Schließt man sich der Meinung der überwiegenden Anzahl der Wissenschaftler (Klimaforscher) an, dass der vom Menschen zu verantwortende CO2-Anstieg zu einem radikalen Klimawandel führt, so stellt sich doch die Frage, was ein Verzicht auf (Urlaubs-)Flüge eigentlich bringen soll - außer, dass endlich irgendwo ein Anfang gemacht würde.
Der weltweite Luftverkehr trägt 1 % zur CO2-Emission bei, Europas Anteil beträgt dabei die Hälfte. In Deutschland beträgt der Anteil der Luftfahrt 4 %. Ob CO2-Emissionen in 10 000 m Höhe klimaschädlicher sind als am Boden, ist wissenschaftlich noch umstritten.
Ein Flug ida y vuelta auf die Balearen erzeugt pro Person 700 kg CO2, d. h. ca. 380 Kubikmeter(CO2 ist schwerer als Luft). Auf Menorca z.B. gibt es 30 000 Rinder, die pro Tier ca. 200 l Methan erzeugen, insgesamt 10 000 Kubikmeter (Methan in leichter als Luft). Und zwar pro Tag. Methan ist aber 23mal klimaschädlicher als CO2. Ich hab keine Ahnung, wieviele Rindviecher es auf der Welt gibt, aber dass 18 % der klimaschädlichen Emissionen durch Viehzucht verursacht werden, ist wohl Stand der Wissenschaft. Multipliziert man diese Zahl mit 23, wird einem ganz anders. Auch beim Reisanbau wird jede Menge Methan freigesetzt.
Ob man angesichts dieser Zahlen das ganze Problem durch Verzicht oder Verringerung von Flügen in den Griff bekommen kann, ist doch sehr fraglich. Da muss man in ganz anderen Kategorien denken. Diese ganze Diskussion um die (Urlaubs-)Flüge halte ich für einen populistischen Versuch von Politikern, die von der Komplexität der Materie ablenken wollen, oder die ganze Sache selbst nicht begreifen (wollen).
Damit das jetzt nicht falsch rüber kommt: Klimaschutz ist die wichtigste Aufgabe in den nächsten Jahren und Jahrzehnten!
Übrigens ist CO2 an sich mitnichten "Dreck". Ohne CO2 gäb's keine Pflanzen. Methan könnte ein wichtiger Energielieferant in der Zukunft werden, wenn verhindert werden kann, dass das Zeug einfach in der Atmossphäre "verschwindet". Genug davon lagert auf dem Meeresgrund.
Kleiner "Gag" am Rande: Al Gore, diese neue Ikone des Klimaschutzes (Vizepräsident unter Clinton), bewohnt ein Haus, das durch seine Vollklimatisation 20mal mehr Energie verbraucht als das eines Durchschnittsamerikaners.
Lothar