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05. Oktober

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Nachmittag
Abend
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Der Himmel über Hogwarts und weite Teile Englands ist bewölkt, sodass die Welt noch in dämmriges Licht getaucht ist. Obwohl gestern noch die Sonne schien, ist es am Morgen sehr kalt.
NEUIGKEITEN

Ein neuer Tag! Nach dem schulfreien Tag des Turniers mühen sich die Schüler wieder aus ihren Betten und pilgern zur Großen Halle, wo das Frühstück auf sie wartet.

Der UNTERRICHT beginnt! Werft einen Blick auf den Stundenplan und begebt euch in die Klassenräume!

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Besonders gesucht: Hufflepuffs, Schüler aus Beauxbaton und Durmstrang, Erwachsene
 
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Claire Weasley
Lioness ¢¾
Mitglied

Beiträge: 24


New PostErstellt: 22.05.09, 19:48     Betreff: Re: 11.06.2007

Michael Jackson's This I...
Nein. Nein, Nein, Nein, dachte Claire Weasley mit einer Mischung aus Unglauben, Verwirrung und Furcht, Furcht vor dem, was der Tagesprophet in ihrer Hand berichtete.
Als das Mädchen an diesem Morgen die Große Halle betreten hatte, war ihr gleich aufgefallen, dass etwas nicht stimmte.
Da waren noch immer die Blicke, die ihr stetig folgten, sobald sie einen Raum betrat, seit der Feuerkelch sie zum Trimagischen Champion ihrer Schule ausgerufen hatte, doch die Euphorie vom Vortag, als sie ihrer Schule zum Sieg in der ersten Aufgabe verholfen hatte, war verschwunden. Stattdessen war die Große Halle erfüllt von einem drückenden Schweigen. Nicht die üblichen, lauten, morgendlichen Gespräche und Lacher, nur vereinzelt tuschelten einige Schüler, andere saßen stumm vor ihrem Frühstück und starrten Löcher in die Luft, wieder andere schienen mit großem Interesse und Grauen den Tagespropheten gelesen. Irgendetwas war überhaupt nicht in Ordnung…
Zögernd schlug Claire, an die niedrige Fensterbank eines Erkerfensters gelehnt, die Zeitung auf, die sie einem ihrer Mitschüler erschrocken aus den Händen gerissen hatte, als sie die in großen, schwarzen Lettern gedruckte Überschrift des Leitartikels gelesen hatte. Sie hatte das nicht in der Großen Halle lesen wollen, wo sie jeder beobachten, wo jeder sehen konnte, wie sie reagierte, wussten doch alle, wie ihre Eltern ums Leben gekommen waren. Sie wollte das nicht. Nicht schon wieder.
Und so war sie geflüchtet.

Sich innerlich gegen die Informationen aus dem Artikel wappnend, nahm sie ihren Mut zusammen und las den Artikel, der alle Schüler in Hogwarts in solches Entsetzen versetzt hatte. Während dem Lesen wurden ihre Augen immer größer und ihr Herz krampfte sich immer mehr zusammen.
Todesser im Zaubereiministerium… Ehemaliger Quidditch-Held gestürzt… Viktor Krum als Todesser entlarvt… Du-weißt-schon-wer… Mensch oder Monster?... Verfluchtes Erbe – Der junge Ilja Krum muss weiterhin im Trimagischen Turnier bestehen während sein Vater in Askaban schmort… Todesser… Askaban…
Claire konnte es nicht glauben. Sie wollte es nicht glauben. Wollte nicht glauben, was in dieser Nacht in London geschehen war, dass dieser Alptraum wieder begonnen hatte, dass erneut Menschen sterben mussten. Sie konnte besser als jeder andere nachvollziehen, wie sich die Familie des Getöteten fühlen musste. Es war das schlimmste Gefühl, das man sich nur vorstellen konnte. Sie fühlte sich in die Zeit zurückversetzt, als sie gerade erfahren hatte dass ihre Eltern gestorben waren und nie wieder nach Hause zurückkommen würden. Es war so furchtbar gewesen zu wissen, dass sie sich niemals richtig von ihren Eltern hatte verabschieden können und dass sie niemals mehr die Möglichkeit haben würde, ihnen zu sagen, wie sehr sie sie geliebt hatte. Niemals die vor Stolz geschwellte Brust Rons und die guten Tipps ihrer Mutter angesichts ihrer Wahl zum Champion erleben konnte. Doch die Gewissheit, dass wenigstens ER besiegt worden war und die Tatsache, dass es seit dieser schrecklichen Nacht nie wieder zu Übergriffen von Todessern gekommen war, war wenigstens ein schwacher Trost für sie gewesen – zumindest bis jetzt.

Ihr Blick blieb an der großen Portraitfotografie von Viktor Krum hängen, der sie aus unergründlichen Augen anstarrte, hin und wieder zwinkerte oder auch schwach lächelte. Sie musste an Ilja denken, der sicherlich ebenfalls bereits die fürchterlichen Neuigkeiten erfahren hatte, wenn nicht aus der Zeitung, dann bestimmt von seinen Mitschülern. Wie musste der Junge, den sie in so kurzer Zeit so sehr in ihr Herz geschlossen hatte, sich wohl fühlen, wenn er an diesem Morgen die Zeitung aufschlug und ihm das Bild seines Vaters (und wahrscheinlich auch seines Idols) von der Titelseite entgegenstarrte und er im Leitartikel als Monster angeprangert wurde? Oder noch schlimmer, wenn einer seiner Mitschüler ihn ansprach, wahrscheinlich hämisch, weil er dem Champion seiner Schule eins reinwürgen konnte?! Sie versuchte sich in die Situation ihres Freundes hineinzudenken, versuchte sich vorzustellen, wie es wohl sein musste, zu erfahren, dass sein Vater ein Todesser war, eines dieser menschlichen, IHM hörigen Monster. Und zu wissen, dass alle anderen es auch wussten. Wie es sein musste, seinen Vater, den man von Kindesbeinen an stets bewundert hatte, in Askaban zu wissen, diesem schrecklichen, düsteren Ort voller Dementoren, ohne Glück, und ohne Angst.
Sie an Iljas Stelle wäre wohl verzweifelt. Zu wissen, was er nun wusste, alle Illusionen über einen geliebten Menschen mit einem Schlag zerschmettert vor sich zu sehen, wie ein zerbrechliches Gebilde aus Glas, musste sich anfühlen, als würde man den Menschen selbst verlieren, noch dazu, als habe man ihn niemals richtig gekannt. Und der Verlust geliebter Menschen war Claire nur allzu schmerzlich bekannt. Ilja musste am Boden zerstört sein.

Entschlossen drückte die dunkelhaarige Gryffindor die Zeitung in ihrer Hand zusammen und stieß sich von der Wand ab. Sie wollte Ilja suchen und ihn in den Arm nehmen, wollte ihn irgendwie trösten, einfach nur für ihn da sein. Sie wusste, dass sie ihn nicht vergessen lassen konnte, was sein Vater war oder getan hatte, doch sie wollte, dass er wusste, dass sie für ihn da sein war…

Doch gerade, als Claire sich auf den Weg machen wollte, wurde sie von einem plötzlichen Gedanken durchzuckt, der sie wie ein Blitz traf und innehalten ließ. Erschrocken ließ sie sich zurück gegen die Fensterbank fallen, zitternd.
Was wenn…?
Sie schüttelte heftig den Kopf, um diesen einen Gedanken wieder loszuwerden, doch er schien sich hartnäckig in ihrem Kopf festgesetzt zu haben. Das konnte einfach nicht sein. Nein, nein, nein, nein, nein. Was, wenn Ilja gar nicht so sehr vom Todesserdasein seines Vaters überrascht sein würde?
Claire stemmte ihren schmalen Körper auf die Fensterbank und rutschte so weit in Richtung der Wand, dass sie sich mit dem Rücken gegen die kühle Mauer lehnen konnte und mit angezogenen Knien vor dem großen Erkerfenster Platz fand. Dieser wahnwitzige Gedanke wollte sie einfach nicht mehr loslassen. Wenn Ilja gewusst hatte, dass sein Vater ein Todesser war. Wenn Ilja alles gewusst hatte, konnte das nicht sein? War es nicht sogar sehr wahrscheinlich? Mit Sicherheit ließ sich so etwas schwer vor der Familie verheimlichen. Ob Ilja es gut geheißen hatte, oder hatte er sich geschämt? Wenn er es gewusst hatte, wie hatte er dann nur so ruhig dasitzen und zuhören können, ohne sich auch nur das Geringste anmerken zu lassen, als sie ihm erzählt hatte, dass ihre Eltern durch die Hand eines Todessers ums Leben gekommen waren. Wie hatte er sie nur trösten können, ohne sich seines eigenen Vaters zu schämen? Und wenn es nun weiterging, wenn Ilja nicht nur davon geahnt, es gewusst hatte, sondern eingeweiht war? Wenn er gar selbst ein Todesser war?

Das war, wie Claire sich eingestehen musste, nicht einmal abwegig. Oft war es doch sogar so, dass die Kinder von Todessern mit Erreichen der Volljährigkeit ebenfalls in SEINEN Kreis eingeführt wurden, sie hatte ihre Eltern einmal davon sprechen hören. ER verdarb ganze Familien, wie der Vater, so der Sohn…
Waren dann die Gefühle, die er scheinbar für sie hatte, nur gespielt? Amüsierte es ihn vielleicht nur, sich mit ihr abzugeben und mit ihren Gefühlen zu spielen, wo er doch wusste, dass sie ohnehin gebrochen war, nur um sie dann in einem geeigneten Moment fallen zu lassen wie eine heiße Kürbispastete, um sich einen Vorteil im Trimagischen Turnier zu verschaffen. Sie dachte an die Situation auf damals auf dem Quidditchfeld, als er so seltsam reagiert hatte, nachdem sie ihm die Geschichte ihrer Eltern anvertraut hatte – vielleicht hatte er für einen kurzen Moment ein schlechtes Gewissen gehabt. Hatte sie etwa dem Falschen ihr Herz geschenkt?

Oh Gott. Sie konnte sich doch nicht so sehr in einem Menschen geirrt haben, das durfte einfach nicht wahr sein, sie war doch gerade so glücklich darüber gewesen, dass sich zwischen ihnen doch alles zum Guten gewendet hatte. Sicherlich bildete sie sich das alles nur ein, malte den Teufel an die Wand und war viel zu aufgelöst um einen klaren und logischen Gedanken zu fassen. Natürlich. Es musste einfach so sein, Ilja konnte gar kein Todesser sein, er war viel zu nett, viel zu gut um einer sein zu können. Und er hatte so ehrlich geklungen, als er ihr gestanden hatte, was er für sie empfand. In seinen unergründlichen Augen hatte so ein glückliches Funkeln gelegen, als sie ihn am Vorabend im Krankenflügel besucht und ihm ihre Gefühlswelt offenbart hatte. Dass sie dieselben Gefühle für ihn hegte wie er für sie, von der ersten Sekunde ihres ersten Treffens an. Und er war so zärtlich gewesen. So etwas konnte nicht gespielt sein, nicht einmal von einem Todesser, der es gewohnt war, seine wahren Gefühle vor der Welt zu verbergen. Und bestimmt hatte Ilja auch nichts davon gewusst, dass sein Vater mit Du-weißt-schon-wem gemeinsame Sache machte.
Die Schülerin fuhr sich durch das kurze dunkle Haar, das sich noch immer fürchterlich ungewohnt anfühlte und ein Andenken an das gestaltwandelnde Monster aus dem Irrgarten war und faltete schließlich die Zeitung, die sie in ihren Gedanken versunken immer fester zusammengeknüllt hatte, wieder auseinander, um die Titelseite zu betrachten. Wenn Todesser in das Zaubereiministerium eindrangen, war die Lage ernst. Es konnte bedeuten, dass ihre Eltern und ihr Onkel und so viele andere umsonst gestorben waren und dass ER, dessen Name nicht genannt werden durfte, noch immer irgendwo dort draußen lauerte, doch Claire wagte nicht, ernsthaft daran zu denken.
Sie wandte den Kopf ab und blickte aus dem Fenster hinaus in den dunstigen grauen Nebel des Herbstmorgens um nicht mehr die Zeitung und das Bild Viktor Krums , der ihr scheinbar spöttisch entgegenblinzelte, betrachten zu müssen.
So sehr sie sich auch dagegen wehrte, letzte Zweifel blieben…


____________________
The kingdom FAR FAR AWAY!
That's where we going. FAR! FAR! ...away


Is that alright?
Give my gun away whe it's loaded
Is that alright?
If you don't shoot it how am I supposed to hold it
Is that alright?
Give my gun away when it's loaded
Is that alright?
With you?
No.
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