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Karlsruher Arbeitssieg gegen kampfstarke Trierer
Nach zwei enttäuschenden Auswärts-Niederlagen ist die Wiedergutmachung im Wildparkstadion geglückt: Sebastian Freis sicherte dem KSC mit seinem Traumtor einen knappen, aber verdienten 1:0 (1:0)-Erfolg über Eintracht Trier. Vor ca. 11.100 Zuschauern sind die Badener damit ihrem Minimalziel, 20 Punkte bis zur Winterpause zu erreichen, ein großes Stück näher gekommen.
Schon nach zehn Minuten war auf der Anzeigetafel das Ergebnis zu lesen, das bis zum Ende Bestand haben sollte. Christian Hassa hatte die Karlsruher Offensive mit einem Warnschuss nach nur sechs Minuten wachgerüttelt, Sean Dundee hatte bei einem platzierten Kopfball in Eintracht-Schlussmann Dario Kresic seinen Meister gefunden (9.). Nur Sekunden später bewies das Torkrokodil aber, dass es nicht nur einnetzen kann: Einen Zuckerpass des starken Dundee nutzte Youngster Freis mit einem abgeklärten Heber über den zu weit herauseilenden Kresic. Freis war kurzfristig an Stelle von Ivan Saenko ins Team gerückt.
Rundum zufrieden war der Franke mit der Nominierung von Freis, nicht aber mit der Gesamtleistung seiner jungen Mannschaft: „Wir hätten früh erhöhen und den Sieg klarmachen können.“ Hätte der lauffreudige Jan Männer nach einer starken halben Stunde den mitgelaufenen Ioannis Masmanidis in aussichtsreicherer Position angespielt, wäre Kresic wohl machtlos gewesen. Kurz vor dem Pausenpfiff forderte Freis den kroatischen Torhüter erneut zum Duell, zog aber den Kürzeren.
Als Köstner nach dem Abpfiff „große Schwächen in der Abwehr“ konstatierte, wandte Trier-Coach Paul Linz ein: „Meine Mannschaft hat in der zweiten Hälfte auch ihr wahres Gesicht gezeigt – verloren haben wir die Partie vor der Pause.“ Nach dem Wiederanpfiff versäumten es die Hausherren nachzulegen, die Gäste von der Mosel spielten zu schludrig, um Zählbares einzufahren. In der spannenden Schlussphase sorgte nicht nur die Kälte für Zittern beim blauweißen Anhang: Zunächst klärte der mittlerweile eingewechselte Ivan Saenko einen strammen Schuss von Niko Patschinski auf der Linie (83.), fünf Minuten vor dem Ende musste sich der wieder genesene Markus Miller gegen David Siradze gewaltig strecken. Seine Jokerrolle hätte Abdul Iyodo kurz vor dem Schlusspfiff rechtfertigen und für ein höheres Endresultat sorgen können, stand bei seinem Abstauber aber im Abseits.
„Meine Mannschaft ist aggressiv aufgetreten und hat Tugenden gezeigt, die sie in Aue hat vermissen lassen“, wollte Trainer Köstner dann doch nicht ganz so knausrig mit Komplimenten an sein Team sein. Mit ähnlichem Einsatz dürfte für die Wildparkelf auch in einer Woche bei Rot-Weiß Erfurt nicht leer ausgehen. Davon ist auch Fußballlehrer Köstner überzeugt: „Die Zwei vor der Punktzahl muss zur Winterpause stehen.“ Mit einem Auswärtssieg wäre das „Minimal-Soll“ erfüllt – „und danach holen wir noch so viel wie möglich“, gibt sich auch Jan Männer kämpferisch.
Stenogramm
Ergebnis: 1:0 (1:0)
Karlsruher SC:
Miller - Kies, Eggimann, Stoll, Dick - Kritzer - Hassa, Männer, Masmanidis (53. Saenko) - Dundee, Freis (85. Iyodo)
Eintracht Trier :
Kresic - Marell (75. Zdrilic), Mamic, Latinovic, Pelzer - Keller (68. Siradze), Drageljevic, Pekovic, Racanel - Patschinski, Klasen (75. Robben)
Tore:
1:0 - Freis (10.)
Gelbe Karten:
Kritzer (7.), Drageljevic, Klasen
Zuschauer: ca 11.100
Schiedsrichter: Günter Perl (München)
Assistenten: Walter Hofmann, Friedrich Bielmeier