Hallo Eye 
Ich gebe Dir ja recht, dass "wir Deutsche" scheinbar eine aus der Vergangenheit heraus entwickelte ungute Mentalität im Blick auf Ungehorsam, Selbständigkeit, Widerstand und Freiheit haben.
Aber wie sollten wir die Menschen mit "unseren" Informationen versorgen, wo wir doch qasi in einer Informationsgesellschaft leben, und die Menschen eher lernen müssen sich in dieser Flut von Infos überhaupt zurecht finden zu können, bzw. ihre selektive Wahrnehmung diesbezüglich notgedrungen ausbauen u. weiter entwickeln müssen.
Außerden : Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Menschen, nicht nur in der BRD, relativ genau wissen, was hier alles falsch läuft, bzw. wo sie sich im Grunde v.a. von der Gesellschaft selbst dazu gezwungen fühlen Dinge zu tun oder nicht zu tun, bzw. ein Leben zu führen, welches sie im Grunde so gar nicht wollen und brauchen. Sehr viele Menschen fühlen und wissen das teilweise.
Und es gibt mit Sicherheit genügend kritische Informationen, Organisationen und Möglichkeiten "kritische alternativ denkende Menschen" zu treffen und kennen zu lernen, bzw. sich mit ihnen zu engagieren.
M.E. liegt es also weder an der vermeintlichen "Dummheit u. Faulheit" der Menschen, noch daran, dass sie nichts von den Fehlern und Zerstörungen dieses Systems, in welchem sie leben, wissen, sondern es im Grunde teilweise ebenso ablehnen wie wir.
Natürlich schafft die menschliche Bequemlichkeit und das Tabuisieren von "Negativem", bzw. unbequemen Wahrheiten auch seinen Teil daran, dass sich nicht mehr Menschen offen gegen dieses System "fundamental" stellen.
Allerdings sind auch sehr viele Menschen ungewollt im totalen Existenzstress ( Alleinerziehende, viele Rentner, Hartz4er, Sklavenlöhner etc. ), und fühlen sich vom Kampf gegen das System zusätzlich überfordert, bzw. flüchten eben in die dafür vorgesehenen Betäubungen ala Brot und Spiele.
Natürlich sind die Massenmedien im Vorteil gegenüber alternativen Medien. ARD und Co. verbreiten sozusagen sytemgerecht zensierte Infos als Wahrheiten ans Volk.
In diesem System wird bereits vom Vorschulkindergarten bis zur Hochschulausbildung die "Freiheit der kapitalistischen Lehre" gelehrt, und es wird nicht möglich sein, ohne passive Gewalt diesen Standart der Entwicklung in diesem System zu ändern, so dass eines Tages tatsächlich andere Werte in den jungen Menschen gebildet werden können ( wobei natürlich schon heute nicht alles schlecht ist, was gelehrt wird ).
Es liegt also, glaube ich, nicht am fehlenden Geist oder der Gesinnung oder der Faulheit - es liegt wohl eher daran, dass die Menschen hier an eine wesentliche Veränderung nicht mehr glauben können, aufgegeben haben zu hoffen.
Die Frage für mich ist v.a. : Wie können wir es schaffen Menschen für den Umbau der Welt zu begeistern, sie zu Offenheit und "Glauben" darin zu ermutigen, dass wir tatsächlich etwas ändern können, wenn wir es ernsthaft wünschen ?
Die meisten Menschen fühlen sich vom Leben gestresst, enttäuscht, überfordert - und als Verlierer in irgend einer Form. Oder eben als etablierte Gewinner .
Wir "Deutsche" haben im Grunde fast nur Niederlagen erlebt, bzw. in uns gespeichert. Nicht nur die Weltkriege, auch Bauernaufstand, 48er-Revolution, Weimarer Republik, Friedensbewegung, Brokdorf, Volkszählungsaufstand etc. > im Grunde immer gescheitert ( wenn auch nicht umsonst, bzw. wirkungslos ). Und selbst die Wiedervereinigung wurde im Grunde von Polen, Kirche, USA u. anderen, bzw. "nur" von einem Teil der DDR-Bürger möglich gemacht.
Woher sollen wir das Gefühl kennen etwas ändern zu können ???
Deshalb wäre es ja für so eine Boykottorganisation ganz wichtig klein und lokal zu beginnen, u. langsam den Einfluss und die Wirkung zu steigern, bis eben immer mehr Menschen darauf aufmerksam werden u. daran glauben, bzw. mitmachen.
Aber am wichtigsten für eine neue Bewegung scheint mir ihre Authenzität, Glaubwürdigkeit, Offenheit, Freiheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zu sein.
Nichts anderes wird überzeugen, neugierig machen, interessieren > ändern !
Mit dem Grundeikommen stimme ich ganz mit Dir überein. Finanziell wäre es übehaupt kein Problem, außer dass viele Verwaltungsjobs auf einen Schlag unnütz wären. Außerdem verliert der Staat dann natürlich Kontrolle und Sanktionsmöglichkeiten über seine geliebten Bürger.
Jetzt sind es schon 2 Bereiche, bzw. Aufgaben, denen ich absolute Priorität einräumen würde im Widerstand gegen das System : 1. Art. 20 GG ( Volksabstimmung auf allen Ebenen ) , und eben das Grundeinkommen für alle Bürger.
Vielleicht könnten wir so eine Art Brainstormingliste - oder Datei machen, in der wir Ideen sammeln, und uns im Chat oder einem speziellen Thread über die Prioritäten einigen können. Was meinst Du dazu ?
Toll wäre es natürlich, wenn mal wieder ein neues Mitglied zu uns käme.
Liebe Grüße an Dich Eye,
Blues
P.S. Später könnten wir dann eine entsprechende Umfrage gestalten für die Gewichtung der Vorschläge, bzw. die Prioritäten des Volkes/der Völker.
" Die einzige Freiheit, die ein Mensch real erreichen kann, ist es sich selbst Grenzen zu setzen " - Frei nach Jean Paul
" Eine Spezie, in welcher Egoismus und Profit die Grundpfeiler des Lebens darstellen ist natürlich frei, gerecht, friedlich und sozial ; auch in Zukunft " ! Apa Che