat. Das lässt jetzt vielleicht wieder nach, wo es etliche Fahrer gibt, die nicht nur einmal im Jahr gut drauf sein müssen. Die Tour zu gewinnen, ist und bleibt aber trotz allem was Besonderes - so wie jeder Tennisspieler in Wimbledon gewinnen will und jeder Triathlet den Ironman.

Na mal schauen, wie sich Jan beim Giro schlägt, da ist ja nicht mehr nur ankommen das Ziel. Ich wünsche ihm, dass er mal nicht krank wird und sich optimal vorbereiten kann. Letztendlich ist er trotz aller Schwächelphasen, der einzige Deutsche, der bei einer 3-Wochen-Fahrt vorne mithalten kann.



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Joseph
Dauerschreiber


Beiträge: 196


New PostErstellt: 05.05.06, 01:51  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

Immer diese Medienschelte. Natürlich wird Ulrich kritisiert, wieso nicht? Er verdient viel Geld, lebt von Sponsoren und damit von seiner Öffentlichkeit. Das ist nun mal die Kehrseite der Medaillie. Man kann nicht nur die Kohle nehmen und dann sagen: Lasst mich in Ruhe!.
Ich bin ein großer Fan von Ulrich, schliesslich verdanke ich es seinen Antritten 1997 dass ich zum Radsport gekommen bin. Aber von aussen betrachtet, hatte man doch schon mal den Eindruck, dass er sein Talent nicht völlig ausschöpft. Da wird man als Fan schon mal wütend, auch wenn es menschlich ist. Ich maße mir nicht an, darüber zu urteilen, ob er in Form kommen wird oder nicht, ich hoffe es, für ihn und eine spannende Tour. Aber ehrlich, ihm fehlen angeblich über 3.000 Trainingskilometer, kann man das tatsächlich aufholen? Ich werde es hoffen bis Paris.

joseph.



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peso
Forensuperguru


Beiträge: 3034
Ort: Leipzig


New PostErstellt: 05.05.06, 09:16  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Joseph
    Immer diese Medienschelte. Natürlich wird Ulrich kritisiert, wieso nicht?
Darum geht es (mir) nicht. Wie bejar so schön geschrieben hat, entstand diese seltsame Situation aus dem für Deutschland spezifischem Fehlen einer echten "Radsportkultur" und das Bohei um Ulle als Ergebnis wechselseitigen Mißverstehens. Ullrich kann nicht (und konnte nie) leisten, was die Medienöffentlichkeit (hier mal wirklich als Sprachrohr des gemeinen Fanhaufens) von ihm forderte - den mindestens fünfachen Toursieg, der ihm ja angeblich "von den Werten her" (Doc Heinrich) schon pränatal in die bald mächtigen Oberschenkel gelegt war.

Es ist überhaupt die scheinbare Leichtigkeit der natürlichen Begabung, die weder Anstrengung noch Verzicht zu kennen scheint, aus welcher sich die Faszination der Deutschen erklärt. Wo Armstrong zur trainingsversessenen Menschmaschine wurde, die unzählige Kilometer in die Berge hämmern und Pasta wiegen mußte, konnte der "natürliche" Sieger selbstverständlich nur Ullrich heißen. Dazu haben Watterott und Co. vor bald einem Jahrzehnt auch noch das ästhetische Koordinatensystem des Radsports (für die Deutschen) neudefiniert, denn wiederum selbstverständlich muß das Starke, Gute und Schnelle auch schön sein.

Am Ende stehen sich die gewöhnliche, protestantisch geprägte Arbeitsethik (Armstrong) und das Genie der unangestrengten Begabung (Ullrich) medial gegenüber. Es ist doch eindeutig, wer hier nur verlieren kann.


[editiert: 05.05.06, 10:39 von peso]
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Ritzelconnection
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Beiträge: 1198
Ort: L.E.-Connewitz


New PostErstellt: 05.05.06, 09:52  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: peso
      Zitat: Joseph
      Immer diese Medienschelte. Natürlich wird Ulrich kritisiert, wieso nicht?
    Darum geht es (mir) nicht. Wie bejar so schön geschrieben hat, entstand diese seltsame Situation aus dem für Deutschland spezifischem Fehlen einer echten "Radsportkultur" und das Bohei um Ulle als Ergebnis wechselseitigen Mißverstehens. Ullrich kann nicht (und konnte nie) leisten, was die Medienöffentlichkeit (hier mal wirklich als Sprachrohr des gemeinen Fanhaufens) von ihm forderte - den mindestens fünfachen Toursieg, der ihm ja angeblich "von den Werten her" (Doc Heinrich) schon pränatal in die bald mächtigen Oberschenkeln gelegt war.

    Es ist überhaupt die scheinbare Leichtigkeit der natürlichen Begabung, die weder Anstrengung noch Verzicht zu kennen scheint, aus welcher sich die Faszination der Deutschen erklärt. Wo Armstrong zur trainingsversessenen Menschmaschine wurde, die unzählige Kilometer in die Berge hämmern und Pasta wiegen mußte, konnte der "natürliche" Sieger natürlich nur Ullrich heißen. Dazu haben Watterott und Co. vor bald einem Jahrzehnt auch noch das ästhetische Koordinatensystem des Radsports (für die Deutschen) neudefiniert, denn wiederum selbstverständlich muß das Starke, Gute und Schnelle auch schön sein.

    Am Ende stehen sich die gewöhnliche, protestantisch geprägte Arbeitsethik (Armstrong) und das Genie der unangestrengten Begabung (Ullrich) medial gegenüber. Es ist doch eindeutig, wer hier nur verlieren kann.
...ich bin platt. Du hast eine gute Feder...allen Respekt
ehrlich!


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...mit Campa durch die Pampa :-))

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Gebirgsrenner

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Ort: Halle a.d.Saale


New PostErstellt: 05.05.06, 12:29  Betreff: Re: mal wieder Ulle  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: peso
    Ullrich kann nicht (und konnte nie) leisten, was die Medienöffentlichkeit (hier mal wirklich als Sprachrohr des gemeinen Fanhaufens) von ihm forderte - den mindestens fünfachen Toursieg, der ihm ja angeblich "von den Werten her" (Doc Heinrich) schon pränatal in die bald mächtigen Oberschenkel gelegt war.
Nun eins vergesst ihr bei all euren Ableitungen - Ulle wollte nie sein wie Lance. Er wollte sich nicht nur auf den Radsport konzentrieren, er wollte nebenbei auch leben (gut nachzulesen in diesem wunderbaren Buch "Wieder im Rennen") und Weihnachten feiern...
Nun gilt er als schlampiges Genie, das - nur nebenbei, öfter als der große Armstrong auf dem Podium in Paris gestanden hat.
Bewundernswert ist auch, dass Ulle sich trotz all dieser Anfeindungen und Vorwürfe immernoch aufs Rad setzt. Er müsste es längst nicht mehr, könnte in der beschaulichen Schweiz seine Ruhe haben und den ganzen Tag Kuchen essen. Das er sich dennoch quält, sehen die Experten nicht. Sie belächeln ihn nur - weil er ja mal wieder die Tour nicht gewinnen kann, angeblich. Weil er ja mal wieder zu dick in die Saison gestartet sein soll, weil mal wieder die Oberschenkel zu muskulös daherkommen oder er lieber mit einer Übersetzung die Berge hinauffährt, von der andere nur träumen können (Ulle fährt durch die Alpen mit einer 11-21-Kassette).
Ich sage - lasst uns warten, was passiert im Juli.






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