Erfolg macht mutig. Für die müden und glücklichen 1:0(1:0)-Sieger im Vergleich mit der Spvgg Unterhaching hat auch der nächste Gegner größeren Kalibers viel von seinem Schrecken verloren. „Alles ist möglich“, behauptet Ioannis Masmanidis und meint damit das Pokalspiel des Karlsruher SC morgen (19 Uhr) bei Arminia Bielefeld. Mit der gleichen Zuversicht fahren auch die anderen Profis des Fußball-Zweitligisten zum Bundesligisten nach Ostwestfalen. Vielleicht würde sich zumindest ein Teil der blau-weißen Balltreterbelegschaft mit einem Coup auf der „Alm“ Konkurrenz einhandeln. Es hält sich nämlich hartnäckig das Gerücht, der angeblich zu „allen Schandtaten“ bereite Thomas Häßler könnte doch noch einmal den Weg in den Wildpark finden. Mittelfeldspieler wie Masmanidis müssten dann in den Wett streit mit dem Weltmeister treten. Rolf Dohmen wiegelt ab: „Das ist kein Thema.“ Der KSC-Manager bleibt auch für den Fall des mit über einer halben Million Euro dotierten Einzugs ins Pokal-Viertelfinale bei der ablehnenden Haltung. Priorität habe für ihn und die Vereinsführung der Schuldenabbau: „Wir haben schon einen Spieler nachgekauft und haben kein Geld für weitere Neuverpflichtungen.“ Trainer Lorenz-Günther Köstner wünscht sich vor allem in Phasen hektischer Bemühungen und der Unruhe auf dem Rasen einen ballgewandten Routinier vom Schlage des einstigen Karlsruher Publikumslieblings. Dohmen macht aber eine andere Rechnung auf, wenn er an die Rekonvaleszenten Danny Schwarz, Michael Mutzel oder Abderrahim Ouakili erinnert. Fürs Erste genügten die Ereignisse am Freitagabend für freundliche Mienen. Endlich hat ten die Karlsruher einmal neunzig Minuten ohne Gegentor überstanden. Und weil auf Sean Dundee weiterhin Verlass ist, war dessen siebter Saisontreffer die andere Grundlage für die wichtigen drei Punkte. Die Rolle des Alleinunterhalters strebt der mittlerweile zum ersten Ersatzkapitän aufgestiegene Stürmer aber keineswegs an. Dem eifrigen, jedoch oft glücklosen Nebenmann Ivan Saenko dankt Dundee nicht nur für die maßgerechte Flanke zum Tor des Tages, sondern kündigt dem Russen bessere Zeiten an. „So etwas habe ich doch auch mitgemacht“, tröstet der gereifte Rückkehrer. Um Christian Kritzer braucht sich der „Aushilfspsychologe“ bestimmt nicht zu kümmern. Mit Umsicht und Einsatzfreude bewies der Bruchsaler im ersten Spiel nach der Gelbsperre seinen besonderen Wert für die manchmal wankende Mannschaft. Den Überblick behielt Kämpfer Kritzer später auch inmitten allgemeiner Glückseligkeit. „Wir haben uns zu sehr aufs Kontern verlegt. Es ist gut gegangen, aber darauf dürfen wir uns nicht verlassen“, mahnt er für künftige Aufgaben mehr Eigeninitiative an. Schuldbewusst stimmt Christian Hassa dem Kollegen aus der Mittelreihe zu. Wenn einer aus zwei Metern statt des einladend leeren Tors nur den Pfosten trifft, sind Zitterminuten während verzweifelter Hachinger Anstrengungen um den Ausgleich leicht nachvollziehbar. „Unerklärlich, das gibt`s doch gar nicht“, kommentiert der Franke sein letztlich folgen loses Missgeschick. Immerhin trug diese Aktion dazu bei, dass Gästetrainer Andreas Brehme seinem Team zwar Überlegenheit bescheinigte, wegen der zahlreicheren und besseren Torchancen den KSC-Sieg dennoch als verdient bezeichnete. Über den konnte sich mit Verzögerung auch Kai Oswald richtig freuen. Der Verteidiger hatte bei einem Abwehrversuch in den Rasen getreten und mit Schmerzen das Feld vorzeitig verlassen. Die Hüftverletzung dürfte aber nur eine kurze Pause erforderlich machen. Möglicherweise ist Oswald sogar morgen in Bielefeld wieder mit von der Partie.
By BBM
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