Cornelia Hathaway
SexDrugs&Rock'n'Roll Mitglied
Beiträge: 17
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Erstellt: 11.01.09, 15:30 Betreff: 10.10.2008 |
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[I]"Mir gefallen Küsse, die mit Gefühlen verbunden sind, so seltsam dir das jetzt wahrscheinlich erscheint."[/I], stellte Logan klar und funkelte Nell zornig an. Einerseits war Nell erleichtert, dass Logan keinen Gefallen an ihrem Kuss gefunden hatte, denn das bedeutete, dass er sich nun keine seltsamen Gedanken bezüglich seiner Gefühle zu ihr – oder, noch schlimmer, ihrer Gründe für den Kuss – machte, doch andererseits ärgerte es sie auch ein bisschen. Sie wusste, dass ihre Küsse durchaus nicht zu verachten waren und sie hatte bereits mehr als nur einen Jungen geküsst. Und Logan war der Erste, dem es nicht gefiel. Nun ja, ihr selbst hatte es ja schließlich ebenfalls nicht gefallen. Und das war auch gut so, doch warum hatte es ihr all die Male zuvor gefallen? Wenn sie recht überlegte, war sie doch noch nie ernsthaft verliebt gewesen. Geschweige denn hatte sie jemals eine richtige Beziehung geführt, dennoch mangelte es ihr nicht an Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Woran also konnte es liegen, dass ihr der Kuss mit Logan keine Freude bereitet hatte? Vermutlich lag es einfach daran, dass sie ihn nicht ausstehen konnte. Das musste es sein. Doch vielleicht war sie einfach viel zu überrascht von ihrer Tat, als dass sie es hatte genießen können? Vielleicht hätte es doch schön sein können, obwohl sie Logan hasste? Nell geriet für einen Augenblick ins Grübeln, doch als sie merkte, dass sie gerade darüber nachdachte, dass Küsse mit einem Spießer wie Logan etwas anderes auslösen könnten als nur Ekel, schob sie diesen völlig absurden Gedanken sofort beiseite und meinte hastig, beinahe etwas zu hastig: „Das tut mir wirklich Leid. Aber falls ich dich beruhigen kann, es wird sicherlich nie wieder vorkommen!“ Nell meinte ihre Worte vollkommen ernst. Sie würde Logan mit Sicherheit nie wieder küssen, das Geschehen vom Vorabend war ein einmaliger Ausrutscher, der sich nicht wiederholen würde, so viel stand – zumindest für Nell – fest. Noch einmal dachte sie an das, was sich in dem engen Versteck hinter dem seltsamen Portrait der alten Männer zugetragen hatte, noch immer hatte die Schülerin keinen Grund gefunden, der sie dazu gebracht hatte, sich Logan zu nähern und ihre Lippen auf die seinen zu drücken. Noch immer war ihr unverständlich, warum sie sich ihm mit einem Mal so nahe gefühlt hatte, doch es war nun einmal passiert und es galt, weitere Kollisionen dieser Art demnächst zu vermeiden. [I]"Nell, ich weiß nicht, ob du mir überhaupt zuhörst. Ich habe diesen Kuss auch nicht als etwas Besonderes empfunden. Ich habe ihn als störend und unpassend empfunden und ich möchte so etwas nicht noch einmal erleben"[/I], sagte Logan nun vehement und überdeutlich, ganz so, als wäre Nell ein kleines Kind, das den Sinn der Worte nicht richtig verstand und dem man jedes einzelne ort eintrichtern musste, damit es hängen bleiben konnte. Ärgerlich stemmte die Gryffindor die Hände in die schmalen Hüften und machte einen Schritt auf Logan zu. „Und ich weiß nicht, ob du mir überhaupt zuhörst! Ich hab dir doch gerade schon gesagt, dass das sicherlich nicht noch mal vorkommen wird. Da kannst du aber Gift drauf nehmen. Ich weiß ja nicht, was du dir so vorstellst, aber ich fand es auch nicht gerade angenehm, einen Langweiler wie dich zu küssen!“, erklärte die Dunkelhaarige mit lauter Stimme und ihr Blick bohrte sich tief in die haselnussbraunen Augen ihres Gegenübers. Sie wusste, wie seltsam ihre Worte klingen mussten, denn schließlich war sie es gewesen, die ihn geküsst hatte und nicht umgekehrt, doch trotzdem hatte sie es nicht gewollt und als äußerst unangenehm empfunden. Es war ein bisschen so gewesen, als hätte sie neben sich gestanden und keinen Einfluss darauf gehabt, was ihr impulsiver Körper anstellte. Sie hatte es nicht gewollt. Es hatte keinen Grund gegeben. Sie konnte Logan nicht ausstehen und würde das auch nie tun, sie waren zu verschieden. „Außerdem, hörst du dich eigentlich reden? Du klingst schon wie mein Va…“ Nell sprach ihren Satz nicht zu Ende und biss sich stattdessen auf die Unterlippe. Beinahe hatte sie sagen wollen [I]Du klingst schon wie mein Vater[/I], denn das sagte man doch, wenn ein Mensch einen anderen bevormundete, oder? Wenn ein anderer Mensch Verbote auferlegte. Das taten Eltern doch normalerweise. Doch Tatsache war, dass Nells Vater ihr niemals Verbote auferlegt hatte oder sie bevormundet hatte. Wenn überhaupt, dann hatte er sie angeschrieen, weil kein Bier mehr da war. Oder weil er Hunger hatte. Doch die meiste Zeit, und das war eine bittere Tatsache, hatte er sie nicht einmal beachtet. Sie war Luft für ihn gewesen und es gab Zeiten, da war sie sich nicht sicher, ob er überhaupt wusste, dass sie existierte. Es war nicht einfach, in einer Familie aufzuwachsen, in der die Mutter niemals Zeit für ihre Kinder hatte, weil sie versuchte, sie die Familie über die Runden zu bringen; in einer Familie, in welcher der Vater sich selbst vergaß, weil er das wenige Geld, das die Mutter im Schweiße ihres Angesichts verdiente, jeden Tag aufs Neue versoff, um seine Sorgen, Ängste und Ärgernisse in hartem Alkohol zu ertränken. In einer Familie, in der man schreien musste, um unter fünf Kindern überhaupt wahrgenommen zu werden. Anfangs hatte das Nell sehr verletzt. Sie hatte versucht, sich die Aufmerksamkeit der anderen zu erkämpfen. Doch mit der Zeit hatte sie verstanden, dass es keinen Sinn hatte, den Vater oder die Mutter stolz machen zu wollen. Es war ohnehin niemand da, der es bemerkt hätte. Irgendwann, wenn einem alles zu viel wird und man es nicht mehr ertragen kann, nicht gehört zu werden, dann beginnt man, sich gegen alles zu stellen. Denn vielleicht wird man nur auf diese Art und Weise wahrgenommen. Nell begann, sich die Haare zu färben. Als ihre Familie erst Wochen später die äußerliche Veränderung des Mädchens wahrnahm, suchte sie sich eine Ersatzfamilie. Menschen die sie verstanden, die sie mochten, die sie als denjenigen akzeptierten, der sie war. Sie begann zu trinken, zu rauchen, zu stehlen. Und sie begann verbal auszuteilen, wo sie nur konnte, um sich egal zu welchem Preis Gehör zu verschaffen. Und jeder sah in ihr heute nur das unfreundliche, ruppige Mädchen mit der scharfen Zunge, das kein Blatt vor den Mund nahm und das immer das tat, wonach ihm der Kopf stand. Niemand wusste, warum sie dieser Mensch geworden war. Doch immerhin wurde sie gesehen. Immerhin war sie überhaupt jemand. „Ach, hör einfach auf, mich bevormunden zu wollen!“, fauchte Nell gereizt und verschränkte die Arme vor dem schmalen Oberkörper. Sie wollte nicht, dass Logan etwas davon bemerkte, dass sie für einen kurzen Augenblick eine Schwäche in ihrer harten Fassade zugelassen hatte, doch vermutlich war Logan ohnehin selbst zu aufgebracht, um etwas davon zu bemerken. Zumindest hoffte Nell dies inständig, denn sie konnte nicht noch gebrauchen, dass derjenige, den sie mehr hasste als viele andere, auch noch eine ihrer Schwächen kannte.
[I]"Du bist diejenige, die denkt, dass sie küssen kann wen sie will und wann sie will. Du bist diejenige, die davon ausgeht, das Maß aller Dinge zu sein. Du bist diejenige, die keinerlei Verständnis hat dafür, dass ich andere Werte habe als du. Du bist diejenige, die keine Rücksicht nimmt auf die Ansichten anderer. Du, Nell. Und weißt du, wer ich bin? Ich bin derjenige, der trotzdem nett zu dir ist. Ich bin derjenige, der dir helfen will, obwohl du keinen Funken Dankbarkeit zeigst. Ich bin derjenige, der das alles über sich ergehen lässt. Nicht, weil ich mich nicht wehren könnte gegen deine dummen Angriffe. Nein, sondern weil es sich einfach nicht gehört. Aber weißt du, da dir ja so egal ist, was sich gehört, ist es mir jetzt auch einfach mal egal. Anders kommt man bei dir ja anscheinend nicht weiter."[/I] Überrascht von Logans plötzlichem Ausbruch machte Nell einen kleinen Schritt rückwärts, doch sie fing sich sogleich wieder. Sie wusste, dass sie sich sehr oft egoistisch und selbstsüchtig verhielt, doch das war nicht ihr Problem. es ging doch nur ums Überleben, oder? was kümmerten sie da die Wünsche oder Gefühle der anderen? Was kümmerten sie die Gefühle derer, die sie nicht einmal mochte oder respektierte? Gar nichts. „Dann hör verdammt noch mal auf, nett zu mir zu sein! ich hab dir schon mal gesagt, dass ich nicht behandelt werden möchte wie ein zerbrechliches Püppchen! Warum also bist du überhaupt noch nett zu mir, wo du doch schon selbst gemerkt hast, dass es dir nicht das Geringste bringt?!“, schrie Nell und hätte am liebsten mit beiden auf Logans breite Brust getrommelt, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, doch sie hielt sich zitternd unter Kontrolle und begnügte sich damit, ihn einfach nur anzuschreien und damit vielleicht sein Trommelfell zu zerstören. „Lass es einfach sein, okay?!“, fügte sie lautstark hinzu. Wenn er nicht immer so nett und höflich wäre, wäre es ihr leichter gefallen, mit ihm umzugehen. Sie hätte ihn besser verstanden und hätte ihn einfach ohne schlechtes Gewissen mit ein paar gemeinen Worten abfertigen können, doch so ertappte sie sich selbst immer wieder bei dem Gedanken, ihm etwas schuldig zu sein für sein zuvorkommendes Verhalten. Und sie hasste es, in jemandes Schuld zu stehen.
Einige Sekunden lang standen sich die beiden ungleichen Schüler einfach nur gegenüber und funkelten sich zornig an und die gegenseitige Abneigung, die zwischen ihnen stand, war beinahe greifbar. Und dann machte Logan plötzlich eine unerwartete Bewegung auf Nell zu. Er riss seine Hände aus den Taschen seiner warmen Umhangs, umfasste Nells markantes Gesicht und riss sie zu sich heran, nur um sich Augenblicke später zu ihr herabzubeugen und ihr einen fordernden Kuss auf die kalten Lippen zu drücken. Nell war gelähmt, sie war viel zu überrascht, um sich in irgendeiner Art und Weise wehren zu können und so ließ sie es einfach geschehen, dass Logan nun den Spieß herumdrehte und das tat, was noch sie am Abend zuvor getan hatte, obwohl sie sich sicher gewesen war, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Einen Moment lang stand Nell einfach nur erstarrt und mit erschrocken aufgerissenen Augen da und ließ den Kuss des hochgewachsenen Jungen über sich ergehen, ehe sie ihre kalten Hände auf seine Brust legte und ohne es wirklich zu wollen seinen Kuss mit der gleichen Mischung aus Zärtlichkeit und Wut erwiderte, die auch er an den Tag legte. Es war ein seltsames Gefühl, Logan zu küssen und diesen Kuss auch erwidert zu sehen, es war beinahe schön, doch Nells Abneigung Logan gegenüber war viel zu groß, als dass sie diesen Kuss als angenehm verbuchen konnte. Oder? In ihrem Bauch breitete sich ein aberwitziges, kribbelndes Gefühl aus und für einen winzigen Augenblick schien es die Gryffindor nicht zu stören, dass es Logan war, den sie da mit einer bizarren Leidenschaft küsste, doch als ihr wieder bewusst wurde, [I]was[/I] sie hier eigentlich taten, unterbrach sie den Kuss abrupt und stieß Logan heftig von sich. Schwer atmend strich sie sich das zerzauste dunkle Haar aus dem Gesicht und starrte ihr Gegenüber entgeistert an, bis sie sich wieder etwas gefangen hatte und sich darüber klar geworden war, was soeben geschehen war. „Was zur Hölle sollte [I]das[/I] denn werden?“, fragte Nell fauchend und schaffte es in ihrer Verwirrung dennoch nicht ganz, Logan mit ihren Blicken zu töten. „Ich dachte, du wolltest nicht, dass so was noch mal passiert?! Bist du denn jetzt total bescheuert?“, schrie sie und hoffte damit, ihr wild schlagendes Herz zu übertönen.
.:|Cornelia 'Nell' Hathaway. Seventeen. 7th class. Gryffindor. [Wannabe]Musician|:. Where did the blue sky go? And why is it raining so? .:|No risk, no fun. Colorful. Don't dare me. Musical. Rebellious|:.
I hate you I hate you I hate you I hate you And still there's something about you Making my heart beat faster [For you?]
Call me. Emmy. Claire. Erin. Lynn. Summer. Leilani. If you want.
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