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Autor Jens Rehde
Datum 27.02.04, 20:19
Betreff Erster Europäischer Bildungsbericht veröffentlicht


BMBF-Pressemitteilung Nr. 36/2004
Berlin, 2004-02-26

Erster Europäischer Bildungsbericht veröffentlicht

Catenhusen: "Investitionen in Bildung sind die Grundlage eines
wettbewerbsfähigen europäischen Wirtschaftsraums"

Der erste Europäische Bildungsbericht schafft die Grundlagen für die
gemeinsame Entwicklung der Bildungssysteme in Europa. Der Staatssekretär im
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Wolf-Michael Catenhusen, wies
anlässlich der Vorstellung des Berichts am Donnerstag in Brüssel auf die
Bedeutung der Bildungspolitik für ein nachhaltiges Wachstum und sozialen
Zusammenhalt in Europa hin: "Investitionen in Bildung sind die Grundlage
eines wettbewerbsfähigen europäischen Wirtschaftsraums". Der Bericht hebt
als zentrale Handlungsfelder Investitionen in Humankapital, die Förderung
europaweiter Mobilität und die Verwirklichung des Prinzips lebenslangen
Lernens hervor.

Ein weiteres EU-Arbeitsdokument zu Indikatoren und Benchmarks, das mit 29
Indikatoren die Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme in 30 Staaten
analysiert, zeigt nach Ansicht Catenhusens für Deutschland einen klaren
Reformbedarf. Nach den Ergebnissen der PISA-Studie liegt der Anteil der
15-jährigen mit schwacher Lesekompetenz in Deutschland mit 22,6 Prozent über
dem europäischen Durchschnitt von 17,2 Prozent. "Hier werden wir mit einer
besseren Förderung der Kinder in Ganztagsschulen die Fähigkeiten im Lesen
und Schreiben erheblich verbessern", sagte Catenhusen. Gleiches gelte für
den Fremdsprachenerwerb. Dort liegen die deutsche Schülerinnen und Schüler
der Sekundarstufen I und II nach den Daten ebenfalls leicht unter dem
europäischen Schnitt von 1,5 Sprachen.
Dagegen sind die deutschen Hochschulen in Europa vergleichsweise
erfolgreich. Nach dem Bericht hat Deutschland mit zehn Prozent einen relativ
hohen Anteil ausländischer Studierender und ist eines der beliebtesten
Zielländer für Studierende anderer Länder.

Nach Einschätzung Catenhusens werden sich die Bedingungen für einen
gemeinsamen europäischen Bildungsraum in den kommenden Monaten weiter
verbessern.
So werde das neue ERASMUS Mundus-Programm die Attraktivität europäischer
Hochschulbildung gegenüber Studierenden aus Drittstaaten stärken. Im Rahmen
des Programms kooperieren jeweils drei Hochschulen aus drei verschiedenen
Ländern und bieten gemeinsame Masterprogramme an. Im Sommer soll eine erste
Ausschreibung vorliegen. Die EU-Ratstagung stellte ferner die Weichen für
den neuen "EUROPASS". Dieser soll Bildungsteilnehmer bei der Darstellung
ihrer Kompetenzen auf dem europäischen Arbeitsmarkt unterstützen.

Den ersten Europäischen Bildungsbericht sowie das EU-Arbeitsdokument zu
Indikatoren und Benchmarks können Sie im Internet abrufen unter:
http://www.bmbf.de/pub/allgemeine_und_berufliche_bildung_2010.pdf sowie

http://www.bmbf.de/pub/indicators_and_benchmarks.pdf


Weitere Informationen über europäische Bildungsprogramme erhalten Sie unter:
http://www.bmbf.de/de/919.php






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