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Partei wozu?

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Autor Beitrag
soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 19.12.05, 19:20  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
    "bei mir hast du ihn unterstellt..."

    wer von sklavenseelen redet die es zu befreien gilt muß sich nicht um das Echo wundern
Passt schon. Haste aber dennoch unterstellt.

    Zitat: Riker
    "Die Gesellschaft wird sich selbst managen und braucht die erleuteten Größen nicht, die das Managen für die einzelnen Menschen tun"

    fein also es lebe die basisdemokratie also her mit volksentscheiden, aber das willst du ja anscheinend nicht, denn sklavenseelen sind nicht zu volksentscheiden qualifiziert - zumindest ist daß der schluß, den ich von deiner Aussage über sklavenseelen entnehme :D
Eine Gesellschaft aus Sklavenseelen wird keine Basisdemokratie hinbekommen und ein Partei aus Sklavenseelen wird keine Meinungsfreiheit hinbekommen. Denn Diskussion und abweichende Meinung wird als Gefährdung gesehen. Und die Helden der Welt sehen dann ihren Glorienschein zu matt. Daher ist die Gesellschaft, die sich selbst managen, nicht die, die jetzt resigniert darniederlegt. Wir haben letztlich nicht gelernt, unseren Kopf zum Hinterfragen zu gebrauchen gelernt. Ja, die Religionen sind in ihrer Bedeutung geschrumpft. Aber neue Götter kamen und ihnen frönt man, ohne zu begreifen dass es Götter waren. Du redest dauernd von der "Denke" oder der Ideologie Buddismus oder Ideologie und meinst damit, in beiden Fällen hinterfrage man die logischen Grundlagen nicht. Sei es wie es sei, du übersiehst, dass zumindest du deine Grundlagen nicht hinterfragst.

    Zitat: Riker
    "Eine Werteentscheidung ist keine Weltanschauung? "

    es ist eine wertentscheidung im sinne von tauglichkeit
    meine weltanschauung könnte antroposophisch sein oder buddhistisch
    oder anarchistisch - das betrifft
Nun, deine Unterscheidung ist aber jetzt seeehr schwammig. Weil du müsstes nachweisen, dass (für meinen Fall relevant, die anderen Sachen mach dir mit deren Vertretern aus) Anarchismus keine Frage von Tauglichkeit ist. Weiter oben hast du zu meiner "Chaosparteistruktur" gesagt, dass man nicht genau wisse, wohin die Reise geht. Will ich gar nicht widersprechen. Ist aber allemal besser, als genau zu wissen, dass auch ein neuer Versuch einer hierarchischen Gesellschaft in der Herrschaft weniger über die Masse führt. Damit ist in meinen Augen die Ungewissheit tauglicher für die Freiheit, als das, was du unter Demokratie verstehst, von der man sicher sagen kann, da hat die Freiheit kein Asyl.

Also, um diese Unterscheidung von Werteentscheidung und Weltanschauung zu machen, benötigst klare fixe Kriterien der Tauglichkeit und die sind reine Weltanschauung.

    Zitat: Riker
    "Dass einer der reichsten Staaten der Welt dank ihrer Bankgeschäfte mit Mord, Folter und Diktatur sich eine Demokratie mit Volksentscheiden leistet? Ist das auch praktikabel im Tschad, wo der Hungertod den Leuten ins Gesicht geschrieben ist? Und wenn die Schweizer mit ihrer Politik über den Hunger im Tschad entscheiden (Bankgeheimnis und ähnlich harmlose Sachen), ist das dann demokratisch?"

    das ist keine frage der demokratie sondern der Ethik
    was willst du damit nahelegen - die demokratie in der Schweiz abschaffen
    in einer demokratie entscheidet die Mehrheit wie etwas gehandhabt wird.
    es steht dir ja frei gleichgesinnte in der schweiz zu mobilisieren die vielleicht dann per volksentscheid gegen die amoralischen menschenverachtende praxis vorgeht. oder du regst diskussionen in deiner Partei an - das geht wiederum schlecht, weil es ja die Linksparteien es nicht so mit der freien Rede und freien Foren und Versammlungsorten haben.
Ich gebe ja zu, dass ich ab und zu gerne zynisch bin. Aber ehrlich gesagt, gerade wie die Demokratie, die Menschen- und Bürgerrechte begründet werden, so beruht das alles sehr auf ethischen Grundlagen. Insofern ist eine Frage der Demokratie meist auch eine der Ethik.
Aber zwei zusammengehörende Punkte, die ich oben eingebaut habe, hast du in deiner Antwort ausgeklammert. Wir haben globale Zusammenhänge. Die Politik eines Staates greift tief in die Geschehnisse eines anderen Staates ein. Wenn z.B. Frankreich seine Atomkraftwerke im Elsass baut, so könnten zwar mit Volksentscheiden die französischen Anwohner darüber abstimmen, nicht aber die deutschen. Und wenn man an Tschenobyl denkt, 200 km von Minsk ist es passiert und auch Finnland hat darunter schwer gelitten. Wenn die Schweiz, auch mit Zustimmung der Bevölkerung - weil das der Quell ihres Reichtums ist -, geheime Geldlager zuläßt, so ermöglicht sie es Reichen in Deutschland, Steuern zu hinterziehen, womit der Staat Mindereinnashmen hat die sich direkt auf die deutsche Politik auswirken. Von anderem will ich gar nicht reden. Wir haben internationale Vernetzungen. Demokratien beziehen sich auf Staaten und Staaten sind nur begrenzte Räume der internationalen Vernetzung. Wie gesagt, besser Volksentscheide zu haben, als keine. Aber die große Lösung auch für deine Probleme in puncto Meinungsfreiheit ist das nicht.

    Zitat: Riker
    das GG wiederum ist weltanschauungsneutral, ist keine Wahrheitslehre - es ist für das Subjekt da
    und schützt das Individuum vor staatlicher Willkür.

    beispiel: "die würde des menschen ist unantastbar".
Also wenn das nicht Ideologie pur ist, was denn dann? Wer hat denn das GG ausgearbeitet? Wessen Interessen sind da hineingeflossen? Da sassen einige Kluge Männer, die zu ganz überwältigender Mehrheit aus einer Gesellschaftsschicht kamen und machten ein GG, das nicht einmal Verfassung hieß, weil es ja nur provisorisch bis zur Wiedervereinigung bestehen bleiben sollte. Dass wir 15 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch ein GG haben und über den Scholz-Trick warum das so ist, darüber will ich gar nicht reden. Aber zu sagen, unsere sogenannten westlichen Demokratien, mit ihrer festgeschriebenen Marktwirtschaft, mit ihren Ausführungen, wie geregelt wird, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, in dem ein Leben mit ca. 340 Euro (bals weniger) im Monat als ein Leben in Würde betrachtet wird, als Weltanschauungsneutral zu bezeichnen, das ist schon ganz schön starker Tobak, mein Lieber. Wenn du sagen tätest, das ist alles nicht ideal, aber was besseres gibt es nunmal nicht, dann ok, ich teile nicht deine Ansicht, aber das ist Ansichtssache. Aber das von dir da oben ist Dogmatismus im schlechtesten Sinne pur.

    Zitat: Riker
    das hängt von dem Wertekanon und dem Selbstverständnis der Gesellschaft ab. unser wertekanon ist durch das GG definiert und was außerhalb des staates bzw zwischenstaatlich betrifft wurde das völkerrecht entwickelt. das ist das Instrumentarium und Regelwerk mit dem man die Probleme zivilisiert lösen will.

    im allgemeinen setzt man in unserer Gesellschaft darauf, daß diskussionen
    grundlegend für einen demokratischen Prozeß sind. wo diese diskussionen nicht gegeben oder behindert werden kommt der demokratische Prozeß ins stocken. daher bedeutet eben Forum versammlungsort. danach ist eine Partei keine Partei wenn sie keine versammlungsorte bietet, bzw. die versammlungsorte per zensur stört. so ist sogar ein Parteitag ein Forum.
    aber wenn man dann die wichtigkeit des forums nicht sehen will ist jedes weitere wort vergebens....
Bitte, das über das GG und die internationalen Gremien ist nicht dein Ernst. Denn gleich mit dem anschließenden, dass Diskussion grundlegend für den demokratischen Prozess ist, das ist doch BLANKE Ideologie. Nicht dass Diskussionen freiheitliche Prozesse fördern; aber dass unsere Demokratien Teil des demokratischen Prozesses sind. Die UNO mit all ihren Institutionen sind der verlängerte Arme der USA und in weiterer Folge auch der anderen kapitalistischen 1.-Welt-Staaten. Was hat das mit Demokratie zu tun? Und die Staaten? Das ist letztlich alles dasselbe, die Reichen, Schönen und Mächtigen wollen ihren Reichtum, Schönheit und Macht vor den Armen, Häßlichen und Ohnmächtigen abgesichert wissen. Daher gibt es Staaten und zu sonst nicht. Der eine Staat versuchts das mit der Peitsche, der andere mit Zuckerbrot. Und eine Demokratie westlichen Styls ist mit mehr Zuckerbrot. Der Rest dabei ist Ideologie.

    Zitat: Riker
    du schreibst emotional, polemisierst - ist nichts schlechtes - aber etwas sachlichkeit ist vielleicht nützlicher in einer Diskussion.

    ansonsten: muß mir deinen ausführlicheren 'Beitrag erst noch durchlesen
    das hat sich jetzt überschnitten.
Nun ja, es ist vielleicht emotional und polemisierend geschrieben, aber sachlich allemal. Was vom geschriebenen Verfassungschutz des Bürgers vor dem Staat ist eigentlich noch nicht durchlöchert wie ein Sieb, dass, wenn der Staat eben nicht will, nicht einmal das Papier wert ist, auf dem es steht?

    Zitat: Rikerr
    Gut. ein gewisses Maß an Übereinstimmung.
    Oppositionsgruppierungen. ein volksentscheid muß und braucht keine Partei. leider gibt es ihn bei uns nicht auf bundesebene - aber er ist/wäre ein korrektiv bzgl. der Partei(en) die die Regierung stellt.
Rein theoretisch benötigt ein Volksbegehren keine Partei. Aber je höher die politische Ebene, desto mehr Organisation muss hinter einem Begehren stecken. Ja, ich weiß, die Schweiz. Aber die hat nun mal eine andere Tradition und hat eine Gesamtgröße von weniger als Hessen. Aber im Prinzip, wenn in Deutschland hinter einem Begehren nicht finanzkräftige Sponsoren stecken, dann könnte es auch keine Begehren geben.

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Riker
New PostErstellt: 20.12.05, 11:35  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

"Passt schon. Haste aber dennoch unterstellt."

ich hab provoziert

"Eine Gesellschaft aus Sklavenseelen wird keine Basisdemokratie hinbekommen und ein Partei aus Sklavenseelen wird keine Meinungsfreiheit hinbekommen. Denn Diskussion und abweichende Meinung wird als Gefährdung gesehen."

vielleicht solltest du das Metier wechseln. nicht politisch sondern therapeutisch vorgehen.
ja ich weiß - ich hab da so meine erfahrungen bzgl Meinungsfreiheit und Sklavenseelen mit meinem forum gemacht.

ParteiIdeologieSklaven ihrer Ängste und natürlich wissen die Sklavenhalter wie man Ängste schüren kann.Zur Angst vor der Freiheit setzt man am besten die ominösen freien kräfte die es ja von oben zu lenken und regulieren gilt ein. man redet von heuschreckeninvasion usw. usf. oder banaler vom Kampf des Guten gegen das Böse, so wie das Bush tut.

"Ja, die Religionen sind in ihrer Bedeutung geschrumpft. Aber neue Götter kamen und ihnen frönt man, ohne zu begreifen dass es Götter waren. Du redest dauernd von der "Denke" oder der Ideologie Buddismus oder Ideologie und meinst damit, in beiden Fällen hinterfrage man die logischen Grundlagen nicht. Sei es wie es sei, du übersiehst, dass zumindest du deine Grundlagen nicht hinterfragst."

kann mich nicht entsinnen, daß ich bzgl. dieses Thema den buddhismus ins spiel gebracht hätte.
ja ich weiß - daß ist die Modereligion liegt im Trend usw....

welche Grundlagen meinste denn

"Weiter oben hast du zu meiner "Chaosparteistruktur" gesagt, dass man nicht genau wisse, wohin die Reise geht. Will ich gar nicht widersprechen. Ist aber allemal besser, als genau zu wissen, dass auch ein neuer Versuch einer hierarchischen Gesellschaft in der Herrschaft weniger über die Masse führt."

meine rede. eine partei will seinen wie du es nennst Sklavenseelchen verklickern wo es lang geht. ich wiederum sage die gesellschaft ist ein determiniertes Chaossystem - daher sehe ich die demokratei als am besten dafür geeignet mit diesem Chaossystem umgehen zu können - wo die reise hingeht weiß man nicht und mir macht das nichts aus.
du willst eine partei so strukturieren daß keine hierarchie möglich ist.
gäbe es Volksentscheide müßte man nicht zu diesem Klimmzug den du hier skizziert hast nicht greifen. Oppositionsgruppen könnten so nämlich Gesetzesentwürfe entwickeln - aber wir haben dieses Instrumentarium nicht und so muß bjk weiter wache schieben bei der montagsdemo
kreativ ist das nicht und die lösung kann es auch nicht sein.

das kannste viel einfacher haben. der unstrukturierteste Ort ist der versammlungsort. Nur in so einem Schmelztiegel kann es zu Gemeinschaftsprojekten kommen. in den Parteiforen kommte es zu keinen Gemeinschaftsprojekten - das ist auch gar nicht gewollt.

Fazit: so lange ihr keinen bzw. nicht mal einen (virtuellen) Versammlungsort hinbekommt, der euch selbst gehört - bleiben die Sklavenseelen eben Sklavenseelen entweder der einen oder anderen Ideologie.

man kann es auch so sehen. je nachdem wie die Angst sich manifestiert neigt ein sklavenseelchen entweder zu linken oder zu den rechten Parteien.
der eine wähnt sich nur sicher wenn der Polizeistaat stark ist
der andere traut sich vielleicht nur dann auf den Gehsteig, wenn er zumindest ansatzweise davon überzeugt ist, daß gerade keine Heuschreckeninvasionen auf der "Straße" einhergehen...

mich interessieren daher keine Parteien mehr, weil ich weiß wie die funktionieren.
Pareien muß es geben aber ich muß ja nichts mit ihnen am Hut haben.


"Aber ehrlich gesagt, gerade wie die Demokratie, die Menschen- und Bürgerrechte begründet werden, so beruht das alles sehr auf ethischen Grundlagen. Insofern ist eine Frage der Demokratie meist auch eine der Ethik."

die alten Stadtstaaten Griechlands hatten auch mal ihre Demokratie und ihre tatsächlichen Sklaven. eine demokratie kann auch mit einem anderen werteverständnis funktionieren aber im Grunde will und werde ich dir da nicht widersprechen.

"Wir haben globale Zusammenhänge."

ja das ist "nette" an dieser Sache. die rechnung daß einzelne Industriestaaten auf kosten anderer ihre schäfchen ins trockene bringen werden geht auf längere sicht nicht auf - vor allem wenn man die ökologischen Verwerfungen mit ins Auge faßt - Ein Hurrikan oder Trockenperiode macht halt nicht vor einer staatsgrenze halt.

"Daher gibt es Staaten und zu sonst nicht"

staaten gibt es weil der mensch seßhaft geworden ist.

"Das ist letztlich alles dasselbe, die Reichen, Schönen und Mächtigen wollen ihren Reichtum, Schönheit und Macht vor den Armen, Häßlichen und Ohnmächtigen abgesichert wissen. "

meinst du daß das bei den Wohlstandssozialistensklaven anders ist
nein wahrscheinlich meinst du das nicht !?

"das ist alles nicht ideal, aber was besseres gibt es nunmal nicht"

genau daß wollte ich damit sagen. darum schrieb ich ja auch daß das GG der Minimalkonsens ist unter dem man sich vertragen will.
das GG will nicht dafür sorge tragen, daß jeder gleich viel hat und das GG verspricht auch nicht das Paradies auf Erden - Ideologien tun das und wenn's das linke Arbeiterparadies sein soll aber bisher wurde das Paradies immer auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben.

"Jeder soll nach seiner Facon selich werden sagte schon der aale Fritz. Aber eben ich auch nach meiner. Und da sind eine ganze Menge an Sklavenseelen dagegen. Die denken, dass nicht jeder so leben können soll, wie er will, sondern die der Meinung sind, wenn sie selbst ein Sklavendasein führe, sollen es alle anderen auch."

tja - irgendjemand sagte mal: "die Hölle das sind die anderen"
du wirst damit klarkommen müssen

"ich will nämlich glücklich sein und das geht mit diesen Gesellschaftsketten so schwer."

du siehst dich als Opfer deiner Umwelt ?
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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 20.12.05, 12:45  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
    meine rede. eine partei will seinen wie du es nennst Sklavenseelchen verklickern wo es lang geht. ich wiederum sage die gesellschaft ist ein determiniertes Chaossystem - daher sehe ich die demokratei als am besten dafür geeignet mit diesem Chaossystem umgehen zu können - wo die reise hingeht weiß man nicht und mir macht das nichts aus.
    du willst eine partei so strukturieren daß keine hierarchie möglich ist.
    gäbe es Volksentscheide müßte man nicht zu diesem Klimmzug den du hier skizziert hast nicht greifen. Oppositionsgruppen könnten so nämlich Gesetzesentwürfe entwickeln - aber wir haben dieses Instrumentarium nicht und so muß bjk weiter wache schieben bei der montagsdemo
    kreativ ist das nicht und die lösung kann es auch nicht sein.
Aus dem oben gesagten schließe ich, du bist Anarchist, nur weißt du es noch nicht, weil du die ideologischen Grundlagen der Demokratie nicht hinterfragt hast, sonst würdest du wissen, dass Demokratien ein Hokuspokus ist, wie alles andere dieser Welt auch. Was sind nun die Grundlagen von Demokratie? Dieselben wie von jeder anderen Herrschaft auch. Dass man wie eh und je sich auch in Demokratien nie fagen kann, was man eigentlich selber will und zwar ganz unabhängig von künstlichen gesellschaftlichen Zwängen. Kein einziger Mensch ist er selbst, alle haben eine Vielzahl an Masken, die sie je nach Situation einsetzen, je nachdem, welche Rolle sie spielen müssen. Und solange Menschen nicht sie selbst sind, sondern Rollen, die sie zu spielen haben, die ihnen seit den ersten Lebenstagen von Eltern und Gesellschaft (Schule und co.) anerzogen werden, solange ist die ganze Welt ein Spektakel, das eher als eingeübtes reality-Theaterstück durchgehen kann, denn als wirkliches Leben. In diesem Theaterstück kannst du Volksentscheide haben oder nicht, es ist eingeübtes Rollenspiel, es ist Entscheiden nicht nach seinen Interessen sondern Entscheiden nach künstlichen Zwängen, die das Wollen unterdrücken.
Ich kann dir hier nur empfehlen: Guy Debord, Die Gesellschaft des Spektakels. Ist aber vermutlich nicht mehr erhältlich.

Wenn du darauf kontern solltest, dass auch mein Denken auf Dogmen beruht, so muss ich dir antworten, möglicherweise, denn das typische an Dogmen ist ja, dass man sie nicht erkennt, weil man die Glaubensgrundsätze, auf denen sie basieren, nicht hinterfragt, sondern ganz unproblematisch als Wahrheit nimmt. Aber wenn mein Denken auf Dogmen basieren sollte, dann sind es ganz sicher nicht die von dir vermuteten Dogmen. Denn die beziehen sich auf die Differenzen meiner politischen Ziele zur jetzigen Situation. Und die jetzige Situation habe ich gründlich hinterfragt. Denn ich bin gutbürgerlich und verfassungstreu erzogen worden. Ich kenne die idealistischen Weltbilder der Demokratie und habe mich schwer von ihnen getrennt, aber sie sind reine Verblendungstaktik.

Kurz und knapp, hinterfragst du nicht die Grundlagen deines Denkens, basieren sie auf Dogmen. Was ich unter dem Wort Dogma verstehe, weißt du sehr gut; selbstverständlich steht es dir frei, mich wie immer du willst misszuverstehen, machst du ja schon die ganze Zeit. Ist nicht weiter tragisch, nur - und das hast du selbst ja schon mal festgestellt - dreht sich dann alles im Kreise. Es ist zwar eine Diskussion, aber eine die ununterbrochen aus ja-nein-ja-nein besteht, ist nicht sonderlich sinnvoll. Ich weiß ja nicht einmal - und das hast du z.B. nie thematisiert - was du unter dem Wort Demokratie verstehst? Dein Beispiel vom Urknall zu Hitler, dass du in einer späteren Erklärung zu meinem Denken weitergeführt hast, habe ich bis jetzt nicht begriffen. Es ist da alles sehr undurchsichtig verworren, ein Sammelsurium aus irgendwelchen Chaostheorien und Demokratie. Dazu sollte aber ein neues Thema eröffnet werden. Hier - ob es dir passt oder nicht - will ich über Parteistruktur diskutieren und das hat mir unserer Auseinandersetzung nichts zu tun.

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Riker
New PostErstellt: 20.12.05, 16:38  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

"Kein einziger Mensch ist er selbst, alle haben eine Vielzahl an Masken, die sie je nach Situation einsetzen, je nachdem, welche Rolle sie spielen müssen. Und solange Menschen nicht sie selbst sind, sondern Rollen, die sie zu spielen haben, die ihnen seit den ersten Lebenstagen von Eltern und Gesellschaft (Schule und co.) anerzogen werden, solange ist die ganze Welt ein Spektakel, das eher als eingeübtes reality-Theaterstück durchgehen kann, denn als wirkliches Leben. In diesem Theaterstück kannst du Volksentscheide haben oder nicht, es ist eingeübtes Rollenspiel, es ist Entscheiden nicht nach seinen Interessen sondern Entscheiden nach künstlichen Zwängen, die das Wollen unterdrücken."

ich würde jetzt sagen, du bist buddhist nur weißt du das nicht
die welt ist ein spiegel. du willst du selbst sein, bzw. zu dir selbst finden - das kann dir keiner abnehmen.

"Kein einziger Mensch ist er selbst"

na ja vielleicht hast du jetzt ja da aber bjk übersehen

du redest von der Persona. individuation ist keine Massenveranstaltung und läßt sich wohl auch nicht durch eine PARTEI, und sei sie so wie du sie beschrieben hast, realisieren. möglicherweise ist das politische im Menschen auch nur eine projektionsfläche - das neurotische - man ist nicht sich selbst, solange denkmuster und gefühle nicht deckungsgleich sind und dieses Manko versucht man im außen zu kompensieren.

"dass Demokratien ein Hokuspokus ist"

diese demokratien sind schon aus diesem von dir nun zur Sprache gebrachten Punkt sicher ein hokuspokus.

"will ich über Parteistruktur diskutieren und das hat mir unserer Auseinandersetzung nichts zu tun."

die eingangsfrage war partei wozu...und das ist natürlich auch eine gesellschaftliche frage, wirft eine Vielzahl von Aspekten auf...wenn du diese frage nur deswegen gestellt hast um deinen Parteienentwurf präsentieren zu können hättest du dir die frage partei wozu sparen können...

"Dein Beispiel vom Urknall zu Hitler, dass du in einer späteren Erklärung zu meinem Denken weitergeführt hast, habe ich bis jetzt nicht begriffen."

man kann nicht wissen was bei einem unterfangen herauskommt.
nur als gedankenspiel: stell dir vor, dieser Urknall wäre von einer Spezies künstlich erzeugt worden. sie wollten nur mal sehen was dabei rauskommt - bei diesem Theaterstück.
mit diesem Szenario wollte ich nur die frage der selbstbestimmung des Menschen thematisieren

mfg

Riker
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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 20.12.05, 17:10  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
    ich würde jetzt sagen, du bist buddhist nur weißt du das nicht
    die welt ist ein spiegel. du willst du selbst sein, bzw. zu dir selbst finden - das kann dir keiner abnehmen.
Bleibt dir überlassen, über Sachen zu urteilen, die du nicht kennst und daher wohl auch noch nicht verstanden hast.

    Zitat: Riker
    "Kein einziger Mensch ist er selbst"

    na ja vielleicht hast du jetzt ja da aber bjk übersehen :D


Um beurteilen zu können, ob er dann wohl der einzige Mensch ist, der er selbst ist, das kann ich icht beurteilen, ich kenne ihn nicht persönlich. Aber schieb einmal, dass er bisher keinen Herrn über sich hatte. Und da widerspreche ich ihm unbekanntermaßen. Zumindes das Geld ist eines jeden Menschen Herr, ob er es hat oder nicht. Das ist sogar der neue Herr Gott.

    Zitat: Riker
    du redest von der Persona. individuation ist keine Massenveranstaltung und läßt sich wohl auch nicht durch eine PARTEI, und sei sie so wie du sie beschrieben hast, realisieren. möglicherweise ist das politische im Menschen auch nur eine projektionsfläche - das neurotische - man ist nicht sich selbst, solange denkmuster und gefühle nicht deckungsgleich sind und dieses Manko versucht man im außen zu kompensieren.

    "dass Demokratien ein Hokuspokus ist"

    diese demokratien sind schon aus diesem von dir nun zur Sprache gebrachten Punkt sicher ein hokuspokus.
Siehe oben. Und solange du nicht sagst, was deine Vorstellungen von Demokratie oder Tauglichkeit oder sonstwas ist, könnte ich dir nicht einmal Präzise antworten. Denn das von dir bisherige Offenbarte ist mehr als konfus und das nicht wegen der Chaostheorie, sondern weil du nur verworrene Gadeankenbruchstücke genannt hast. Solange ich kein Substrat habe, auf das ich dir antworten kann, werde ich zumindest das Thema ausklammern müssen.

    Zitat: Riker
    "will ich über Parteistruktur diskutieren und das hat mir unserer Auseinandersetzung nichts zu tun."

    die eingangsfrage war partei wozu...und das ist natürlich auch eine gesellschaftliche frage, wirft eine Vielzahl von Aspekten auf...wenn du diese frage nur deswegen gestellt hast um deinen Parteienentwurf präsentieren zu können hättest du dir die frage partei wozu sparen können... ;)
Gut, da gebe ich dir recht, die Frage läßt mehr Diskussionen zu, als nur meinen Parteistrukturentwurf. Aber die Diskussionen, die wir führst, wohl eher nicht. Denn das einzige, das deine Texte von Partei enthalten, ist ihr Forum. Natürlich gibt es gesellschaftliche Fragen, die um das Problem Partei gruppiert sind. Aber all diese führen in irgendeiner Weise wieder zum Problem Partei zurück, in positiver oder negativer Form. Du behandelst das Thema folgendermaßen: Der Elefant! Der Elefant hat einen Rüssel, der aussieht wie ein Wurm. Der Wurm ist ...
Oder anders gesagt, wir können auch über den Wurm diskutieren, nur muss ich dazu konkreter wissen, was du unter den entsprechenden Worten meinst - besonders da du ein Wortdefinitionsfesischist bist. Hälst mir Vorträge, was Dogma heißen kann und die Geschichte dieses Worten, großartig. Aber die noch sehr viel mehrdeutigeren Wörter Demokratie, Gesellschaft, Tauglichkeit definierst du nirgends. Dann spreche ich mit dir über den Wurm.

"Dein Beispiel vom Urknall zu Hitler, dass du in einer späteren Erklärung zu meinem Denken weitergeführt hast, habe ich bis jetzt nicht begriffen."

man kann nicht wissen was bei einem unterfangen herauskommt.
nur als gedankenspiel: stell dir vor, dieser Urknall wäre von einer Spezies künstlich erzeugt worden. sie wollten nur mal sehen was dabei rauskommt - bei diesem Theaterstück.
mit diesem Szenario wollte ich nur die frage der selbstbestimmung des Menschen thematisieren.[/quote]Und dann redest du bei meinen Erklärungen von Buddismus? Haha, eine Superspezies die den Urknall macht und beobachtet! Das hört sich nach em Ergebnis einer durchzechten Nacht an. Da kannte ich mal jemanden, der hat dann Riesenarmeisen gesehen, die ihn fast zertreten hätten.
Und was den Determinismus angeht, den gibt es auch in verschiedenen Varianten, musst du auch erst einmal sagen, wie du den verstehst. Buchempfehlung dazu: Baruch de Spinoza, Ethik. Schwer zu lesen (more geometrico geschrieben) aber unerläßlich.

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Riker
New PostErstellt: 21.12.05, 13:01  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

"Siehe oben. Und solange du nicht sagst, was deine Vorstellungen von Demokratie oder Tauglichkeit oder sonstwas ist, könnte ich dir nicht einmal Präzise antworten. Denn das von dir bisherige Offenbarte ist mehr als konfus und das nicht wegen der Chaostheorie, sondern weil du nur verworrene Gadeankenbruchstücke genannt hast. Solange ich kein Substrat habe, auf das ich dir antworten kann, werde ich zumindest das Thema ausklammern müssen."

es war deine rede in sachen (Massen)Psychologie, daß diese demokratien keine demokratien sind, da jeder nur Masken hat, keiner er selbst ist und Rollen spielt und daher dein Schluß daß diese Demokratien Hokuspokus sind eine Art RealityTheater - und das sind, so habe ich es verstanden, deinem "Dogma" nach die Sklavenseelen, da sie eben nicht sich selbst sind.

der "buddhist" wiederum will der sein der er wirklich ist - oder versucht es zumindest und ich hatte den Eindruck, daß du eben keine Sklavenseele sein willst im übrigen bedanke ich mich natürlich herzlich für die Aufklärung daß ich ein Anarchist sei, der es nur noch nicht wüßte, daß er einer ist.

Du siehst die LINKE dadurch gefährdet, daß die gewöhnliche Partei bisher immer in die Unfreiheit führt - den Sozialismus nicht verwirklichen kann. Nun willst du eine Partei entwickeln, bei der das nicht passiert und hoffst vermutlich darauf, daß durch diese ParteiStrukturLogarythmus die Sklavenseelen frei würden oder wären, zumindest hab ich den Eindruck daß das von dir irgendwie intendiert ist, denn irgendwie scheinst du eine freie Gesellschaft zu wollen, wo keiner unterdrückt wird insbesondere auch Du nicht in den Ketten der Gesellschaft gefangen bist.

jetzt haben wir auf der einen Seite die Sklavenseelen die sich in der normalen Partei wohl fühlen - die fühlen sich auch in normalen zensurfreudigen parteiforen wohl - nur die Querdenken haben da so ihre probleme.

auf der anderen Seite steht dein ParteiStrukturLogarythmus.
jetzt bräuchtest du Leute die solch eine Partei unterstützen und das dürfte das größte Problem sein, denn die Sklavenseelen fühlen sich in den althergebrachten Parteien aufgehoben und was noch schlimmer ist, du bräuchtest diesen "Herrgott" Geld und damit verliert das ganze und auch du seine Unschuld und dann gibt es ja noch die, welche die herren der Sklavenseelen sein wollen, die parteibonzen. die parteibonzen dürften dann auch genau die sein, welche über dein Konzept nicht sonderlich erfreut sind.

"Zumindes das Geld ist eines jeden Menschen Herr, ob er es hat oder nicht. Das ist sogar der neue Herr Gott."

nun so ähnlich hat es angeblich auch mal ein Zimmermann aus Israel vor ein paar 1000 Jahren gesagt. der meinte man könne nicht dem Mammon dienen und gleichzeitig auch Gott treu sein. er kritisierte damit im grunde auch, daß für damalige jüdische Gesellschaft das Geld der Herr Gott ist. also so neu ist das gar nicht. dieser Zimmermann sagte dann, daß er er selbst ist - daraufhin wurde er liquidiert.

"Und solange du nicht sagst, was deine Vorstellungen von Demokratie oder Tauglichkeit oder sonstwas ist..."

Im Grunde ist es mir egal ob die ihr RealityRollenspielUndMaskenTheater durchziehen.

"über Sachen zu urteilen, die du nicht kennst und daher wohl auch noch nicht verstanden hast."

schon klar - du bist der unverstandene - darf es noch ein bißchen mehr Selbstmitleid sein

"Aber die noch sehr viel mehrdeutigeren Wörter Demokratie, Gesellschaft, Tauglichkeit definierst du nirgends. Dann spreche ich mit dir über den Wurm."

ich verstehe du willst wissen welche Ideologie als Konzept Demokratie meine Vorstellungswelt ist.

der unterschied dürfte der sein. mich interessiert die Ideologie nicht.
der Kapitalismus ist eine Sackgasse der Sozialismus war schon vorher eine.
jetzt würdest du sagen, das war nicht sozialismus - der wahre sozialismus ist anders. ich würde darauf sagen wir sind mit dieser Realität konfrontiert was helfen da Utopien.

ich sehe z.B. die Partei und die Schwäche der Oppositionsseite auch im Sinne der Basis.
nun folgt darauf der Schluß Volksentscheide sind ein passables Korrektiv
stärkt die "Basisdemokratie". Du wiederum siehst es so, daß dadurch keine Basisdemokratie möglich ist, weil es sich bei denen die dann den Volksentscheid ausüben, um Sklavenseelen handelt. ich für meinen teil sehe es so, daß die da unten nicht mehr gar so von denen da oben nach belieben manipuliert werden können, so die da unten durch Volksentscheide selbstbestimmter sein können.

Fazit:
zur Frage Partei wozu ?
Antwort:
Ich brauche keine Partei damit ich ich selbst sein kann.
Ich brauche auch keine Utopie damit ich ich selbst sein kann.

mfg

Riker
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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 22.12.05, 01:17  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

Dir steht es unbenommen frei, meine Aussagen auf eine Psychoschiene zu zerren. Erleichtert dir das Leben ungemein. Dass du so an mir vorbeiargumentierst, bleibt dir daher überlassen.

    Zitat: Riker
    der "buddhist" wiederum will der sein der er wirklich ist - oder versucht es zumindest und ich hatte den Eindruck, daß du eben keine Sklavenseele sein willst im übrigen bedanke ich mich natürlich herzlich für die Aufklärung daß ich ein Anarchist sei, der es nur noch nicht wüßte, daß er einer ist.
Nur dass der Buddist sein selbst nicht bei sich sondern in der Kompletten Negation seiner selbst findet, in der Negation des weltlichen, in rein geistigen Sphären. Dieser Unterschied ist dir nicht zufällig aufgefallen, nein? Hauptsache nicht auf andere Argumente eingehen zu müssen.

    Zitat: Riker
    Du siehst die LINKE dadurch gefährdet, daß die gewöhnliche Partei bisher immer in die Unfreiheit führt - den Sozialismus nicht verwirklichen kann. Nun willst du eine Partei entwickeln, bei der das nicht passiert und hoffst vermutlich darauf, daß durch diese ParteiStrukturLogarythmus die Sklavenseelen frei würden oder wären, zumindest hab ich den Eindruck daß das von dir irgendwie intendiert ist, denn irgendwie scheinst du eine freie Gesellschaft zu wollen, wo keiner unterdrückt wird insbesondere auch Du nicht in den Ketten der Gesellschaft gefangen bist.
Siehst du, jetzt verwischt du zwei Ebenen, weil zwei unabhängige Diskussionen zusammengeführt werden. Du verwischt die theoretische mit der praktischen Ebene. Über theoretische Grundlagen haben wir geredet. Über die praktischen habe ich in bezug auf die Parteistruktur nachgedacht.
Was ist der Unterschied zwischen Theorie und Paraxis? In der Theorie wird klar anaysiert, was das gesellschaftliche Ziel und was der ideale Weg dorthin ist. In der Praxis wird darüber nachgedacht, wie man den Weg entsprechend der politischen Gegebenheiten konkret gestalten kann. Die Praxis ist sozusagen der Kompromiss zwischen Theorie und Realität. Beides hat seinen berechtigten Stellenwert in einer politischen Auseinandersetzung: die Theorie beschreibt ein ideales Ziel, das man auf einem idealen Weg zu erreichen sucht. Die Praxis zeigt mir, wie ich den theoretischen Weg konkret umsetzen muss, um weiterzukommen. Dabei ist die Theorie fix, die Praxis variabel. Somit kann ich anhand der Theorie ständig prüfen, ob mein praktischer Weg zielführend ist und abhand der Praxis, ob meine Theorie realisierbar.
Unter Ziel stellst du dir nun eine klare Gesellschaftsstruktur mit einem bestimmten Platz für die Partei vor und über allem thront der große Anarch, der schaut, wo sich noch die ein oder andere Sklavenseele versteckt hält, um sie mit der Peitsche in die Freiheit zu treiben. Tja, denke was du willst, da bist du komplett auf dem Holzweg. Dass du diesen Holzweg nicht verlassen willst, ist deine Sache.
Meine politischen Ziele sind sehr bescheiden. Ich will weder einen Herren über mir, noch Sklaven unter mir. Das ist schon alles.
Doch da gibt es eine ganze Menschheit, die mir dies Recht verwehren will. Gehe ich in ein Gbäude oder sonstwohin, wo das von mir Benötigte zu haben ist, und ich nehme mir das, so darf ich nicht einfach damit weggehen. Die wollen von mir völlig sinnlose Metallstückchen und Papierfetzen. Und zwar nicht irgendwelche, ganz konkret festgeschriebene. Und also muss ich viel tun, um an dies sinnlose Zeug zu kommen. Es ist ja nicht wahr, das ich Lust hätte, die ganze Zeit nichts zu tun. Tun täte ich schon was wollen, wenn ich leben dürfte, wie ich wollte. Aber wann und was, das wird mir dadurch gesagt, dass es diesen Metall- und Papierschund nur für bestimmt festgeschriebenes gibt.
Das politische Programm ist also ganz einfach: lasst mir meine Art, so zu leben wie ich will. Doch da die derzeitige Gesellschaft mir, wie jedem anderen, dieses Recht verwehrt, muss - aus meiner Sicht - die Gesellschaft so verändert werden, dass diese Spielräume für mich und da ich nicht in einem goldenen Käfig leben will, auch alle anderen gegeben sind. Der Weg dorthin ist, den dogmatischen Säulen, die die Gesellschaft halten, ihre feste Glaubensgrundlage zu entziehen. Das ist die Theorie.
Die Praxis ist die Frage, wie komme ich in eine hierarchie- und d.i. herrschaftslose Gesellschaft aus einer Weltgesellschaft, die mit ihrer Herrschaft und Hierarchie wahrhaft ausgetüftelte Meisterwerke der Effizenz und der Macht darstellen. Kurz, wie kann der Weg zur herrschaftsfreien Gsellschaft effizenter als die real existierenden Herrschaften gestaltet werden, ohne dabei sein Ziel, die Herrschaftslosigkeit, aus den Augen zu verlieren. Dies sind Fragen von Strukturen.
Theorie gibt die Antwort auf die Frage wozu, Praxis die auf die Frage wie. Was du oben mit meinen politischen Ideen versucht hast nachzuvollziehen, mit der Frage nach dem wie, das wozu zu beantworten. Das geht nicht.
Insofern führt dein gesamter Versuch in Folge ins Leere, nachzuweisen, dass in einer Gesellschaft der "Sklavenseelen" der von dir sogenannten ParteiStrukturLogarithmus nicht funktioniert. Dieser dein Versuch klappt nicht, 1. weil du von der völlig abstrusen Idee besessen bist, da wären irgendwelche brutalen Gehirnwäschen vorgesehen, 2. weil die Idee genau dafür konzipiert sein muss, in den gegeben gesellschaftlichen Umständen zu funktionieren und 3. Kategorien wie "Unschuld" etc. in den religösen Bereich gehören. Ich kann sehr wohl heute Geld verwenden, nutzen, um meinem Ziel, einem Leben ohne Geld, näherzukommen.

    Zitat: Riker
    jetzt haben wir auf der einen Seite die Sklavenseelen die sich in der normalen Partei wohl fühlen - die fühlen sich auch in normalen zensurfreudigen parteiforen wohl - nur die Querdenken haben da so ihre probleme.

    auf der anderen Seite steht dein ParteiStrukturLogarythmus.
    jetzt bräuchtest du Leute die solch eine Partei unterstützen und das dürfte das größte Problem sein, denn die Sklavenseelen fühlen sich in den althergebrachten Parteien aufgehoben und was noch schlimmer ist, du bräuchtest diesen "Herrgott" Geld und damit verliert das ganze und auch du seine Unschuld und dann gibt es ja noch die, welche die herren der Sklavenseelen sein wollen, die parteibonzen. die parteibonzen dürften dann auch genau die sein, welche über dein Konzept nicht sonderlich erfreut sind.
Deine Analogie unten würde nur dann zutreffen, wenn nicht ich das politisch, der Zimmermann aber religiös versehen würde.

    Zitat: Riker
    "Zumindes das Geld ist eines jeden Menschen Herr, ob er es hat oder nicht. Das ist sogar der neue Herr Gott."

    nun so ähnlich hat es angeblich auch mal ein Zimmermann aus Israel vor ein paar 1000 Jahren gesagt. der meinte man könne nicht dem Mammon dienen und gleichzeitig auch Gott treu sein. er kritisierte damit im grunde auch, daß für damalige jüdische Gesellschaft das Geld der Herr Gott ist. also so neu ist das gar nicht. dieser Zimmermann sagte dann, daß er er selbst ist - daraufhin wurde er liquidiert.
Wenn du alleine meine von dir zitierten Zeilen nochmals lesen würdest, würde dir eine große Diskrepanz zwischen beidem aufgefallen sein. Jesus plädierte dafür, den Gott Geld durch den jüdischen Gott zu ersetzen. Davon kannst du bei mir nichts finden. Vielmehr steht bei mir inhaltlich, der neue Gott Geld ist auch nicht besser als die Götter davor. Und sollte sowas Jesus Position gewesen sein, dann bin ich ganz bei ihm.

    Zitat: Riker
    "über Sachen zu urteilen, die du nicht kennst und daher wohl auch noch nicht verstanden hast."

    schon klar - du bist der unverstandene - darf es noch ein bißchen mehr Selbstmitleid sein.
Da muss ich antworten: schon klar, du schiebst es auf eine psycholigisierende Seite, um dich mit dem Inhalt nicht auseinanderzusetzen. Wenn du die situationistische Internationale mit Buddisten verwechselst, bitte, dann beweist du nur, dass du überhaupt keine entfernte Ahnung hast, worum es geht. Tschuldigung, es ist leider so. Ich bin wie Debord kein Freund des Expertentums. Aber in Zeiten des Spektakels hinterfragen nicht sehr viele das Spektakel.

    Zitat: Riker
    "Aber die noch sehr viel mehrdeutigeren Wörter Demokratie, Gesellschaft, Tauglichkeit definierst du nirgends. Dann spreche ich mit dir über den Wurm."

    ich verstehe du willst wissen welche Ideologie als Konzept Demokratie meine Vorstellungswelt ist.


Das ist deine Auslegung. Meine Frage ist, welchen Inhalt haben für dich die Worte Demokratie, Gesellschaft oder Tauglichkeit. Und wenn du darunter etwas verstehst, was keine Ideologie benötigt - zugegebenermaßen, halte ich für unmöglich, aber weiß es ja derzeit nicht -, dann teile mir halt diesen ideologiefreien Inhalt mit. Sonst sind das Wörter, die wegen der Vielfalt ihrer Bedeutungen völlig inhaltsleer sind. Das ist wie bei Hegel, das absolute Sein und das absolute Nichts ist nicht zu unterscheiden. Daher lasse die Begriffe etwas werden, damit ich sie verstehen kann.

    Zitat: Riker
    der unterschied dürfte der sein. mich interessiert die Ideologie nicht.
    der Kapitalismus ist eine Sackgasse der Sozialismus war schon vorher eine.
    jetzt würdest du sagen, das war nicht sozialismus - der wahre sozialismus ist anders. ich würde darauf sagen wir sind mit dieser Realität konfrontiert was helfen da Utopien.
Demokratie ist eine Staatsform, Kapitalismus eine Wirtschaftsform und Kommunismus/Sozialismus eine Gesellschaftsform, sprich beides, politische und wirtschaftliche Struktur. Sowohl die meisten westlich-kapitalistischen als auch alle(?) real-existierenden sozialistischen Staaten nannten sich Demokratie. Insofern kannst du (ohne eigene Definition) Demokratie ihnen nicht einfach entgegenstellen.
Zum Scheitern des Sozialismus: alles hat Ursachen, auch das Scheitern. Und anarchistische Zeitgenossen von Marx haben schon damals auf die Gefahr einer Machtkonzentration in der Partei hingewiesen, die das gesamte Projekt scheitern lassen könnten. Es gilt also nicht nur festzuhalten, dass etwas gescheitert ist, es gilt zu untersuchen, warum es gescheitert ist und dazuzulernen. Das versuche ich mit meinem "ParteistrukturLogarithmus". Denn die Ursache des Scheiterns linker Ideen liegt in der Regel in der Macht, die sich an einer Stelle ballt und so eine Hierarchie entstehen läßt, die schnell ihre ganz eigenen Ziele verfolgt. So ist der Versuch der Kommunismusrealisierung an der Partei gescheitert. Daher ist eine Analyse der Partei, ihrer Gesetzmäßigkeiten und inneren (Macht-)Logik, sowie die Überwindung dieser Logik extrem wichtig. Und um in dieser Frage weiterzukommen, habe ich das Thema eröffnet. Denn, wie ich schon sagte, die Diskussion steht leider noch ganz am Anfang. Ein Vorwärtskommen wäre aber extrem wichtig (auch wenn man Jahrhunderte Zeit hat).

    Zitat: Riker
    ich sehe z.B. die Partei und die Schwäche der Oppositionsseite auch im Sinne der Basis.
    nun folgt darauf der Schluß Volksentscheide sind ein passables Korrektiv
    stärkt die "Basisdemokratie". Du wiederum siehst es so, daß dadurch keine Basisdemokratie möglich ist, weil es sich bei denen die dann den Volksentscheid ausüben, um Sklavenseelen handelt. ich für meinen teil sehe es so, daß die da unten nicht mehr gar so von denen da oben nach belieben manipuliert werden können, so die da unten durch Volksentscheide selbstbestimmter sein können.

    Fazit:
    zur Frage Partei wozu ?
    Antwort:
    Ich brauche keine Partei damit ich ich selbst sein kann.
    Ich brauche auch keine Utopie damit ich ich selbst sein kann.
Tja, mit den Volksentscheiden hättest du recht, wenn nicht alles Spektakel, Masken und Ware wäre (denn dies gehört nun wieder in den theoretischen Teil). Und da auch dein Fazit somit im theoretischen Teil liegt: da gebe ich dir in beiden Fragen auch vollkommen recht.
Ich brauche keine Partei damit ich ich selbst sein kann. Aber möglicherweise ist die Partei ein sinnvolles Werkzeug in eine Gesellschaft zu kommen, in der ich ich selbst sein kann.
Ich brauche keine Utopie damit ich ich selbst sein kann. Aber ich brauche eine Erklärung, warum ich es gegenwärtig nicht sein kann. Und diese Erklärung schließ ein, eine Kritik am bestehenden, eine Formulierung dessen, was ich will und den Weg dorthin. Mit der Formulierung des gewollten ist die Utopie Teil der Erklärung.

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Riker
New PostErstellt: 22.12.05, 11:34  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

"Tja, mit den Volksentscheiden hättest du recht, wenn nicht alles Spektakel, Masken und Ware wäre (denn dies gehört nun wieder in den theoretischen Teil). Und da auch dein Fazit somit im theoretischen Teil liegt: da gebe ich dir in beiden Fragen auch vollkommen recht.
Ich brauche keine Partei damit ich ich selbst sein kann. Aber möglicherweise ist die Partei ein sinnvolles Werkzeug in eine Gesellschaft zu kommen, in der ich ich selbst sein kann.
"

"Ich brauche keine Partei damit ich ich selbst sein kann. Aber möglicherweise ist die Partei ein sinnvolles Werkzeug in eine Gesellschaft zu kommen, in der ich ich selbst sein kann."

im Grunde eine Frage der Plausibilität. dabei ist der naheliegenste Schluß der Richtige wenn es im eigentlichen Sinne keine Erklärung gibt und für das Rätsel Mensch haben wir bisher keine Erklärung.

Deine Grundannahme ist die „Der Mensch kann nicht das Problem sein“
Deine Folgerung: das Problem liegt in dem begründet was der Mensch nicht ist.
Da möchte ich nicht einmal widersprechen.

Du suchst nun nach der Antwort: warum ist der Sozialismus gescheitert
Im gewissen Sinne siehst Du die Ursache in dem Konzept Partei und Struktur

Ich sehe es so: eine Partei eignet sich nicht dazu, das wurde dadurch bewiesen wie es abgelaufen ist. Die Anarchisten welche Marx warnten bekamen recht. Du wiederum sezierst nun eine Leiche und glaubst dass der Tod durch die Hierarchie eingetreten ist. Ich sehe es so, der Tod trat durch die Partei ein. der Versuch den Menschen für die Partei berechnbar zu machen scheiterte.

Nun willst du ein statisches Element kreieren, deinen ParteiStrukturAlgorythmus, um auf die Dynamik einer Gesellschaft reagieren zu können. Wie aber willst Du vermeiden, dass die Parteimitglieder die Parteistruktur wieder umschreiben – man könnte nämlich trotzdem annehmen, dass sich innerhalb dieser Struktur inoffiziel Hierarchiestrukturen bilden die Partei unterwandern.

Daher die Frage ist der Mensch berechenbar oder ist er unberechenbar.
Die Frage lautet dann: kann ein statischer Parteistrukturalgorythmus mit einem unberechenbaren Element, dem Menschen klar kommen. Will die Partei den unberechenbaren Aspekt berechenbar machen. Kann es Ziel einer freien gesellschaft sein, dass der Mensch berechenbar ist.

das ganze ist dann eine Frage Dynamik oder der Statik.


ich dagegen setze auf das Prinzip Dynamik.

nach dem Motto: der Volksentscheid ist im Grunde auch eine Art Partei
nur existiert diese Partei nur solange bis der Volksentscheid durchlaufen ist. das hat den Vorteil, daß langlebige Macht und Hierarchiestrukturen wie wir es bei Parteien sehen gar nicht erst entstehen können.

"Ich brauche keine Utopie damit ich ich selbst sein kann. Aber ich brauche eine Erklärung, warum ich es gegenwärtig nicht sein kann. Und diese Erklärung schließ ein, eine Kritik am bestehenden, eine Formulierung dessen, was ich will und den Weg dorthin. Mit der Formulierung des gewollten ist die Utopie Teil der Erklärung"

ist plausibel.
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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 22.12.05, 14:35  Betreff: Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
    Deine Grundannahme ist die „Der Mensch kann nicht das Problem sein“
    Deine Folgerung: das Problem liegt in dem begründet was der Mensch nicht ist.
    Da möchte ich nicht einmal widersprechen.
Das trifft den Punkt nicht ganz. Der Mensch als Wesen kann kein anderer, kein "neuer" Mensch werden (und ist wahrscheinlich auch sehr gut so). Hier liegt auch ein großer Irrtum der sozialistisch-kommunistischen Denkrichtungen vor. Es ist keine Erziehungsfrage und der Sozialismus kann nicht die Erziehungsschule im Übergang von der klassen- zur klassenlosen Gesellschaft sein. Das musste scheitern.
Vielmehr ist der Mensch ein Wesen, das unverändert ein und dasselbe Wesen ist. Es reagiert nur auf unterschiedliche Ledensbedingungen anders. Haben wir Gesellschaftssysteme, in denen das Bespitzeln des Nachbarn ungemein belohnt wird, wir er bespitzeln. Wenn man für Stiefellecken und Devotheit belohnt wird, für Selbstbewußtsein nicht, wird man eine devote Gesellschaft haben. So kann sich ein Mensch ändern, ohne sein Wesen zu ändern.
Also ist meine Folgerung: das Problem liegt in den gesellschaftlichen Zwängen begründet, die den Menschen zu dem machen, was er ist. Und dazu gehört zuallererst, dass der Mensch nicht er selbst sein darf, dass er ein fremdbestimmtes Wesen, der die Fremdbestimmung so sehr verinnerlicht hat, dass er das nicht einmal merkt.

    Zitat: Riker
    Du suchst nun nach der Antwort: warum ist der Sozialismus gescheitert
    Im gewissen Sinne siehst Du die Ursache in dem Konzept Partei und Struktur

    Ich sehe es so: eine Partei eignet sich nicht dazu, das wurde dadurch bewiesen wie es abgelaufen ist. Die Anarchisten welche Marx warnten bekamen recht. Du wiederum sezierst nun eine Leiche und glaubst dass der Tod durch die Hierarchie eingetreten ist. Ich sehe es so, der Tod trat durch die Partei ein. der Versuch den Menschen für die Partei berechnbar zu machen scheiterte.
Das Problem Partei ist in seiner ganzen Konsequenz noch nicht betrachtet worden. Daher ist die Frage warum durchaus berechtigt. Die Tatsache hilft da auch nicht weiter. So sind, da du und schon vorher ich das Wort sezieren verwendeten, viele Krankheiten und in Folge dessen Medizinen dagegen durch die Betrachtung der daran Gestorbenen erkannt worden. Und die Philosophie und Geschichtswissenschaft bedient sich dessen auch. In der Frage nach dem Eintreten des Todes, da widersprechen sich die beiden Antworten nicht. Es ist die Hierarchie und es ist die Partei. Die Partei erstarrte nämlich an der Hierarchie spätestens mit Kronstadt. Den Staat als Anhängsel der Partei nahm sie mit sich.

    Zitat: Riker
    Nun willst du ein statisches Element kreieren, deinen ParteiStrukturAlgorythmus, um auf die Dynamik einer Gesellschaft reagieren zu können. Wie aber willst Du vermeiden, dass die Parteimitglieder die Parteistruktur wieder umschreiben – man könnte nämlich trotzdem annehmen, dass sich innerhalb dieser Struktur inoffiziel Hierarchiestrukturen bilden die Partei unterwandern.

    Daher die Frage ist der Mensch berechenbar oder ist er unberechenbar.
    Die Frage lautet dann: kann ein statischer Parteistrukturalgorythmus mit einem unberechenbaren Element, dem Menschen klar kommen. Will die Partei den unberechenbaren Aspekt berechenbar machen. Kann es Ziel einer freien gesellschaft sein, dass der Mensch berechenbar ist.

    das ganze ist dann eine Frage Dynamik oder der Statik.


    ich dagegen setze auf das Prinzip Dynamik.
Eine zentralistische Neukreierung der Partei kann nur dadurch unmöglich gemacht, zumindest aber bestmöglich erschwert werden, wenn man an den entscheidenden Stellen Institutionen hat, die ein allergrößtes Interesse daran haben, dass die Partei dezentral bleibt. Die Vielheit der Gruppen paralysiert den Wunsch der ein oder anderen Gruppe, in der Partei die Dominanz zu erlangen. Und die Möglichkeit, unterschiedliche Wege innerhalb der Partei zu gehen bewirkt, dass ein Herausdrängen einzelner Gruppen nicht funktioniert und kein Interesse vorhanen ist, die freiwillig zu tun.

Jede Dynamik hat ihren ruhenden, d.i. statischen Pol. Auch die deine. Bei mir ist es möglicherweise die Parteistruktur. Aber diese Statik behindert die Dynamik zugegebenermassen nur dann nicht, wenn das Interesse der Gruppen autonom zu bleiben, die Hierarchiebildung der Partei verunmöglicht. Irre ich hier, irrt das ganze System. Ich sehe aber bisher nicht, wieso dies auf einem Irrtum basieren sollte.

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 22.12.05, 14:55  Betreff:  Re: Partei wozu?  drucken  weiterempfehlen



Liebe Freunde,

bin zur Zeit voll im Streß - positivem, versteht sich! Deshalb hab ich auch heute noch leider keine Zeit und keinen Nerv, hier in die hochinteressante Diskussion einzusteigen. Muß auch gleich wieder wech - aber ich bring mich hier schon bald wieder voll ein!

Gruß
bjk
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