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Liebe Blueeyes,
was Du darstellst, kommt mir nicht nur bekannt, sondern sehr bekannt vor; auch wir haben uns seinerzeit nach den Weihnachtsferien die die Kinder hälftig bei uns verbracht hatten, uns mit den Worten der beiden Jüngeren, daß sie bei uns wohnen wollen und wir das möglich machen sollen, verabschiedet.
Seither herrscht die totale Funkstille, wie gesagt, seit vier Jahren; die KM lügt daß sich die Balken biegen und inzwischen scheint es so zu sein, daß zumindest der Jüngste, gar nicht mehr das Bewußtsein hat, einen Vater zu haben.
Die Geschichten von uns Zweitfrauen und den Kindern unserer Männer, sind bis auf ein paar rühmliche, die Regel betsätigenden, Ausnahmen fast alle mehr oder weniger identisch.
Insoweit wir uns für die Belange unserer Stiefkinder starkmachen, unsere Männer unterstützen, drehen die KM´s allgemein ab, sehen in uns nicht mehr nur noch die weibliche- sondern vielmehr die mütterliche Konkurrenz.
Klare Argumentationen und klare Sichtweisen unsererseits helfen da genausowenig wie das Einschalten der Gerichte, so meine ich inzwischen, da hier stets des Dichters Satz: "Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsetzen Spaß..." zutrifft.
Ich vermag auch derartige Sichtweisen wie die der Exen nicht nachzuvollziehen, es geht mir einfach ab, nachzuvollziehen, daß man einen Menschen als Machtobjekt mißbraucht, insbesondere insofern es sich um das/die eigene/-n Kind/-er handelt.
Ich erlebe just dieses Vehalten aus zwei unterschiedlichen Warten, als Erst- und als Zweitfrau und frage mich permanent, was für einen Film diese beiden "Weiber" da wohl fahren...(In jedem Fall ist es, trotz unterschidlicher Nationalität, unterschiedlicher Herkunft unjd völlig divergenten Intellekts und Bildungsstands, völlig identisch...)
Zwischenzeitlich nagte das derart an meinem eigenen Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, daß ich in der Tat an mir selbst zweifelte und mir erst professionelle Hilfe suchen mußte um zu erkennen, daß ich auf der völlig richtigen Seite, mit völlig richtigen Positionen stehe.
Meine Stieftochter aus erster Ehe (sie ist die Tochter der "Nebenfrau" meines ersten, verstorbenen Mannes, fünf Jahre jünger als meine eigene Tochter und deren Mutter ist Psychologin) hatte elfjährig beschlossen, bei der großen Schwester und deren Mutter leben zu wollen;
das Kind erfuhr von unserer Existenz erst im Alter von acht Jahren, nachdem der gemeinsame Vater der Mädchen verstorben war; meine Tochter wurde ihr als "Verkehrsunfall" einer dreiwöchigen Affäre dargestellt, -bitteschön, wir waren mehrere Jahre zusammen und verheiratet gewesen, aber das konnte dem Kind so nicht dargestellt werden, von der Psychologin, die auch ihr Kind hinsichtlich der wahren Todesursache des Vaters belogen hatte.
Seither gab es jede Menge Kämpfe, insbesondere zwischen meiner Tochter und ihrer Stiefmutter, weil meine Tochter die Rechte ihrer Schwester, die sehr liebt und von der sie ebenso geliebt wird, verteidigen zu müssen glaubte.
Nunmehr erlebe ich seit fast fünf Jahren das alles auf der anderen Seite, diesmal ist die KM keine Akademikerin und nicht vom Fach, aber die Stories sind kongruent.
-Meine Mutter, die auch Zweitfrau ist/war, erlebte dereinst dasselbe wie wir heute und ich komme inzwischen zu dem Schluß, daß wir strampeln können wie die Blöden, um für unsere Stiefkinder eine Situationsverbesserung zu erreichen, aber all das scheint mehr oder weniger erfolglos zu sein.
Ich kann ein solches Denken wie das der jeweiligen anderen KM´s beim allerbesten Willen nicht nachvollziehen und ich würde mich niemals so verhalten haben, das ist beweisbar, schließlich habe ich Vater und Tochter immer zusammengeschubst, auch von allem Anfang an der Zweiten gesagt, daß ich kein Problem mit ihr habe, ihr sogar, wenn sie gerade `mal wider Zoff mit unserem Mann hatte, noch wertvolle Tips gegeben, schließlich kannte ich ihn, im Gegensatz zu ihr, von Jugend an.
Wenn er mich nicht mehr will und sie mir vorzieht, okay, dann bin ich wirklich nicht die Richtige und fand das okay, selbst wenn ich natürlich meinen Mann auf den Mond hätte schießen mögen, so dachte und denke ich. Ich selbst hatte dieses weibliche Konkurrenzdenken nie, wenngleich ich es durchaus nachvollziehen kann.
Aber ich hätte niemals Angst gehabt vor der mütterlichen Konkurrenz, denn Julchen war schließlich von mir gebrütet worden und ich selbst hatte die Nabelschnur durchtrennt, ich hatte sie gestillt und großgezogen...
Ich freute mich, als es mir nach dem Tode "unseres Mannes" gelungen war, die Kinder zusammenzuführen und Julchen mehrere Wochen dort zu Besuch war, die Zweitfrau und Stiefmutter meiner Tochter, nett zu ihr war. Ich habe mich für meine Tochter gefreut, daß die Stiefmutter ihr einen mehrtägugen Tanzworkshop ermöglichte, der so hier bei uns unerschwinglich für mich gewesen wäre, dort aber nur ein paar Mark gekostet hatte.
Die Zweitfrau war es auch, die mit meiner damals 15-jährigen Tochter zum Nabelpiercing ging, weil ich meine Zustimmung verweigert hatte und mit meiner Tochter verinbart hatte, sie solle bis zur Volljährigkeit warten. -Die Kurze hatte mich gelinkt und mich bringt das heute noch zum Schmunzeln...
Das ist überhaupt das Stichwort, ich galube, wenn man als Erstfrau und KM mit Humor an die ganze Sache herangeht, dann geht es auch den Kindern viel, viel besser. Aber was nützt der beste Humor, wenn auf der anderen Seite lediglich "Bierernst" anzutreffen ist, gepaart mit Dummheit, Besitzdenken und Machtmißbrauch.
Ich will und kann all das nicht mehr mit Verlustangst der Mutter zu entschuldigen versuchen.
Denn wäre ich so drauf gewesen, ich hätte doch nie meine Tochter, noch minderjährig, allein nach Italien reisen lassen, aus der Angst heraus, sie könne nicht wiederkommen, eben weil man sie festhält. -Wäre so ein Fall eingetreten, ich wäre da dann schon dementsprechend eingeflogen...
Hätte Jule sich aus eigenem Antrieb entschlossen, zu bleiben, hätte ich sie nach ihren Gründen gefragt und, so das plausibel als ihr ureigenster Wunsch begründet gewesen wäre, dann hätte sie halt `mal eine horizonterweiternde Erfahrung gemacht, ich hätte mich gefreut für sie.
Und daß ich mein Kind nicht liebe, kann man nun wahrlich nicht behaupten, denn gerade weil ich sie liebe, habe ich diese Haltung!
Un wenn Du sagst, daß auf Dich das Verhalten der Ex Deinem Empfinden nach nichts mit Mutterliebe zu tun hat, kann ich Dir wirklich nur beipflichten.
Wir, mein Mann und ich, kämpfen weiter, selbst wenn es lediglich dem dient, daß er und wir gemeinsam, uns nicht den Vorwurf, nichts getan zu haben, machen lassen müssen, falls die Kinder irgendwann einmal diesen Vorwurf bringen sollten.
Kostet viel Geld und Nerven, macht mürbe, aber wir tun wenigstens etwas. -Ich weiß, das hört sich total Panne an, aber was sollten wir sonst tun?
Das Lügen der anderen jeweiligen Mutter scheint mir auch eine durchgängige Verhaltesweise, bzw. ein typisches Merkmal zu sein und ich frage mich in beiden Fällen, ob die Tussen das eigentlich selbst glauben; -und weißt Du was? Ich glaube ernsthaft, daß sie sich so lange autosuggestiert haben, daß sie in der Tat all das was sie an Lügen erzählen, tatsächlich glauben.
Bedauernswerte, bemitleidenswerte, arme Geschöpfe!
In diesem Sinne, alles Liebe, Ricki