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PoLdi
Administrator
Beiträge: 2338 Ort: Bayrisch-Böhmisches Dorf
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Erstellt: 14.02.11, 16:26 Betreff: Re: Ärzte kündigen wegen schlechter Bezahlung
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Zitat: DeutschLehrer
... vor strafrechtlicher Verfolgung geschützt sein. Dies erklärte Gesundheitsminister Heger. Auch werden ihnen Anwälte gestellt bei Auseinandersetzungen mit Patienten.
Gruß DL |
Heißt dieses Gesetz dann HEGER-DEKRET ???
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DeutschLehrer
Ehemaliges Mitglied
Ort: Seifhennersdorf
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Erstellt: 14.02.11, 20:45 Betreff: Re: Ärzte kündigen wegen schlechter Bezahlung
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Minister Heger hat gerade mit den Ärztevertretern das Ende des Streits verkündet. Die Ärzte sollen 15% Gehaltserhöhung (Grundgehalt brutto) bekommen, das entspricht 5000 bis 8000 Kc monatlich und im nächstem Jahr nochmal 10% mehr. Nach 2013 sind weitere Steigerungen auf das 1 1/2 - fache des tschechischen Durchschnittseinkommens geplant. Der Präsident der tschechischen Ärztekammer, Milan Kubek, sagte auf der Pressekonferenz, er versuche die Ärzte von diesem Kompromiss zu überzeugen. Die Zustimmung der Regierung hängt noch von der Rücknahme der Kündigungen durch die Ärzte ab.
Gruß DL
[editiert: 15.02.11, 14:30 von DeutschLehrer]
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PoLdi
Administrator
Beiträge: 2338 Ort: Bayrisch-Böhmisches Dorf
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Erstellt: 15.02.11, 17:19 Betreff: auch Polizisten ... kündigen?
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Wie man hört, sollen jetzt auch tschechische Polizisten Massen-Kündigungen nach Vorbild der Ärzte in Erwägung ziehen ...
... von mir aus gern alle
Der Anlass:
Die rechtsliberale Koalition aus ODS und TOP 09 sowie Věci veřejné plant u.a. die Gehälter im Öffentlichen Dienst um 10 Prozent abzusenken und damit die Kosten der Finanzkrise zu finanzieren.
Die tschechische Polizeigewerkschaft fordert den Rücktritt des Innenministers Radek John, weil er deren Vertrauen verloren habe. Er sei unfähig gewesen, ausreichende Budgetmittel für die wichtige Arbeit der Exekutivbeamten sicherzustellen, was sowohl die Gehälter als auch die Gelder für den operativen Dienst betrifft. Das sagte Milan Stepanek, Chef der Unabhängigen Polizeigewerkschaft.
[editiert: 15.02.11, 18:19 von PoLdi]
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PoLdi
Administrator
Beiträge: 2338 Ort: Bayrisch-Böhmisches Dorf
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Erstellt: 15.02.11, 17:51 Betreff: Ärzte-Forderungen abgelehnt ...
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Ministerpräsident Petr Nečas (ODS) lehnte es am Montag ab, auf die Forderungen der Gewerkschaften einzugehen. Auch bei Verhandlungen mit den Ärzten werde es keine Zugeständnisse geben, die bei anderen Berufsgruppen zu Nachforderungen führen könnten.
Die Regierung will am Mittwoch die drohenden Ärzteausfälle beraten. Der Sicherheitsrat der Tschechischen Republik schloss jedoch die Ausrufung des Notstands zunächst aus. Dadurch könnten Ärzte bis zu 30 Tage zur Arbeit gezwungen werden.
Der tschechische Gesundheitsminister Leoš Heger von der Partei TOP 09, der auch der Außenminister Karel Schwarzenberg angehört, will mit einer Einmalspende von zwei Milliarden Kronen (ca. 83,3 Mio EUR) die aufgewühlten Mitarbeiter des Gesundheitswesens besänftigen.
Drei Viertel der Summe soll an die Ärzte gehen, die zu Anfang des Jahres in einer konzertierten Aktion: “Danke, wir gehen...” zu Tausenden ihre Jobs in staatlichen Krankenhäusern kündigten. Das vierte Viertel ist für die Lohnaufbesserung von Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern in Krankenhäusern gedacht. Die Ankündigung des Ministers, der den verzweifelten Protest der Ärzte zuerst unterschätzt, später zum Teil zynisch kommentiert habe, könnte jedoch zur Konfliktlösung zu spät kommen. Denn die führenden Gewerkschaften, LOK sowie die Ärztekammer hatten bereits die Verhandlungen mit der Regierung für gescheitert erklärt und drohen für Ende Februar mit einer weiteren Kündigungswelle, die das tschechische Gesundheitswesen dann tatsächlich an seine Grenzen führen könnte.
Die Gelder, die Heger freimachen will, kommen zum Teil direkt von den Patienten. Sein Gesetzentwurf, den er als Gesundheitsreform verkaufen will, der aber weithin nur als Notoperation verspottet wird, sieht die Anhebung des täglichen Krankenhausgebühr für Patienten, also einer Zuzahlung außerhalb der Versicherung, von 60 auf 100 Kronen vor, was den Häusern "mehr finanziellen Spielraum für Gehaltszahlungen" geben soll. Die Forderungen der Ärzte nach einer 50%igen Anhebung des Grundlohnes von 8.000 auf 12.000 Kronen pro Monat (500 EUR), steht nicht in dem Entwurf. Heger lehnte diese "Forderung, die den Charakter eines Ultimatums" habe, ab.
Heute sprang ihm sein Parteikollege Minister Schwarzenberg bei: "Ich unterstütze den Minister sehr. Es ist nicht möglich, noch mehr Zugeständnisse an die Ärzte zu machen. Der Rückzug von bisher 3.800 Ärzten ist mittlerweile sogar ein Fall für den Nationalen Sicherheitsrat geworden. Noch vor kurzem hatte Heger gesagt, dass die Versorgung nicht gefährdet sei, was viel zum Unmut der Ärzte beitrug.
[editiert: 15.02.11, 18:27 von PoLdi]
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DeutschLehrer
Ehemaliges Mitglied
Ort: Seifhennersdorf
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Erstellt: 18.02.11, 17:12 Betreff: Re: Ärzte kündigen wegen schlechter Bezahlung
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Der Organisator des Ärzteprotestes, Martin Engel, erhält seinen Arbeitsplatz nicht zurück. Die Klinik erklärte, die Stelle sei bereits anderweitig vergeben.
Gruß DL
[editiert: 18.02.11, 17:12 von DeutschLehrer]
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PoLdi
Administrator
Beiträge: 2338 Ort: Bayrisch-Böhmisches Dorf
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Erstellt: 18.02.11, 23:09 Betreff: Re: Ärzte kündigen wegen schlechter Bezahlung
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Gestern (Donnerstag) wurde die ganze Sache ja anscheinend endgültig abgeschlossen - die Ärzte haben letztlich ihre ursprünglichen Forderungen doch durchgesetzt.
Jetzt wäre es Zeit, dass sie sich mit Engel solidarisch erklärten und ihm von ihrem Gehalt z. B. 1 Euro/Monat abgeben würden ... 3800 x 1 Euro wären für den auch 3800 Euro im Monat, er hätte es sich verdient.
[editiert: 18.02.11, 23:15 von PoLdi]
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DeutschLehrer
Ehemaliges Mitglied
Ort: Seifhennersdorf
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Erstellt: 19.02.11, 15:40 Betreff: Re: Ärzte kündigen wegen schlechter Bezahlung
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Einen ersten Aufruf zur Solidarität mit Engel gab es nun. Man erwartet aber erst am Montag Reaktionen der Ärzte. Das Gesundheitsministerium teilte dazu mit, es weigere sich, Druck auf Krankenhausmanager in solchen Fällen auszuüben.
Gruß DL
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DeutschLehrer
Ehemaliges Mitglied
Ort: Seifhennersdorf
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Erstellt: 22.02.11, 13:11 Betreff: Re: Ärzte kündigen wegen schlechter Bezahlung
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Übers Wochenende erhielt Engel über dreißig Stellenangebote aus der ganzen Tschechischen Republik.
Gruß DL
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DeutschLehrer
Ehemaliges Mitglied
Ort: Seifhennersdorf
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Erstellt: 28.02.11, 15:31 Betreff: Re: Ärzte kündigen wegen schlechter Bezahlung
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Die Frage Engel ist geklärt, er wird ab sofort als hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär bezahlt und noch ein wenig in Teilzeit in einem südböhmischen Krankenhaus als Arzt tätig sein.
Gruß DL
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