Tinkerfreunde treffen sich ...

Monsterchen

Hallo Myriam!

Ich hab deine Geschichte nun auch schon ein Weilchen mit verfolgt - Erfloge und Misserfolge. Und kann den anderen nur zu stimmen, dass du Jamal mal mit einem kräftigeren Reiter ins Gelände lassen solltest, der ihm zeigt, wo der "hammer hängt. Nicht mit Gewalt, aber mit mehr Kraft.

Soweit ich das jetzt beurteilen kann, test er dich TOTAL und es fehlt ihm einfach an Disziplin. Ist auch in seinem Alter verzeihlich, da Tinker Spätentwickler sind, und dementsprechend später in diese "test-phase" kommen.

Jamal ist auch - soweit ich weiß - erst seit einem Jahr angeritten (ich habe ihn mir auch bei Pierkes angesehen, damals)

Deshalb darfst du nicht erwarten, dass du nun eine "perfektes" Geländepferd hast. Auch wenn er auf dem Platz lieb ist, dort herrscht eine ganz anderes "Dominazklima" als in der "freien Wildbahn", die ihn sicher oft an seine alte Heimat erinnert (im Gegensatz zum Reitplatz).

Ein langer Roman, aber ich hoffe es hilft vielleicht...

Lg, AnnA

wildkat · Iren- Experte Beiträge: 104 Ort: Eppelborn

Möchte dazu nur sagen, dass ich anfangs genau die selben Probleme hatte: an Boden und Platz war mein Pferd die Folgsamkeit pur, im Gelände und vor allem bei der Galoppade mit anderen Pferden ein Durchgänger.

Bei uns hats daran gelegen, dass er in der für ihn neuen Umgebung und der neuen Herde noch unsicher war - auch noch nach einem halben Jahr! Auch wir beide hatten uns noch nicht aufeinander eingespielt. Zudem kam, dass mein Pferd eigentlich nicht viel mehr als angeritten war als er zu mir kam und sich unter dem Reiter nicht ausbalancieren konnte. Er hat vor allem im Galopp einfach Panik bekommen!

Seitdem wir auf dem Platz gezielt geraderichtende, biegende und versammelnde Übungen absolvieren, kann er mit Reiter seinen Schwerpunkt besser halten und stolpert nicht mehr so über seine Füße. Ganz verschwunden ist das Problem aber noch nicht, das dauert ein paar Monate!
Vielleicht kann das deinem Hotti auch helfen?

Steffi & Ronja · Iren- Experte Beiträge: 158 Ort: hamburg

Hallo Miriam,

wie du weißt, hatte ich das Problem auch am Anfang mit Ronja. Seitdem sind wir nur im Schritt draußen gewesen... Und es ist nichts passiert. Nur Schritt dehalb, damit sie sich an alles gewöhnen kann und ich mich auch!!! Sie kennt nun also das Gelände schon ganz gut und ist auch nicht mehr so leicht zu erschrecken wie vor einem halben Jahr.

Seit vier Wochen habe ich auch eine Bereiterin für sie und wir machen super Fortschritte. Sie hat nen echt fleißigen Schritt bekommen und ist viel aufmerksamer... *freu*

Letztes Wochenende waren wir wie immer im Gelände und ich bin nun mutig das erste Mal seit langen mit ihr getrabt... Sie war super lieb und ließ sich sogar regulieren als ein anderes Pferd in den Galopp durchging... Sie ist superlieb bei mir geblieben und weiter langsam getrabt...

Du kannst bestimmt verstehen, dass ich super stolz auf sie war....*gg*

Ich denke einfach die Ausbildung tut uns super gut!

Ich drück dir die Daumen das es bei euch auch bald wird!

Grüße
Steffi

Tinkerfan

Hallo !! Danke für die Tipps.Ja, Ronja, da kannst du dich wirklich glücklich schätzen....Also.....es gibt aber auch noch eine Sache, die ich nicht verstehe.Als es noch Sommer war, war er AUCH IM GELÄNDE einfach spitzenklasse!! Etwas faul war er sogar, anstatt zu schnell.Das verstehe ich nicht, warum er am Anfang so leicht zu händeln war und jetzt zum "Probkemkind" wird

.Vielleicht kann mich Dummchen einer Aufklären? Vielleicht hat das ja auch was damit zu tuen, dass es so kalt ist?! Puschelgrüße myriam

tinkerjoe · Traveller Beiträge: 76 Ort: Altena

Hallo,
ich hab genau das gleiche erlebt, es war im November, und mein Tinker ist total losgerannt, hat den Hals ganz fest gemacht, so dass ich nichts mehr machen konnte und ist nur noch gerannt. Er hat auf nichts mehr reagiert. Seitdem muss ich zugeben, dass ich manchmal ein mulmiges Gefühl habe... im Sommer war das noch nicht so, da ist er meist lieb. Ich denke, es liegt vielleicht wirklich an der Jahreszeit, die Pferde stehen meist rum, bewegen sich nicht so viel, man kann nicht so oft reiten gehen, da haben sie vielleicht einfach zu viel Power, keine Ahnung.
Auf jeden Fall kann ich deine Sorge verstehen, denn dieses Gefühl, total ausgeliefert zu sein, ist einfach nur schrecklich!
Viele Grüße,
tinkerjoe

Escalina · Puschelfußgroupie Beiträge: 15 Ort: Berlin

Hallo,

es kann durchaus sein, das es was mit dem wetter zu tun hat. im sommer konnte ich mit meiner kleinen noch problemlos im gelände spazieren gehen und seid die temperaturen gesunken sind ist sie viel temperamentvoller und erschrickt vor jeder kleinigkeit.
pferde sind ja sehr wetterfühlig und wenn es windig ist bleibe ich grundsätzlich im stall und arbeite bloß auf dem platz, da die pferde dann immer völlig aufgedreht sind.

dazu kommt sicher noch das sie im sommer auf der weide stehen und sich den bauch vollschlagen, das macht ja auch müde bzw ruhig.

gruß bine

"Reiten, heißt nicht, vor Publikum nach Erfolgen haschen; Reiten heißt der Dialog mit dem Pferd in der Abgeschiedenheit, heißt die Bemühung um gegenseitiges Sich-Verstehen und um Vollkommenheit." Nuno Oliveira

Guini

Ich geniesse den Winter total - endlich dreht auch meine "faule Socke" etwas auf.

Es ist doch schön, wenn sie mal vor etwas erschrickt oder mal einen Freundensprung macht - das beweist mir, dass sie noch fit ist. Ich hatte deshalb noch nie Angst vor ihr...

Sie ist mir auch schon einfach angaloppiert und davon gerannt - und? Irgendwann hatte sie die Schnauze voll vom galoppieren und da hab ich sie einfach gezwungen in genau dem Tempo weiterzurennen... seit damals ist es wieder ok.
Sie galoppiert an, rennt los und ich muss ihr nur kurz sagen "hej - langsam... " und wusch - wird sie langsamer. Wenn das nicht klappt, finde ich es toll, dass sie mal so schnell läuft und dann muss sie einfach so lange wie ich das bestimme.

Wegen den wenigen Aussetzern versage ich ihr doch nicht die wunderschönen Ausritte im Schnee. Ich beweg sie im Winter wegen der Kälte schon nicht ausreichend und dann nur auf dem Platz rumkurven, welcher auch gefroren ist - finden wir langweilig.

Tinkerfan

Hallo, Guini .Schön, dass du auch so eine Geschichte beitragen kannst.Allerdings kann ich deine Ansicht nich nachvollziehen.
Angenommen mein Pferd geht durch, also ich finde das schon schlimm.Also erste sekunde - Schock- .4 Sekunde - handeln- .Also ich erschrecke mich immer, zusätzliches Treiben wäre da undenkbar.Es ist ja auch eine Sache des Risikos, das besteht, wenn das Pferd noch schneller läuft und man fällt runter.

Außerdem: Das Pferd darf nicht losrennen was und wo es will!! Ich würde mich freuen, wenn mein Pferd ruhiger wäre. Ich kann verstehen, dass du es auch gut findestwenn deine Maus mal schneller unterwegs ist.Ich bevorzuge dann doch eher "die langsamere Variante".

Trotzdem Danke für deinen beitrag!! Es hat mal die Sicht eines anderen gezeigt.Also ich bin nach so einer "Fahrt in die Hölle" immer total aufgelöst und heule, weil ich so 'ne panik hatte.Sozusagen ich stehe unter Schock.Du hingegen klingst die Ruhe selbst.... Vielleicht kennst du oder ihr anderen Tinkerfreunde Tipp's für mich wie ich ruhiger bleibe ...?!Ich sollte Pferd werden und die "Blütenbach-Therapie" anfangen

.Puschelgrüße myriam

Guini

Das stimmt - ich nehm das ganze wahrscheinlich wirklich viel zu locker. Aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass wenn ich Angst bekomme und nervös werde - gar nichts mehr klappt. Dann konzentriere ich mich viel zu sehr auf meine Angst, als aufs reiten.

Guinness ist mir auch schon durchgegangen und ich hatte hinterher sicherlich auch schlotternde Knie. Das ist normal. Aber ich lass mich nicht von meiner Angst beherrschen. Wenn sie mir an einer Stelle durchgeht - zurück und nochmals dran vorbei - bis es funktioniert. Klar bin ich (und sie auch) anschliessend bachnass. Ich musste auch schon absteigen und zu Fuss an irgendwelchen Dingen vorbei gehen (Frau mit Kinderwagen, Sonnenschirm, 2 quengelden Kindern und Hund). Nur habe ich absolut nie! wegen irgendwas aufgegeben. Wir haben geübt, bis wir "normal" am hindernis vorbeikonnten.

Ich hatte mal eine Pflegreiterin, die mit Guinni ein Rennen gemacht hat (anderes Pferd ist durchgegangen und Guini hinterher). anschliessend hatte ich monatelang mühe in der Gruppe mit ihr zu galoppieren.
Auch heute wird sie zum teil heiss, wenn ich mit einer Freundin rausgehe. wenn das passiert machen wir folgende Übung: sie trabt, ich galoppiere an ihr vorbei, vor ihre Nase - durchparieren in Trab, dann sie im Galopp vorbei etc.
Das hat unsere Tiere wieder etwas aufmerksamer gemacht. Zudem geh ich regelmässig in die Reitstunde. Denn ich denke vor allem ein "unrittiges" Pferd ist "wild" im Gelände..

Sorry - etwas off topic und lang.. aber vielleich doch interessant.

Guini

Hab jetzt nochmals alles durchgelesen und mir ist was aufgefallen, als ich mir nochmals überlegt habe, wieso Guinness manchmal etwas überschwenglich ist (ok - ich hab mir deshalb auch letzthin einen Rüffel eingefangen vom RL - ich soll endlich anfangen mit Guini zu arbeiten und nicht nur rumdümpeln)

Guinness ist vorallem dann "wild", wenn sie lange zu wenig gemacht hat und ich dann auch noch nur im Schritt ausreite und sie sich nicht ordentlich auspowern kann, explodiert sie mir wirklich fast unter dem Hintern.
Wenn ich sie aber täglich mind. 1-Stunde ordentlich bewege (schritt, längere Trabeinheiten, Schritt -/Trabwechsel etc. - galopp muss gar nicht sein), dann ist sie ruhiger und aufmerksamer, als wenn ich sie nur eine Woche im Schritt bewegt habe. Ich kann es quasi rausfordern, dass sie im Gelände zickt.

Sicher gibt es dir Sicherheit, dass du nur im Schritt rausgehst, aber für dein Pferd wird das doch auch langweilig und er sucht sich seine abwechslung dann halt selbst (erschrecken, loslaufen und dich erschrecken). Vielleicht habe ich wirklich eine unorthodoxe Einstellung was Pferdeerziehung anbelangt, aber ich hab den "schlechten Ruf", dass mir bisher jedes Pferd nach kurzer Zeit unter dem Hintern einschläft...

Ich bleibe prinzipiell bei allem mal ruhig und wenn ich dann mal nicht mehr ruhig bin, dann greif ich aber konsequent durch.