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Hallo Euridike,
mir geht es ähnlich wie Dir. Ich liebe meinem Partner und wir sind gemeinsam glücklich. Aber diese ganzen Ungerechtigkeiten treiben mich auch immer wieder an den Rand des Wahnsinns. Neulich musste ich lesen, dass mein Freund in gewisser Weise noch immer als verheiratet gilt (habe leider den Zusammenhang nicht mehr im Kopf). Dabei ist er schon seit 3 Jahren geschieden und war nur 2 Jahre verheiratet. Das macht mich so wütend, weil ich vom Gesetz her schlechter gestellt bin als die Ex. Und dieser unbegrenzte Ehegatten-Unterhalt, den finde ich auch furchtbar. Hat mal jemand gefragt, ob es ihm gefallen hat, als seine Ex mit einem anderen was angefangen hatte, weil ihr Mann, Kind und Haushalt wohl zu langweilig waren? Nein, aber sie wird ständig gefragt, wie es ihr geht. Sie darf ständig Forderungen stellen. Finanziell sind wir auch sehr knapp dran, während sie sogar regelmäßig zur Maniküre gehen kann. Ich kann mir nicht mal neue Schuhe leisten, weil wir in der letzten Zeit ein Zimmer für das Kind bei uns einrichten mussten. Dazu haben wir keinen Cent von ihr gesehen. Aber das interessiert keinen. Der Mann wird noch immer als Verursacher einer Scheidung angesehen und hat daher das Nachsehen.
Dennoch: ich bleibe an seiner Seite. Erst recht, um der Ex zu zeigen, dass sie einen wunderbaren Mann zum Teufel gejagt hat. Das ist das kleine bisschen Genugtuung, das ich mir gönne für die verheulten Abende, die ich ihretwegen schon hatte. Ich habe mich oft gefragt, ob es das ist, was ich wollte. Und es gibt sehr viele Momente, in denen einfach nur alles schön ist, ich die Ex und unsere Sorgen vergessen kann und optimistisch in die Zukunft schauen kann. Und dafür lohnt es sich.
Liebe Grüße
Sylvia