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Gruppe Enigma
Wortlust und Weltmacht
Das Forum für Wortspieler
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Morgue
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 04.01.08, 16:03 Betreff: Lyrik für Nachdenkliche
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Na gut, ich werde etwas text von mir hineinstellen. Ihr dürft es gerne lesen und einen Kommentar abgeben, wenn ihr wollt.
ich möchte noch hinzufügen, das die freiheit auch im begriff des ekels un der abneigung von gewissen dingen ein fels in der brandung einschliesst. wenn wir uns texten nähern, dann aus dem einen grund, der neugierde.
lasse dich doch versinken dem nie endenden zu -
und heißt dann: schweigen und walten wissend, daß sie zerfällt, dennoch die schwerter halten vor die stunde der welt
(gottfried benn)
1 Zirkel des Ekels ihr seit des lebens tauglich seit des todes lustig und hungert des lebens schicksal dem trüben augenblick zorn dem kranken geist der hoffnung
fragt nicht die vernunft fragt nach dem wahnsinn, welcher in euch haust und bettelt nach chaos und zerfall aller glieder aller sünde trostlos fürchtet nichts!!!
2 wo mich die ungewissheit peitscht treibt mich das schicksal ins nirwana wenn ich doch nur planen könnte mein leben mir untertan wäre alles bleibt dreck alles treibt nach oben alles herrscht hier alles alltag alles müll alles
alle sind krank alle sind sünder der wahre grund des lebens liegt im sterben der sinnentrieb des sehens ist wirkliche blindheit
wollt ihr sehen? wollt ihr leben? ach, es lodert gewaltig in den scheinbar unschuldigen köpfen nicht ehrlich zu euch selbst... werdet freier, stärker, überzeugter!
3 wirke ich provozierend?
man darf immer weiter immer mehr und alles mehr als zuviel mehr als möglich und weiter geht..s bis zum ende anfang bis zum anfang ende durstig keine spur stetig weiter nur immer tiefer klopft stärker, härter enger das loch des alltags trotzdem schnürrt es nicht und das ist auch gut so lauft lauft lauft... fort fort fort...
4 mir hängt die zunge im gedärm was soll ich nur machen? ich verblute aus blute ih ausblute aus mir heraus ich trinke den saft des lebens zwar, aber er kömmt wieder heraus
ich kann nicht mehr!
sklave der bedürfnisse dummes rebhuhn!! ich tilge frust als kost ich banne ideen in köpfe oh, wie der schmelz zur erde quillt drücke das blatt drücke die hand trinke den kummer trinke den tee
was passiert mit mir ich keine ahnung finden zu können im stande...
zuckt mich verwirrung ein katheter fällt der apfel vom stamm hallte aus du traum der deutung du hilfloser schatz traube mammut geist krieg warte auf die dämmerung heimgegangen, müde seelen leiser stiller zuckungen wahnsinn panik terror zu dumm, alle zu dumm zu dumm zu dumm zu dumm alle dumm alle dumm alle warum
Copyright Ricardo Donnert 2007-2008
diese texte findet ihr auch in meinen blogs bei myspace.
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Gooetz
Administrator
Beiträge: 10738 Ort: Hannover-Nordstadt
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Erstellt: 05.01.08, 00:42 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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So. Ich hab’s gelesen.
Frauen neigen zum Gegenteil.
____________________ Hier stand früher: "Frauen neigen zum Gegenteil." Aber jetzt nicht mehr.
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Scriptor
Mitglied
Beiträge: 3004 Ort: 2 Meter über meinen Füßen
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Erstellt: 05.01.08, 07:11 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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*Schulterzuck* Schreib doch selbst mal was fuer nachdenkliche...?
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Graefinjutsch
Administrator
Beiträge: 13580
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Erstellt: 05.01.08, 07:28 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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@scriptor: versteh ich nicht, Deinen Kommentar....
Ehrliches Feedback an Morgue: Deine Texte sind mir definitiv zu depressiv und mir fehlt der rote Faden in ihnen. Es erscheint mir eher wie Aneinanderreihungen von negativen Gefühlsbeschreibungen. Depressive Texte ansich stören mich nicht, dann sollte aber für mich persönlich mehr Struktur, ein Plot, ein Protagonist oder eine Situationsbeschreibung erkennbar sein. Sie regen mich nicht zum Nachdenken an, sie hinterlassen bei mir Ratlosigkeit, ja fast Ärger. Ist es das was Du willst? Was willst Du mir damit sagen?
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X man
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 05.01.08, 09:28 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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Einen Gruß. Hab auch mal gelesen. Nix gegen eine deftige Traurigkeit, nix gegen den Ärger über die Unpassigkeit der Welt und ihrer Teilnehmer. Nur alles gegen bequemes Unverständnis. Es ist das Vorrecht der Alten, am Ende eines unbefriedigenden Lebens auf einer Parkbank zu sitzen und gegen die Willkür der Seins und ihrer Teilnehmer zu wettern. Und alle anderen haben Schuld.
Ansonsten verlange ich von einem geworteten Verbluten Schönheit, Verständnis, Kraft. Klagende Opfer haben wir genug am Laufen. Und du besitzt einen suchenden Reuchtum, der nicht bei sich selbst enden sollte. Wie wär es mit dem Mut zur Umarmung dort, wo der Ekel tropft? Muss ja nicht gleich sein, irgendwann später mal, wenn jemand neben dir klagt und als Antwort die gleiche Unzufriedenheit nicht ausreicht?
Ich bitte um Verzeihung, aber es ist eine hohe Kunst, die Worte vom Stammtisch der Klage zu befreien.
Wohl meinend...
-------------------- Leben heißt Suchen
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Morgue
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 05.01.08, 11:57 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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Zitat: X man
Einen Gruß. Hab auch mal gelesen. Nix gegen eine deftige Traurigkeit, nix gegen den Ärger über die Unpassigkeit der Welt und ihrer Teilnehmer. Nur alles gegen bequemes Unverständnis. Es ist das Vorrecht der Alten, am Ende eines unbefriedigenden Lebens auf einer Parkbank zu sitzen und gegen die Willkür der Seins und ihrer Teilnehmer zu wettern. Und alle anderen haben Schuld.
Ansonsten verlange ich von einem geworteten Verbluten Schönheit, Verständnis, Kraft. Klagende Opfer haben wir genug am Laufen. Und du besitzt einen suchenden Reuchtum, der nicht bei sich selbst enden sollte. Wie wär es mit dem Mut zur Umarmung dort, wo der Ekel tropft? Muss ja nicht gleich sein, irgendwann später mal, wenn jemand neben dir klagt und als Antwort die gleiche Unzufriedenheit nicht ausreicht?
Ich bitte um Verzeihung, aber es ist eine hohe Kunst, die Worte vom Stammtisch der Klage zu befreien.
Wohl meinend...
-------------------- Leben heißt Suchen |
danke für die deftige analyse, x-man. man soll nur weiter leben, in der angeblichen normalität. für mich gibt es keine normalität. bei mir herrschen andere gesetze, das leben zu bestreiten, zu erkämpfen. ich trotze dem gewöhnlichem, in dem ich, wenn es mir passt, nicht auf dem fußweg, sondern auf der straße laufe. ich bin und werde wohl nie ganz frei sein. ich sehe meine schöpfunga als eine art geschenk, um der welt zu beweisen, das ich mich vor der gesellschaft nicht verstecke, und deswegen möchte ich diesen jahr eventuell eine lesung mit machen. ich habe schon viele menschen gesehen, und beobachte immernoch, und immer sehe ich das heile, das freundliche, die scheinidyille einer glücklichen familie. das hier keine aufgeklärt, keine sorgen im raum der öffentlichkeit stehen und alles friede, freude, eierkuchen ist. aber das ist es nicht!!! ihr sollt aufwachen, und eure kinder nicht unbedingt im interesse des/eines trends erziehen, sondern, wie es die freiheit (die nicht frei ist) vorgesehen hat. alle sterben irgendwann mal. das ist toll. wer lange trauert über einen verlust, ist ein verlierer der aufrichtigkeit zu sich selber, weil er nichts weiter neues und fremdes mehr an sich ranlässt, als seine tristesse und schwach, immer weiter kränkeld, bis er (fast) nur noch schwarz sieht. jaja, das ist gedüns, ich weiß - aber man muss ja auch mal seine meinung sagen, und man muss handeln, sonst wäre selbst ein normales (krrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr) leben wertlos an sinn. in diesem sinne möchte ich einen satz anfügen, welchen ich geschaffen habe: alles hat einen sinn, sonst würde es nicht sein. ihr könnt darüber selber einmal nachdenken, was ich wohl damit meine, versuche auszudrücken. abschliessend möchte ich mir erlauben, zwei weissheiten gottfried benns einzufügen: "gedanken töten, worte sind verbrecherischer als irgendein mord, gedanken rächen sich an helden und herden." und... "das wort des lyrikers vertritt keine idee, vertritt keinen gedanken und kein ideal, es ist existenz an sich, ausdruck, miene, hauch. es ist eine art realisierung aus animalischer natur; auf ihrer schattenseite steht ihre seltenheit und ein selbst bei hohen leistungen vielfach zu beobachtender mangel an umfassung."
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Johannes
Administrator
Beiträge: 5382 Ort: Hannover
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Erstellt: 05.01.08, 13:48 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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Für den Ausdruck des durchaus wahren Gedankens, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist im Leben, ist das Gedicht definitiv zu lang.
Schön präzise finde ich den Satz "Dummes Rebhuhn!!", da steckt diese Er-Sie-Problematik drin. Aber schlauer wird man dann auch nicht.
Was deine Frage zur Copyright-Problematik betrifft:
- Zitieren darf man alles, wenn man die Quelle angibt, nur nicht komplette Texte
- Deine Texte bleiben immer deine, auch ohne Copyright (sonst ist es ein Plagiat)
- Wenn du auf eine Veröffentlichung im Nicht-Selbstverlag scharf bist oder an Wettbewerben o.ä. teilnehmen willst, solltest du mit öffentlichem Posten, auch im Blog, evtl. vorsichtig sein. Um dem Abhilfe zu schaffen, richte ich gleich einen Mitgliederbereich ein
Owl owl!
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X man
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 05.01.08, 13:56 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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Ich mag deine radikale Art. Und du hast einem guten Anteil Recht, aber dieses Recht zu erstreiten meine ich, dass es nötig ist, mit den "Scheinheiligen" reden zu können, so dass sie verstehen (wie priesterlich, ich weiß!) und mehr noch, dabei nicht nur nach ihrer Art zu denken (um mit ihnen reden zu können). So viele Worte sind mißbraucht, müssen geklärt werden, ob mit Spaß und Humor verdreht und so etwas befreit, oder mit Kraft aus ihren Bedeutungen herausgeholt. Habe mich heute gerade mit einem Freund über den Unsinn des Wortes "Schuld" unterhalten, eines der Worte, das gern genutzt wird, um Macht auszuüben. Und um den Blick vom Eigenen fortzulenken. Das Schwierige umd Großartige einer Antwort auf die dummdreisten Verhältnisse, in denen wir immer wieder gefangen sind, ist es, ihre Kategorien aufzubrechen, nicht nach ihrer Art - wie gesagt - zu klagen, zu schimpfen.
Mag sein, ich bin zu versöhnlich, und freu mich ja auch über jeden, der es nicht ist (und nicht dumm verletzend wird dabei!). Doch ein "Machtwort" sprechen, oder zwei - siehe deine Bennzitate - da gelingt meines Erachtens nicht aus der Opferhaltung, nicht aus der Täterhaltung, nicht aus dem Überfluss der Wut, nicht auf ihrer, sondern ...
"auf eigener Straße".
-------------------- Leben heißt Suchen
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X man
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 05.01.08, 14:00 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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noch kurz - in Nachsprache zu Johannes: Das Urheberrecht der Worte ist grundgesetzlich. Und: Die Angst vor Diebstahl habe ich schon länger verloren. Wortdiebe sind arme, dünnkopfige Menschen, die morgen weiterstehlen müssen, und ein Leben ist lang, die machen nicht lange! Aber ein bißchen absichern ist immer gut, und da man bei den eigenen Worten immer der erste ist, einfach die Belege aufheben, wenn etwas veröffentlicht wurde.
-------------------- Leben heißt Suchen
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Morgue
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 05.01.08, 14:02 Betreff: Re: Lyrik für Nachdenkliche
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Zitat: Johannes
Für den Ausdruck des durchaus wahren Gedankens, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist im Leben, ist das Gedicht definitiv zu lang.
Schön präzise finde ich den Satz "Dummes Rebhuhn!!", da steckt diese Er-Sie-Problematik drin. Aber schlauer wird man dann auch nicht.
Was deine Frage zur Copyright-Problematik betrifft:
- Zitieren darf man alles, wenn man die Quelle angibt, nur nicht komplette Texte
- Deine Texte bleiben immer deine, auch ohne Copyright (sonst ist es ein Plagiat)
- Wenn du auf eine Veröffentlichung im Nicht-Selbstverlag scharf bist oder an Wettbewerben o.ä. teilnehmen willst, solltest du mit öffentlichem Posten, auch im Blog, evtl. vorsichtig sein. Um dem Abhilfe zu schaffen, richte ich gleich einen Mitgliederbereich ein
Owl owl! |
au, das klingt interessant, johannes. danke. bin schon gespannt.
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