Donnerstag,
01.12.2011
„Gernot? Kommst du? Wir müssen los!“
„Ja! Ich bin gleich da.“
Ingrid merkte, dass ihr, mal wieder,
schwindelig wurde und stützte sich am Tisch ab. Das war nicht das erste Mal,
schon seit ein paar Tagen hatte sie immer mal wieder Schwindelgefühle und
fühlte sich ab und an unwohl. Sie wusste genau, dass sie sich untersuchen
lassen sollte, aber gerade jetzt, wo es das erste Mal geschneit hatte, war
unglaublich viel los im Krankenhaus. Sie hatte es ja auch schon selbst gemerkt,
als sie am Wochenende beim Gassi gehen mit Hugo auf dem glatten Weg
ausgerutscht war. Und wenn es das war, was sie vermutete, konnte sie das jetzt
unmöglich feststellen lassen. Denn wenn es so war, dann würde Gernot sie nicht
weiter arbeiten lassen, das war ihr klar. Das würde kein Arzt der Welt sie
machen lassen.
Gernot versteckte etwas in seiner
Nachttischschublade und fragte sich mal wieder, wann der richtige Moment sein
würde. So lange wartete er schon und dann fiel es ihm wie Schuppen von den
Augen. Dass er da nicht schon vorher drauf gekommen war… Er ging nach unten und
sah Ingrid, die sich noch immer am Küchentisch abstützte. Sofort stieg der Arzt
in ihm durch.
„Ingrid. Ist alles in Ordnung?“
„Ja, es geht schon wieder. Mir war nur
eben ein bisschen komisch.“
„Möchtest du lieber zu Hause bleiben?
Dann sag ich in der Klinik Bescheid.“
„Ach was. Zum einen haben wir da genug
zu tun und so schlimm war es nicht. Und jetzt lass uns fahren. Hugo ist schon
bei Herrn Fischer.“
Zweifelnd musterte Gernot seine
Lebensgefährtin. Er merkte schon die ganzen letzten Tage, dass es ihr ab und an
nicht gut ging, sie aber nicht mit ihm darüber sprach. Dann ging er auf sie zu
und legte seine Hände auf ihre Oberarme und schaute ihr tief in die Augen.
„Ingrid, ich merke doch schon länger,
dass irgendwas nicht mit dir stimmt. Was ist los?“
„Es ist nichts Gernot.“ Mit
geschlossenen Augen schüttelte Ingrid den Kopf, denn sie konnte ihm beim Lügen
nicht in die Augen dabei sehen. „Und jetzt lass uns fahren, sonst kommen wir zu
spät.“
Gernot wusste genau, dass Ingrid nicht
die Wahrheit gesagt hatte. Warum sonst hatte sie ihren Blick abgewandt? Nur
wenn sie nicht die Wahrheit sagte, konnte sie ihm dabei nicht in die Augen
schauen. So war es schon immer gewesen und Gernot hasste diese Momente, wenn
Ingrid ihn anlog. Dass auch Ingrid sich bei ihrer Lüge nicht wohl fühlte,
hoffte er und auch, dass sie, selbst wenn sie noch sagte, es sei alles in
Ordnung, sich ihm noch anvertrauen würde. Momentan war es zwecklos, dass wusste
er, also nahm er seine Aktentasche und Ingrid ihre Handtasche und sie machten
sich gemeinsam auf den Weg in die Klinik…
Sorry für die komische Formatierung... Die lässt sich aber auch irgendwie nicht ändern :(
____________________
"Dieter ist ins Licht gegangen, er ist ins Helle gegangen und er sitzt jetzt oben auf einer Wolke mit Hendrikje zusammen, mit Fred Delmare zusammen und die drei schreiben ein neues Drehbuch was dann anknüpft an unsere guten Zeiten, an die guten Zeiten die wir dort erleben durften und die wir miteinander erleben durften"
Jutta Kammann in "Abschied ist ein leises Wort"