The other side

WilliamMisfit · Misfit Beiträge: 1300

Titus nickte nur und ließ sich auf dem Sofa nieder. Seine Sachen konnte er später auspacken. Jetzt fühlte er sich so, als könne er nur weinen und weinen und weinen. Er hatte Louis verloren, und das schmerzte ihn sogar körperlich. Was er ihm auch angetan hatte, er hatte ihn geliebt. Und Titus hatte ihn wiedergeliebt, und zwar sehr. Louis war sein Leben gewesen. Wie sollte er jetzt ohne ihn zurechtkommen?

ABENDS

William hatte fast den ganzen Tag damit zugebracht, neben Titus auf der Couch zu sitzen und ihn zu trösten. Titus hatte eigentlich nur geweint und kaum etwas gesagt, und Will fragte sich, ob er wohl jemals wieder aufhören würde. Ihm wurde klar, dass wirklich Liebe im Spiel gewesen war, von beiden Seiten, und das nicht zu knapp. Es tat ihm weh, wie sehr Titus dieser Verlust schmerzte, aber natürlich wusste er, dass der da durchmusste. Und er mit ihm.
An Louis dachte er kaum, und wenn dann mit Bitterkeit und Groll. Titus würde schon noch sehen, dass er ohne ihn besser dran war. Wenn er wieder klar denken konnte. Und solange würde er für ihn dasein.
Er hielt Titus schon seit Stunden in den Armen, und langsam hatte sich dessen Weinen etwas beruhigt. Sein ganzer Körper zitterte leicht, aber auch das verschwand langsam, und Will fühlte, wie Titus sich zum ersten Mal entspannte. Er saß an ihn gelehnt da, den Kopf gesenkt, die Hände im Schoß, und Will streichelte ihm über den Rücken.
"Es wird alles wieder, Titus", sagte er leise, zum hundertsten Mal. "Du wirst sehen. Es wird alles gut. Möchtest du noch einen Tee?"
Er bekam keine Antwort. "Titus?", fragte er. Er senkte den Kopf, um seinem Bruder ins Gesicht zu sehen, und stellte gerührt fest, dass er eingeschlafen war. Er lehnte sich zurück und zog Titus sanft an seine Schulter. Irgendwie war es so schön, ihn so zu halten. Früher war er so oft so bei Titus eingeschlafen. Das war immer so schön gewesen...
Er lehnte sich seinerseits ein wenig an seinen Bruder, legte ihm die Hand an die nasse Wange und schloss die Augen.

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Severus kam etwas später nach Hause. Leider hatte er ausgerechnet heute noch auf eine Konferenz gemusst. Aber er hatte sich gedacht, dass es wahrscheinlich sowieso besser war, wenn er William und Titus für eine Weile alleine ließ. Er war müde, da er gerade wieder eine schwierige Auseinandersetzung mit Sirius hinter sich hatte, die nur dadurch beendet worden war, dass Remus angemerkt hatte, dass er sich sehr müde fühlte und hoffte, dass die Konferenz bald vorbei sein würde. Das hatte sie beide dazu bewegt, nachzugeben.
Jetzt hoffte er, dass es Titus zumindest etwas besser gehen würde. Und seine hoffnungen wurden erfüllt, als er die Tür öffnete. Titus war offensichtlich eingeschlafen. Er saß an William gelehnt da und wirkte zum ersten Mal an diesem tag entspannt.
Severus schlloss leise die Tür hinter sich und setzte sich dann Will gegenüber in den Sessel. Er lächelte ihn an. "Erschläft nicht wahr?" fragte er sehr leise. "Das ist gut. Es gibt noch ein paar Sachen über die wir vielleicht reden sollten."

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Will öffnete die Augen und lächelte, als Severus sich ihnen gegenüber hinsetzte.
"Ja, er schläft", sagte er und streichelte Titus liebevoll übers Haar. Das hatte er früher auch manchmal gemacht. Manchmal war er einfach nachts aufgestanden und in Titus' Zimmer genangen und hatte ihm dort ganz sanft übers Haar gestrichen. Er hatte den Eindruck gehabt, dass er sich bei ihm bedanken sollte, und dass er ihm nie genug zeigte, wie lieb er ihn hatte. Darum hatte er das gemacht.
Und jetzt hielt er Titus in den Armen, als wolle er ihn nie wieder gehen lassen. "War deine Besprechung sehr anstrengend?", fragte er leise. "Du siehst müde aus. Was möchtest du mit mir besprechen?"

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Severus winkte ab. "ja, es war anstrengend. Das alte Lied mit Sirius. Egal was ich sage, er ist grundsätzlich dagegen. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Was ich mit dir besprechen möchte geht um Titus." Er beugte sich zu den beiden vor und vergewisserte sich, dass Titus wirklich schlief. Es sah so liebenswert aus, wie die beiden da aneinandergekuschelt auf dem Sofa saßen. Sie sahen nicht gleich aus, wie Will und seine Zwillinge, aber sie sahen sich doch sehr ähnlich. Titus schlief ganz eindeutig und er amtete ruhig.
"Ich ... ich habe mich gefragt, wie wir damit umgehen wollen, dass er jetzt bei uns wohnt." Severus fiel jetzt erst auf, wie schwierig das Thema überhaupt war und ärgerlich merkte er, dass er leicht rot anlief. "Ich meine wegen unserer Beziehung" druckste er herum und hoffte einfach, dass Will ihn verstand. "ich möchte nicht, dass er sich ausgeschlossen fühlt..." Gott, das klang ja, als habe er vor Titus mit einzubeziehen. Er wurde noch röter. "Du weißt doch was ich meine, oder?" fragte er etwas kläglich.

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William runzelte leicht die Stirn. Er verstand nicht ganz, worauf Severus hinauswollte.
"Du meinst, dass er jetzt, wo er alleine ist, gleich wieder eine Beziehung vor Augen haben muss und sich vielleicht einsam fühlt?", fragte er nach. "Aber das glaube ich nicht. Und wir kleben schließlich nicht aneinander. Und wenn er sich nachts einsam fühlt, dann kann ja einer von uns..."
Er sah Severus an, und er wusste nicht, ob dem das so recht wäre, Titus nachts Gesellschaft zu leisten. "...also ich, bei ihm sein", beendete er rasch den Satz.
Er streichelte Titus wieder übers Haar und vergewisserte sich, dass er noch ruhig schlief. "Das ist ja jetzt alles erstmal so schwer für ihn. Aber es ist doch eher gut für ihn, wenn gleich zwei Leute für ihn da sind." Er sah Severus an. "Du verstehst dich ja auch so gut mit ihm. Er mag dich so. Das finde ich wirklich schön."

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"Naja, die Wahrheit ist, dass er mich anscheinend nicht nur mag, sondern sich..." Severus zögerte kurz. Er wusste nicht, wie William das aufnehmen würde, aber iregndwann musste er es ihm sagen, so wie sich die Situation jetzt entwickelt hatte. "in mich verliebt hat" schloss er. "Jedenfalls hat er mir das gesagt. Auch wenn ich wirklich nicht verstehe, wie das passieren konnte... Wenn ich gewusst hätte, as im Moment los ist, hätte ich nie mit ihm geschlafen. auch wenn es damals ... tröstlich war."

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Will machte große Augen wie ein Kind, als Severus ihm das sagte. Das hatte er ja gar nicht gewusst. Er sah von Severus zu Titus und strich ihm mitleidig über die Wange.
"In dich verliebt? Naja, du bist immerhin besser als Louis, würde ich sagen", grinste er, wurde aber sofort wieder ernst. "Wir müssen eben Rücksicht nehmen, aber er soll hierbleiben", sagte er fest. Er fragte sich natürlich jetzt auch, ob es gut war, Titus dem auszusetzen, aber er konnte ihn doch nicht alleine lassen.
"Dann kümmere eben nur ich mich nachts um ihn, wenn er jemanden braucht, und ich kann das überhaupt übernehmen", schlug er vor. "Schließlich habe ich Zeit, und es ist mir so wichtig, dass er hier ist. Dass ich sehen kann, wie es ihm geht, und dass ich mich um ihn kümmern kann. Er hat sich früher mehr als irgend jemand um mich gekümmert. Ich will ihm das zurückgeben."
Er sah Severus ein wenig besorgt an. "Oder meinst du er würde zu sehr darunter leiden? Oder er würde irgend etwas - versuchen? Was wäre, wenn?"

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"Nein, ich denke er weiß, dass es für mich eine einmalige Sache war" sagte Severus. Dann überlegte er noch einmal kurz. andererseits war da der Kuss gewesen, von dem er Will noch nichts erzählt hatte. Und der tanz. aber das würde er heute auch nicht mehr tun. Es war genug für einen tag. "Lass es uns versuchen, ihn hier zu behalten. Ich denke es tut ihm gut in deiner Nähe zu sein. Offensichtlich hat Louis ihn so weit gebracht, dass er alleine nicht mehr klar kommt. Das muss er erst wieder lernen. Also lassen wir ihn hier bleiben." Er beugte sich vor und legte William die Hand auf das Knie. "Es ist mir nur sehr wichtig, dass du dich nicht übernimsmt Will. Dir geht es schließlich auch erst seit etwa einer Woche wieder gut. Ich will nicht, dass du dich zu sehr anstrengst. Das heute mit Louis hat sicherlich an deinen Nerven gezehrt. Pass eifnach ein bisschen auf dich auf." Er stand auf. "Bleib heute Nacht ruhig bei ihm. Ich kann alleine schlafen gehen. Im Moemnt braucht er dich mehr als ich. Ich werde jetzt noch ein Bad nehmen." Er rieb über seinen schmerzenden Nacken. Immer noch war er ständig verspannt, obwohl es besser geworden war, seit es Will wieder besser ging.

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William sah Severus nach. Eigentlich wollte er jetzt gerne bei ihm sein...
Er hörte, wie das Wasser im Bad angelassen wurde, und wenn er daran dachte, wie Severus sich gleich auszog, wurde er... ein kleines bisschen...
Er sah zu Titus in seinen Armen, dann wieder zur Zimmertür, während er ein wenig auf dem Sofa hin und her rutschte. Schließlich gab er sich einen kleinen Ruck. Sehr, sehr vorsichtig stand er auf und ließ dabei Titus' Oberkörper sanft auf das Sofa sinken. Dann hob er noch seine Füße darauf und legte ihm eine Decke über. Er sah auf seinen Bruder hinab, zögerte kurz, und dann beugte er sich herunter und küsste ihn auf die Wange.
Er zog sich noch im Wohnzimmer aus, legte seine Klamotten auf einen Stuhl und ging dann nackt zum Badezimmer wo Severus schon in der Wanne sitzen musste. Sicher würde er nichts dagegen haben, wenn er ihm Gesellschaft leistete.
Er öffnete die Tür und kam einen Schritt ins Zimmer. "Darf ich zu dir kommen?", fragte er.

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Severus lehnte sich genüsslich in das warme Wasser zurück. Früher hatte er es sich nur selten gegönnt in warmen Wasser zu baden. Aus irgendeinem Grudn hatte er sich fast alles was sich gut anfühlte untersagt. Fast wie um sich selbst zu bestrafen. Und auch jetzt noch hatte er manchmal so etwas wie ein schlechtes Gewissen, wenn er etwas machte, was ihm gut tat. Aber jetzt gerade brauchte er dieses Bad einfach.
Noch schöner wäre es natürlich, wenn Will jetzt bei ihm sein könnte. Normalerweise hätten sie jetzt wahrscheinlich zusammen gebadet. Er seufzte leise bei dem Gedanken. Dann würde Williams warmer, muskulöser körper jetzt hier neben ihm sein ... er hätte seine Hand ausstrecken und ihn streicheln können. Er schloss bei der Vorstellung die Augen und ließ sich nach hinten sinken. Dann setzte er sich überrascht wieder auf, als die Tür geöffnet wurde. "Will!" rief er überrascht. "Natürlich kannst du rein kommen."