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Ich finde es auch immer wieder eine Sauerei, wenn es heißt "Das hast Du doch vorher gewusst." Was habe ich denn gewusst? Ich wusste, dass er verheiratet war und ein Kind hat. Aber mir war nicht klar, dass das für mich ewiges Zurückstecken hinter der Ex bedeutet. Mir war nicht klar, dass sie in unserem Leben rumwühlen darf und uns ständig mit Vorwürfen bombardieren darf. Und ich muss dazu sagen, dass wir noch eine sehr verträgliche Ex haben, wenngleich sie auch sehr unberechenbar ist. Ich hätte auch nie gedacht, dass es manchmal so schwer sein kann, mit seinem Kind klarzukommen. Ich hätte nie gedacht, dass er auf unbegrenzte Zeit Unterhalt an die Ex zahlt, während wir echt knausern. Und über die Sache mit der Arbeiten trotz Baby, welche der Zweitfrau zugemutet wird, wobei die erste Frau aber zu Hause bleiben darf, weil ein siebenjähriges Kind ja noch die Mutter braucht - grrr... da könnte ich platzen vor Wut. Wo ist die Gerechtigkeit? Wieso steht das erste Kind vor unseren gemeinsamen? Wieso steht die Ex vor mir? Vater Staat wird sich nicht drum kümmern, denn der ist ja fein raus. Würden die Männer nicht zahlen, müsste ja Vater Staat ran. Ich fühle mich so ohnmächtig in dieser Situation.
Ich sehe es übrigens genauso, dass eine Scheidung den Kindern nicht immer weh tut und ihr Leben zerstört. Meine Eltern haben sich mein ganzes Leben lang sehr doll gestritten, immer wieder. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, sie würden sich endlich trennen. Für Kinder sind Streits der Eltern wohl mehr Horror als eine Trennung, die für alle Beteiligten fair geregelt wird.
Ich hoffe sehr, dass sich bald etwas ändert. Trotzdem würde ich meinen Freund nie eintauschen. Aber würde es mit ihm scheitern, ich weiß nicht, ob ich noch einmal die Nerven für sowas hätte. Zum Glück muss ich mir darüber keine Gedanken machen.
Viele Grüße
Sylvia