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Wer ist Schuld an der Wackel-Abwehr?
Vorstand und Manager Dohmen beraten die Krise / Schütterle will keine neuen Spieler
Schlimmer hätte es für den Karlsruher SC wohl kaum kommen können. Nach Ende der Vorrunde und dem desillusionierenden 1:4 bei Energie Cottbus belegt die Mannschaft von Lorenz-Günther Köstner den vorletzten Tabellenrang. Schlimm genug ist auch: Mit 17 Punkten ist das Plansoll (20 oder mehr) deutlich verfehlt
Dabei hatte der Abend im eiskalten Stadion der Freundschaft optimal begonnen. Martin Stoll hatte einen Freistoß weit in die gegnerische Hälfte geschlagen, Sean Dundee hatte den Ball verlängert und der wieder genesene Kapitän Danny Schwarz die Führung erzielt. Beim Schlusslicht auf dem Rasen und auf den Rängen schwanden die Hoffnungen auf den ersten Sieg im dritten Spiel unter ihrem neuen Trainer Petrik Sander. Doch da hatten sie wohl die badische Gastfreundschaft vergessen. Bislang hatte der KSC schließlich immer die Punkte oder, wie 1997 im Pokalhalbfinale beim 0:3, die Finalteilnahme in der Lausitz gelassen.
An diesem Abend halfen sie sogar tatkräftig nach, damit Energie Cottbus, nach dem Sturz von Trainer-Denkmal Eduard Geyer noch stark traumatisiert, die Weihnachtsfeiertage nicht in größten Abstiegsängsten verbringen muss. Masmanidis verlängerte Schröders Kopfball ins eigene Netz und verhalf Energie damit zur Wende. Nur drei Minuten später „bediente“ Jan Männer Youssef Mokhtari derart vorbildlich, dass dieser Fischer zum 2:1 überwand.
Dass Sebastian Freis und Carsten Rothenbach nach dem Wechsel derart unentschlossen zum Ball gingen, nachdem zuerst Fischer vor dem heranstürmenden Jungnickel und danach Christian Hassa auf der Linie gerettet hatten, so dass Szelesi zum 3:1 traf , dass Martin Hysky unbedrängt zum 4:1 einköpfen konnte und schließlich Sean Dundee den an ihm verursachten Foulelfmeter in die dritte Etage drosch – über all dies sei der weihnachtliche Mantel des Schweigens gehüllt.
„Wir müssen jetzt herausfinden, woran es liegt“, sagt Vize-Präsident Rainer Schütterle, den zu Hause vor dem Fernseher das kalte Grausen überkam. „Der Trainer kann für diese individuellen Fehler nichts, aber er ist verantwortlich dafür, die Mannschaft so hinzukriegen, dass sie an ihre Leistungsmöglichkeiten kommt“, sagt Schütterle, der im übrigen kein Freund von spielerischen Verstärkungen ist – „weil man in unserem begrenzten Rahmen keine Garantie hat, dass es wirklich eine Verstärkung bringt.“
Gestern abend, bei der eher besinnlichen als ausschweifenden Weihnachtsfeier, führten er und seine Vorstandskollegen, die sich die Reise nach Cottbus allesamt nicht zumuteten, „interessante Gespräche“. Morgen trifft sich der Vorstand mit Manager Rolf Dohmen turnusgemäß , Mitte der Woche wird Lorenz-Günther Köstner zu der Runde stoßen. Wird es sein Entlassungsgespräch?
BoulevardBadenonline
y BBM