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Karlsruher SC - MSV Duisburg 0:3 (0:3)
KSC-Trainer Lorenz-Günther Köstner stellte sein Team im Vergleich zum 2:4 in Erfurt auf zwei Positionen um: Fischer stand für Miller im Tor, der sich am Dienstag im Training eine Schulterverletzung zugezogen hatte. Zudem musste Saenko zunächst draußen bleiben, Masmanidis spielte dafür im offensiven Mittelfeld.
Nach dem 1:1 gegen Frankfurt musste Duisburgs Trainer Norbert Meier zwei Änderungen in seinem Team vornehmen: Grlic fehlte Gelb-gesperrt, der angeschlagene Kurth, der unter der Woche nur ein Mal trainieren konnte, saß zunächst auf der Bank. Dafür rückten Wolters und Bugera nach abgesessener Gelb-Sperre wieder in die Startelf. Wolters spielte für Wehlage, der sich weiter nach vorne orientieren sollte, in der Abwehrkette. Bugera begann im Mittelfeld.
Schon in der ersten Minute gab MSV-Spieler Wehlage einen Warnschuss Richtung KSC-Tor ab, doch dadurch schien die Köstner-Elf erstmal wachgerüttelt. Beide Teams agierten in der Anfangsphase flott, Karlsruhe allerdings mit etwas mehr Zug zum Tor. So hatten die KSC-Fans im Wildparkstadion zwei Mal den Torschrei auf den Lippen, als Freis ein Mal am rechten und ein Mal am linken Fünfmetereck alleine vor MSV-Torwart Koch auftauchte, doch der KSC-Youngster brachte das leder nicht im Tor unter. Effektiver zeigte sich da schon Duisburg. Die meier-Elf ging nach 17. Minuten in Führung: Bugera konnte unbehelligt den Ball durch das Mittelfeld treiben kann und vollendete die Aktion nach einem Doppelpass mit Ahanfouf mit dem 1:0. Wieder war es Freis, der die passende Antwort hätte geben können, doch erneut versagtem dem KSC-Angreifer alleine vor Koch die Nerven. Dies rächte sich bereits nach 26 Minuten, als Fischer eine Flanke fallen ließ, der Drehschuss von Voss noch abgewehrt werden konnte, doch Lottner eiskalt vollstreckte. Doch es kam noch schlimmer für die Badener. Einen Lottner-Freistoß konnte Fischer mit den Fingerspitzen zwar noch an die Querlatte lenken, doch van Houdt verwertete den zurückspringenden Ball aus kurzer Distanz - 0:3. Die kurzweilige Begegnung hatte vor der Pause noch zwei Aufreger zu bieten. Erst verpasste Masmanidis den Anschlusstreffer, als Lottner seinen Schuss aus kurzer Distanz mit der Fußspitze zur Ecke lenken konnte (35.). Dann brachte Kies den durchgebrochenen Ahanfouf zu Fall, doch Fischer entschärfte den Freistoß von Lottner mit einer Glanzparade (38.).
Mit der souveränen Führung im Rücken eröffnete Duisburg den zweiten Durchgang gegen den um den Anschlusstreffer bemühten KSC konzentriert und ließ kaum Möglichkeiten zu. So wogte die Begegnung nach der abwechslungsreichen ersten Hälfte ohne große Aufreger hin und her. Karlsruhe hatte sich trotz des deutlichen Rückstandes aber nicht aufgegeben und wehrte sich gegen die zunehmends etwas lässiger agierenden Duisburger gegen die drohende Niederlage. Doch weder Männer, der einen Fehler von MSV-Torwart Koch nicht nutzen konnte, noch Saenko, der knapp neben das Tor schoss, vermochten den KSC wieder ins Spiel zurückzubringen. Die Köstner-Elf wehrte sich bis zum Schluss, doch es blieb beim 0:3.
Der Karlsruher SC verpasste es sich von den unteren Regionen loszulösen und geht nach der zweiten Heimniederlage der Saison und der zweiten Pleite in Folge wieder schweren Zeiten im Abstiegskampf entgegen. Duisburg zeigte sich spieltechnisch besser und vor allen im Abschluss äußerst effektiv. Die "Zebras" sind nun seit neun Partien ungeschlagen und haben ihren Aufstiegsplatz untermauert.
Schwarz: „In Cottbus Sieg für Köstner“
Vorstand reiht sich nicht in breite Front der Trainer-Kritiker ein / Bilanz nach Spiel in Cottbus
Karlsruhe. Man hat diese Lippenbekenntnisse von Spielern des Karlsruher SC in dieser Saison schon oft gehört. Nach dem 0:4 in Aachen sagte Danny Schwarz: „Gegen Köln muss der Wildpark brennen“. Der KSC verlor 0:1. Nach dem schwachen Auftritt in Aue (0:1) sagte Martin Stoll: „Das darf nicht wieder passieren“. In Erfurt war’s kaum besser (2:4). Nach dem 0:3 am Freitag gegen Duisburg entlud sich der Fan-Frust mit lautstarken „Köstner-raus-Rufen“. Danny Schwarz fordert nun: „In Cottbus haben wir es in der Hand, dass Köstner unser Trainer bleibt.“
Die Marschroute dürfte so richtig sein. Präsident Hubert Raase sagte nach dem Spiel: „Wir spielen die Vorrunde zu Ende, dann unterhalten wir uns in aller Ruhe.“ Vize-Präsident Rainer Schütterle ergänzt: „Es hängt nicht alleine am Ergebnis in Cottbus, aber wenn wir als Vorstand nicht zufrieden sind, müssen wir was tun.“
Köstner selbst wünscht sich mehr öffentliche Anerkennung seiner Arbeit: „Ich habe die Schulden hier nicht gemacht, habe die Mannschaft zweimal vor dem Abstieg gerettet. Gegen Duisburg standen elf deutsche Spieler auf dem Rasen, sechs Mann im Kader sind eben der A-Jugend entwachsen“. Das erkennt auch Schütterle an: „Man muss mit der Kritik am Trainer sicher vorsichtig sein, darf keine Wunderdinge erwarten. Wir reihen uns in die breite Front der Kritik am Trainer nicht ein.“ Schütterles Rezept: „Es braucht vier, fünf Leute, die den Karren anziehen“. Wie Bernhard Trares und Marco Engelhardt im Vorjahr, davor auch mit Bruno Labbadia. „Wenn sie das schaffen, kann es richtig gut werden“, glaubt Schütterle.
Auch Köstner vermisst Typen wie Trares und Engelhardt schmerzlich, denkt derweil schon über taktische Änderungen nach: „Vielleicht spielen wir wieder mit einem Libero. Mit dieser Variante haben wir in der vergangenen Saison die entscheidenden fünf Spiele gewonnen“. Heuer kann diese Taktik, wenn sie den Erfolg bringt, vorerst seinen Job retten.
Vorstand als auch Manager Rolf Dohmen erteilen der Forderung der Fans nach Winnie Schäfer allerdings eine Absage. Dohmen: „Es war sehr unglücklich von Premiere, Schäfer als Co-Kommentator einzuladen. Er hätte die Einladung besser absagen sollen“. Schütterle ergänzt: „Die Art, wie er sich präsentiert hat, ist bei uns nicht gut angekommen“.
Gut ankommen würde bei allen eine Überraschung in Cottbus. Köstner glaubt nach den massiven Protesten gegen seine Person: „Es war nie leichter, eine Mannschaft nach einer Niederlage wieder aufzubauen, wie nach dieser.“